Lämmchen hat geschrieben:Warum das Diminutiv?
Weil damit schöne, heile, rosarote Welt skizziert werden soll, die so viele Leute lieben: Ach wie süß und der Wald ist so schön ordentlich mit gepflegten Wegen und Waldcafé. Die Sorte habe ich reichlich kennengelernt und ich mag sie nicht, weil's letztlich von massiver Naturferne zeugt...
Lämmchen hat geschrieben:Ich fühle ich hier sehr wohl, ohne Bär und Wolf.
Da sind wir wohl sehr verschieden!
Lämmchen hat geschrieben:Woher willst du wissen, dass der Wolf die Seele des Waldes ist. Das ist deine Theorie, daneben gibt es andere.
Das ist keine Theorie, das ist eine Art innere Gewissheit. Ich bin zwar in Deutschland von deutschen Eltern geboren, aber meine Wurzeln sind nichteuropäischer Natur... Das geht ins metaphysische und führt hier zu weit. Wälder und Berge ohne Wolf sind für mich leer, seelenlos...
Lämmchen hat geschrieben:Das Lebensrecht spreche ich dem Wolf nicht ab, ich stehe ihm kritisch gegenüber.
Ich bezweifle auch, dass es gut für ihn ist, sich in einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland anzusiedeln, mit einem dichten Verkehrsnetz. Je weiter er ins innere des Landes vordringt, um so dichter der Verkehr, nicht nur auf Autobahnen. Es wird immer wieder dazu kommen, dass Wölfe überfahren werden. Wer erlöst sie dann von ihren Schmerzen. Der Förster ganz bestimmt nicht. Der Wolf ist nicht im Jagdrecht. Der überfahrene aber nicht mehr lebensfähige Wolf wird sich zu Tode quälen. Willst du das?
Das muß geregelt werden, daß z.B. der Förster zusammen mit einem Tierarzt handeln darf. Wölfe sind sehr hart im Nehmen und manche Verletzung, die Menschen sehr schwer erscheint, heilt durchaus aus.
Die noch mangelnde Regelung ist aber keine Rechtfertigung. Den Wolf vertreiben oder abschießen (darauf läuft es nämlich hinaus!) damit er keinen Verkehrsunfall hat? Das ist schon fast makaber.
Lämmchen hat geschrieben:Man kann die Zeituhr nicht zurückdrehen, wünschen kann man sich, wieder im Mittelalter oder in der Steinzeit zu leben. Das bleibt aber Wunschdenken. Man muss mit den Gegebenheiten leben und Lösungen suchen, Schuldzuweisungen und schwelgen in Naturromantik sind dazu nicht geeignet, Maßnahmen sind gefordert. Dabei denke ich nicht an den Abschuss des Wolfes. Es gibt ganz sicher auch andere durchgreifende Möglichkeiten, ihn von menschlichen Siedlungen fern zu halten.
Ich hege ganz bestimmt keine naive Naturromantik, dafür bin ich viel zu viel draußen... Und wie willst Du dispergierende Wölfe von Siedlungen fernhalten? Das sind für die nur komische, eckige Felsen, die nach Mensch riechen, und an denen er auf der Wanderschaft nun mal vorbeikommt. Wichtig wäre, nicht auf jeden Jungwolf mit Hysterie und Presserummel zu reagieren und den armen Kerl mit Handycams zu traktieren. Einfach in Ruhe laufen lassen, der geht auch wieder. Grünbrücken an Verkehrsadern können Abhilfe schaffen, auch für andere Tiere. Das wäre mal eine sinnvolle Ausgabe von Steuergeldern.
Lämmchen hat geschrieben:Übrigens, noch früher haben auch noch andere "nette" Tierchen hier gelebt und sind "ausgerottet". Ich glaube nicht, dass du mit ihnen leben wolltest, solltest du die Möglichkeit haben, etwa durch ein Wurmloch in früheres Leben zurück zu wandern.
Was für nette Tierchen meinst Du? Und mit wem ich leben mag, das überlasse mal getrost mir...
Lämmchen hat geschrieben:Die Lebensräume sind anders geworden. Früher hatte auch der Wolf hier andere Bedingungen.
Allerdings. Der Mensch hat sich in einer unfaßbaren Art und WEise breitgemacht und dringt in die letzten Refugien ein.
Gruß
Wolf