Eigentlich warte ich auf die Loeschung meines Accounts da mich die Art und Weise wie hier diskutiert wird (mangelnder bis kein Respekt anderen Teilnehmern gegenueber) ziemlich befremdet. Da ich aber noch nicht geloescht bin, ein paar Gedanken:
Grauer Wolf hat geschrieben:Wer mich um Rat oder Information bezüglich des Wolfes fragt (vorzugsweise natürlich über Biologie und Verhalten), für den nehme ich mir gerne und viel Zeit und freue mich, wenn der Rat/die Information auf fruchtbaren Boden fällt. Für schießwütige Rehmäster, die nicht lernen wollen, die das Lebensrecht des Wolfes einfach nicht akzeptieren wollen, für die habe ich wirklich nur Verachtung und ggf. auch harte Worte übrig.
Wenn ich solche Dinger wie "nicht lernen wollen", "nicht akzeptieren wollen" und "Verachtung" lese, wundert es mich nicht, dass einfache Nachfragen von Usern hier bei anderen zu Ausrastern fuehren, zumindest hab ich es so empfunden. So wie du erwartest, dass man deinen Standpunkt respektiert, solltest du respektieren, dass nicht jeder lernen will, weil er es nicht muss, vor allem wenn er vorher gar nicht gefragt wird. Abgesehen von der Schulpflicht in Deutschland.
Mir ist echt alles aus dem Gesicht gefallen, als aka mir in dem anderen Thread mit Geisteszustand und religioesem Fanatismus gekommen ist, nur weil ich ihm eine kritische Frage gestellt habe. Konkret, ich habe einiges an Aufnahmen von Videofallen, Fotofallen und Videoaufnahmen von Menschen mit wild lebenden Woelfen gesehen. Seinen Einwand mit dem Objekt fand ich so nicht schluessig, vieles von dem Verhalten der Woelfe in den Aufnahmen hab ich auch auf anderen Fallen gesehen, die definitiv nicht manipuliert sind. Er eiert rum und sagt nicht, warum er meint diese Aufnahmen sind gestellt und ordnet meine Nachfrage direkt als Zweifel an einer moeglichen Manipulation ein. Dabei wollte ich einfach nur seine Gruende fuer den Zweifel wissen um letztendlich meine eigenen Schluesse ziehen zu koennen, sie mit anderen zu Diskutieren die Woelfe in Freiheit studieren um daraus fuer die Zukunft bei weiterer Informationssuche zu lernen und selektieren. Denn nur weil es Forscher und Wissenschaftler gibt die den Wolf aus wissenschaftlichem oder emotionalem Interesse erforschen, heisst es noch lange nicht, dass sie unkritisch sind dem gegenueber was in beiden (!) Lagern diskutiert und argumentiert wird. So auch, dass in beiden Lagern gerne geschummelt wird um seinen Standpunkt zu untermauern.
Deine Einstellung finde ich einfach nur erschreckend. Wie kann man bei der Diskussion um ein Tier andere Menschen nur auf Grund ihrer Einstellung verachten, gleichzeitig aber Respekt erwarten und nicht einmal bereit sein seinen eigenen Standpunkt und seine Einstellung zu diskutieren? Ich habe in beiden Lagern das Gefuehl, dass die Mehrheit gar nicht diskutieren sondern eher missionieren will. Es geht nicht darum Informationen oder Argumente auszutauschen und auch mal Inne halten und darueber nachdenken, es geht darum was 'ich' will und was 'richtig' ist.
Dabei sind immer noch zig Wissenschaftler damit beschaeftigt zu Forschen, weil selbst sie sich nicht Anmassen zu sagen, sie wuerden so ein komplexes Tier verstehen. Ohne ohne Zweifel, Kritik und Widersprueche gaebe es keinen Ansporn und Interesse weiterzuforschen, wem auch immer die Ergebnisse fuer einen Moment als Totschlagargument dienen moegen.
