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Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 28. Nov 2011, 19:48
von Torsten
SammysHP hat geschrieben:Mit 5 Wochen kann ich sehr genau sehen, wie sich das Verhalten eines Tiere entwickelt.
Meinst du das ernst?
Ja genau, das kannst du unmöglich ernst meinen. Jedes Tier lernt im Laufe seines Lebens und stellt sein Verhalten auch auf die entsprechende Situation ein. Ein Hund passt sich seinem Umfeld in gewisser Weise an und wird sich so auch weiter entwickeln. Der Welpe, der im Wurf der dominanteste ist muss es später in anderer Haltung nicht mehr sein .... also würde ich nicht sagen, dass man sagen kann, wie sich ein Welpe der anfänglich ein Verhalten in seinem Rudel zeigt später entwickeln und verhalten wird. Einen Grundcharakter hat jedes Tier, nur wie dann gefördert wird und sich weiter entfalten wird, ist eine ganz andere Frage .....
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 28. Nov 2011, 20:05
von Grauer Wolf
Torsten hat geschrieben:Der Welpe, der im Wurf der dominanteste ist muss es später in anderer Haltung nicht mehr sein .... also würde ich nicht sagen, dass man sagen kann, wie sich ein Welpe der anfänglich ein Verhalten in seinem Rudel zeigt später entwickeln und verhalten wird. Einen Grundcharakter hat jedes Tier, nur wie dann gefördert wird und sich weiter entfalten wird, ist eine ganz andere Frage .....
Hmmm, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen, was natürlich auch Zufall sein und/oder an unserer Erziehung liegen kann, da wir bei unseren Hunden die natürlichen Anlagen fördern. Auch unser Hovawart war als junger Spund der kesseste aus dem Welpenrudel (immer vorneweg...

) und genauso hat er sich auch entwickelt. Der war als erwachsener Rüde so was von alpha, wie es mehr gar nicht mehr ging. Sehr angenehm übrigens im Handling: Der stellte sich auf Hundeplätzen in die Mitte der versammelten Hunde, blickte einmal ruhig herum und die Kompetenzen waren geklärt. Kein Gekläffe, kein Streit, keine Prügeleien, nichts, gemäß der alten Samurai-Weisheit "Wenn Dein Geist klar und ordentlich ist, ist es auch deine Umgebung..." Offensichtlich funktioniert der Spruch auch bei Hunden...

Unsere Leithündin ist von ähnlichem Kaliber, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt... Problematisch wird's nur, wenn zwei Hunde dieses Charakters aufeinandertreffen...
Ich gehe davon aus, daß ein Hund, der als Welpe und Junghund ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein hat, durch total falsche Haltung gebrochen werden kann. Nur ist das m.M.n. eine Schande und ein Armutszeugnis für den Besitzer. Ein gebrochener Hund, der vor seinem Besitzer "kriecht", der hat seine Würde verloren. Er ist kein Gefährte und Freund mehr, sondern ein Sklave...
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 28. Nov 2011, 23:48
von joswolf
Man kan mit 6 wochen die Welpen gut einschaetzen. Aber es sind noch vielen Erfahrungen und lernprozessen die da zB in der 10te Woche wie bei Hunden die Angstfase eingepraegt wird und da kan ein kleiner Zufall vom bewegung Knall vom was auch immer alles aendern. Und dan stimmt die einschaetzung nicht mehr. Und wir auch Christian Berge, haben nicht alle Faktoren im Griff die von draussen oder wo auch kommen. Und dan man nicht mit sichrheit sagen wie ein Welpe sich nach 5 Wochen weiter entwickelen wird. Der der dan sagt Ich kan das und bin also besser zeigt damit nicht reichliche Erfahrung zu haben. Ich kenne mich nicht so aus mit normalen Hunderassen aber Wolfhunden sind da doch impfindlich und ein Wolf sogar noch mehr.
Jos
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 29. Nov 2011, 13:39
von Torsten
Natürlich hat ein Hund sein Grundwesen und natürlich wird es sich auch in ihm verankern, aber wie er sich später entwickeln wird, hängt meiner Meinung noch von anderen Faktoren ab. Allein die Phasen die er in seiner Entwicklung bis zum erwachsenen Hund durch macht und die damit verknüpften äußeren Umstände, bestimmen sein späteres Verhalten nicht unerheblich. Andererseits hängt es auch von seinem zukünftigen Umfeld und dem späteren Umgang mit ihm ab. Ich habe Welpen gesehen, die versprachen gute dominante Ambitionen so lange sie in ihrem Rudel waren, in Einzelhaltung unter einer dem Besitzer entsprechenden Erziehung (Händling) waren die Tiere dann gar nicht mehr so dominant. Will damit sagen, das der Umgang nicht nur den Menschen formt sondern auch den Hund. Wenn zu mir Menschen kommen die einen Welpen aussuchen und mich fragen welchen ich empfehle, sage ich, dass ich das nicht machen werde .... da der größte Welpe nicht der Größte belieben muss und der wildeste oder ruhigste auch nicht ....