Ich finde das Thema Wolf hochinteressant, mit allem Fuer und Wider, aber wie man allen Ernstes an andere Menschen die Erwartung haben kann seine eigene Einstellung zu respektieren, ohne aber bereit zu sein den Gegenueber ueberhaupt als Menschen zu respektieren macht mich fassungslos. Es geht hier um ein Tier, Emotionen finde ich dabei auch verstaendlich, aber letztendlich kann ich doch von anderen nicht erwarten den Wolf ohne Wenn und Aber zu akzeptieren, dabei aber kein Interesse haben sich gegenteilige Meinungen auch nur anzuhoeren und eben dies dem Anderen vorwerfen. Vor allem wenn nach 20 Jahren teilweise wirklich noch planlos rumgeschuetzt wird. Beide Seiten koennen und muessen sich zuhoeren, nur so kann man weiter lernen, ansonsten geht es an der Realitaet vorbei und der Wolf hat am wenigsten davon. Und sachlich Interessierten wie mir vergeht das Interesse sich zu informieren, weil man staendig erklaeren muss warum man denn nun eine Frage stellt und wofuer man die Antwort im Nachhinein nutzen will, koennte ja fuer die Gegenseite sein.
Grauer Wolf hat geschrieben:Es wurde schon oft drüber gelästert, daß ich im Wolf Bruder und Schwester im Pelz sehe. Sei's drum, damit kann ich lächelnd leben. Dahinter steckt eine intensive Beziehung zur Natur, speziell zu diesen faszinierenden Wesen, und eine sehr tiefe Achtung vor dem Leben selbst und das steht nicht zur Disposition. Niemals!
Ich hoffe, daß ich meinen Standpunkt klarstellen konnte!
Da widersprichst du dir doch komplett. Auf der einen Seite verachtest du Menschen weil sie dir nicht zuhoeren und nicht von dir lernen wollen, dann redest du von tiefer Achtung vor dem Leben selbst? Obwohl du bereit bist Menschen zu Verachten nur auf Grund der Tatsache, dass sie eine andere Sicht der Dinge haben? Ohne zu akzeptieren, dass es auch menschliches Verhalten gibt, beeinflusst von Beduerfnissen, Bildungsmoeglichkeiten, Erziehung, sozialem Umfeld und anderen Faktoren die eine Meinungsbildung beeinflussen? Genau solch eine Ignoranz bewirkt doch genau das Gegenteil oder verstaerkt es noch, wenn das Thema Wolf diskutiert wird. Da finde ich deinen Standpunkt weder klar noch nachvollziehbar. Sowas empfinde ich zutiefst egoistisch, auch dem Wolf gegenueber. Ich bin mir naemlich ziemlich sicher, dass er sich gegen eine Beziehung zum Menschen entscheiden wuerde, wenn man ihn fragen koennte. Er kann auch ohne Menschen zurecht kommen und braucht keine artfremden Geschwister.
LarsD hat geschrieben:jener "NABU-Wolfsbotschafter" mit seinem hirnrissigen Nazivergleich. Heftiger Widerspruch kam dann auf den geistigen Tiefflug jenes "NABU-Wolfsbotschafters". Auch das war Abseits, hat aber selbst die gelassenen Normalbürger im Saal auf die Palme gebracht.
Was hat er denn konkret gesagt? In den Artikeln hab ich nichts gelesen. Und um welche NABU-Ortsgruppe handelt es sich dabei? Hat sie sich dazu geaeussert? Sowas waere ein Grund fuer mich meine Mitgliedschaft beim NABU zu kuendigen, wenn es keine Konsequenzen geben wuerde.
LarsD hat geschrieben:Was hättest Du der Ziegenhalterin gesagt, die in der Diskussion dargestellt hat, dass sie mit dem Wolf ein echtes Problem hat.
Ihr geht es nicht um Schadenersatz, weil der Verlust von Zuchttieren einer vom Aussterben bedrohten, alten Ziegenrasse nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Die gut gemeinten Ratschläge des Wolfsbeauftragten unseres Landkreises empfand sie, obwohl wirklich ganz ruhig und freundlich vorgetragen, als Gerede.
Einzig Ulrich Wotschikowsky hat der Frau signalisiert, dass er ihren Standpunkt versteht und nachvollziehen kann. Ziegen seien nicht so leicht zu schützen wie Schafe. Und schon war der Frau anzusehen, dass sie sich an dem Abend das erste Mal ernstgenommen fühlte.
Ich haette sie zumindest gefragt, ob sie sich auch schon an einen Verband, Verein oder Interessengruppe ihrer Ziegen gewendet hat und was von denen kam. Gibt es von dort auch Hilfe um sie zu unterstuetzen? Schliesslich gibt es sicherlich mehr Menschen mit einem Interesse am Erhalt einer Art als diese eine Frau die aktuell wohl gar keine Hilfe bekommt.
Im gleichen Atemzug haette ich aber auch den Wolfsbeauftragten gefragt wie er meint dieser Frau eine Auskunft geben zu koennen, ohne ueberhaupt die Begebenheiten vor Ort zu kennen? Immer wieder hoere ich bei Vortraegen oder Seminaren Fragen an Beutegreifern zu Situationen, aber das das einer Ratschlaege gibt ohne wirklich die kompletten Begebenheiten zu kennen habe ich noch nicht erlebt. Egal was da als Antwort kommt, es wird immer dazu gesagt, dass man eine wirkliche Meinung/Hilfe nur erwarten kann wenn man die genauen Umstaende kennt. Wenn der Wolfsbeauftragte dann nicht weiss, wovon er spricht, ist es natuerlich peinlich und eher kontraproduktiv.
LarsD hat geschrieben:Ein Stadtmensch aus dem tiefen Westen, der von der Schadensproblematik im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfes bislang definitiv gar nicht betroffen ist, maßt sich an, kluge Ratschläge zu erteilen und über Betroffene zu urteilen?
Unabhaengig von der Herkunft eines Users, den Schuh muessen sich aber Befuerworter wie Gegner anziehen. Ich bin mir sicher in beiden Gruppen gibt es eine Schnittmenge die ihren Standpunkt zumindest stark ueberdenken wuerde, wenn sie mit frelebenden Woelfen zu tun haetten. Die einen sagen sie haetten Angst einem Wolf zu begegnen, dabei laufen in jeder Stadt in Deutschland Hunde rum die oft groesser und unberechenbarer sind, wenn man sich mal ansieht wie viele Menschen jedes Jahr durch Hunde schwer verletzt oder getoetet werden. Ohne, dass man eine Regulierung durch Zuchtquoten oder Toetung durchsetzt, wobei der Schaden fuer die Allgemeinheit durch Arbeitsausfall, Krankenkassenkosten etc weitaus groesser sind. Vor denen haben aber viele keine Angst. Und bei den Wolfsfreunden gibt es ebenso viele, die sich ihre Begeisterung noch mal ueberdenken wuerden, wenn sie das erste Mal vor einem freilebenden Wolf in der Wallachei stehen wuerden. Ganz zu schweigen davon, wenn dann mal ein Wolf in der Umgebung einen unachtsam gehaltenen Fiffi stibietzen, im Beisein eines Menschen. Oder, Gott bewahre, selber betroffen sind. Denn dann ist materielles Interesse doch wieder wichtiger als oekologisches.
LarsD hat geschrieben:Ich hoffe nur, dass wir es irgendwann in die Reihe bekommen, gemeinsam mal ein paar von den Leuten aufzusuchen, die hier in der Gegend mit den Konsequenzen aus der Rückkehr des Wolfes leben müssen.
Viele Grüße
Lars
Um welches Linthe handelt es sich? Suedwestlich von Potsdam? Ich habe dir eine PM zu dem Thema mit meiner Emailadresse geschickt und wuerde mich ueber eine Antwort freuen.