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Grauer Wolf hat geschrieben:
Ich gehe davon aus, daß ein Hund, der als Welpe und Junghund ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein hat, durch total falsche Haltung gebrochen werden kann. Nur ist das m.M.n. eine Schande und ein Armutszeugnis für den Besitzer. Ein gebrochener Hund, der vor seinem Besitzer "kriecht", der hat seine Würde verloren. Er ist kein Gefährte und Freund mehr, sondern ein Sklave...
Was du hier ansprichst meine ich nicht und es muss auch nicht immer so sein durch "Brechen" das generelle Verhalten eines Hundes zu beeinflussen. Das was du schreibst ist erstens vollkommen falsch und abartig und zweitens nicht der Konsens den ich meinte. Ein Hund passt sich seiner Umwelt an und stellt sich auf sie ein, also muss er nicht gebrochen werden sondern einfach nur lernen aus positiv Erlebnissen und genau so auch aus negativ Erlebnissen die er dann an anderer Stelle und Situation wieder verknüpft. Wenn sein neues Umfeld dem Hund nicht die Plattform für sein urtümliches Verhalten im Rudel bietet (ohne ihn zu brechen), wird der Hund sich ihm auch anpassen und sich darauf ein stellen, was meiner Meinung nach auch eine charakterliche Weiterformung nach sich zieht.....
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Ich vergaß, das ausgeprägte Selbstbewusst sein - also so zu sagen ein gesunder Höhenflug - kann sehr wohl auch durch äußere Einflüsse wieder auf den Boden der Tatsachen geholt werden. Erfolge und Misserfolge, prägen das Bewusstsein, gerade bei jungen Tieren sehr.
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joswolf hat geschrieben:Auch Christian wissen wir doch wie seinen "Freund" der prof aus Ami mit dem Buch leben mit einen Wolf, wo jeder den Malamute erkennen koennte nur Christian nicht. Einen Wolfhund im Haus halten koennen vielen da bist du nichts besonderes.
Jos
Wobei sich hier wiederum die Frage stellt, wie man mit solchen Tieren im Haus lebt. Wenn man damit kein Problem hat, das sie auf Tischen herum stehen und springen oder durch offene Fenster den Eingang wählen, dass sie machen können was sie wollen, weil man sich nicht traut ihnen Grenzen zu zeigen oder weil sich die HC Tiere nicht unterordnen, dann ist ein Zusammenleben im Haus möglich. Nur welche Familie möchte sich von seinem HC Wolfshunden auf diktieren lassen was sei zu machen haben. Zu den amerikanischen Züchtern, zu denen ich zu einigen namhaften einen relativ guten Kontakt habe. Sie selber raten von Haushaltung ab und gehen sogar noch einen Schritt weiter und sagen, dass z.B. HC Hündinnen wenn sie geschlechtsreif sind, am besten kastriert werden sollten, wenn andere Hündinnen vorhanden sind .....Auch die Beistatistik ist nicht so gering wie Christian es den Leuten immer verklickern will, nur dass es sich dabei meist um Unfälle mit Kindern handelt ..... Hier hat sich mal Jemand die mühe gemacht und einige Unfälle aufgelistet
http://www.youtube.com/watch?v=TbG01RaGpoE
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 29. Nov 2011, 15:05
von SammysHP
Was hat das eigentlich noch mit Wissenschaft und Forschung zu tun?
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 29. Nov 2011, 15:08
von Torsten
Forschungsmäßig - ob es möglich ist mit Wölfen oder HC´s zu leben und wissenschaftlich ob es überhaupt Sinn macht

Da wir es ja heut zu Tage mit so vielen Wissenschaftlern und Experten zu tun haben ....
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 29. Nov 2011, 15:19
von SammysHP
Dann scheinst du das eigentliche Thema dieses Threads nicht verstanden zu haben.
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 29. Nov 2011, 15:26
von Torsten
Doch hab ich schon sehr gut .... ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich bin es gewöhnt auch auf Dinge zu antworten die ich für antwortungs würdig halte und bei einem Gespräch ist es auch gut möglich, dass man etwas weiter ausschweift. Hybiedenhaltung in privater Hand ist auch ein sehr wissenschaftliches Thema weil man damit nicht unbedingt für Wolfsschutz sorgt sondern einige Meinungen der Wissenschaft negiert. Aber um wieder zum eigentlichen Thema zu kommen oder es etwas ein zu kreisen. Wissenschaft bringt neue Erkenntnisse oder bestätigt untermauert ältere. Das Problem heut zu Tage ist aber, dass Jeder sein Dasein berechtigen will und so auch immer bemüht ist seriös oder auch unseriös neue Erkenntnisse durch sich selber zu finden. Dabei spielt leider das Geld, das Geltungsbedürfnis und ein überzogenes Ego eine sehr große Rolle. So kommt es eben zu den unterschiedlichen Meinungen die jeder für sich in Anspruch nimmt. Tiere in Gefangenschaft verhalten sich nun mal anders als es Tiere in Freiheit tun (allein wenn man die Futterbeschaffung nimmt), von daher ist es schon sehr subjektiv was ein Mensch der mit den Tieren direkt lebt erkennt .... von dem Zwang das zu rechtfertigen was er tut abgesehen ...
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 2. Dez 2011, 22:48
von nuno22
Grauer Wolf, deinen Ausführungen ist nichts hin zu zu fügen.
Ich habe über 30 Würfe von Hunden gesehen in unterschiedlichen Altersstadien von Welpen an und später auf Ausstellungen, Treffen usw. Hauptsächlich Briards und Wolfshunde. Ich für meinen Teil kann heute(!) - das ist aber ein Lernprozess, der über viele Jahre geht - sehen, wie ein Hund drauf sein wird, wenn ich ihn mit 5 Wochen sehe. Damit meine ich natürlich in der Interaktion mit seinen Geschwistern und seiner Mutter, Vater, Onkel und Tanten. Ich gehe dabei natürlich von einer ordentlichen Sozialisierung und Erziehung aus, damit ein unverfälschtes Bild im höheren Alter rüber kommt. Ich rede nicht von Ausnahmen. Ich konnte bei meinem letzten Wurf in diesem Zeitraum sehen, wer mutig, wer neugierig ist und wer ggfls. etwas heftigere Neigungen hat. Alle sind bis heute so mit 8 Monaten. Ich beobachte gerne Welpen und ihr Spiel.
Grauer Wolf hat da völlig recht, häufig werden einfach die Hunde gebrochen. Das verwechseln viele mit Erziehung. Dann hat man ein verfälschtes Ergebnis.
Es gibt genügend Videos von meinen Tieren, wie sie im Haus beim Essen machen (Menschenessen), mit Besuch und Besuchshunden oder einfach nur am Schlafen sind. In diesem meinen Haus dürfen sie auch mal auf den Tisch springen oder auf dem Terassentisch schlafen. In unserem Familienhaus durften sie s nicht und haben es auch nicht getan. Die "Hunde", die du meinst Torsten, sind pure Wölfe, die als high content Wolfshunde verkauft werden, die können nicht im Haus leben nach Aussage von deren Züchtern.
Natürlich gibt es unter hc Wolfshunde, die du nicht aus den Augen lassen kannst, weil sie gerne noch mal ins Ledersofa beißen wollen. Aber das haben wir ja auch bei Tschechoslowakischen Wolfshunden gehäuft und bei normalen Hunde auch. Aber es sind eben auch ganz andere dabei, die nichts machen, wie z.B. mein Nuno. Der macht weder Türen auf oder gar den Kühlschrank, noch springt auf den Tisch oder trägt Teller raus. Er buddelt auch nicht und versucht auch nicht über Zäune zu klettern. Dabei ist er derjenige von meinen 6 Wolfshunden, der am dichtesten am Wolf dran ist.
Christian
Re: Ansichten über Wissenschaft und Forschung
Verfasst: 2. Dez 2011, 23:29
von nuno22
Zucka li, wo gibt es denn überhaupt Alpenwölfe, die in entsprechender Höhe von über 2.000 m leben? Es sind die Tiere, die aus Italien zugewandert sind. Und die Italienischen Wölfe sind genauso wie die Iberischen Wölfe im Durchschnitt kleiner als die Polnischen. Die Polnischen haben ihren Ursprung überwiegend in den Karparten aber auch von den Baltischen Staaten. Ich habe eine sehr gute aktuelle Forschung, die sich mit den Wölfen befasst, wer älter ist usw. Leider habe ich sie noch nicht gelesen, aber vielleicht hat ja jemand mehr Zeit dies jetzt zu tun. Hier der link
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 176.x/full
In den Alpen an und für sich leben keine Wölfe in dem Sinne, dass sie dort ständig ihr Revier haben. Ich würde es eher als Durchzugsgebiet sehen. Es sind ein paar Rudel in den Französischen Alpen und in der Schweiz sind glaube ich 18 Tiere, inwieweit Rudel, ich meine nur 1.
Also sind deine Gedanken Zucka irgendwie eher als Ausnahme und nicht die Regel anzusehen.
Christian