Lämmchen hat geschrieben:Bis jetzt fühlte ich mich hier sehr wohl, so naturnah. Wenn der Wolf einmal hier ist, wird sich das ändern.
Mannomann, ich spüre schon wieder, wie sich mein "Nackenfell" aufrichtet. Jetzt ist es naturnah, aber wenn der Wolf kommt nicht mehr???
Natur erschöpft sich nicht in niedlichen Rehlein, Häschen und Schäfchen auf der Weide! Was Du als "naturnah" empfindest, ist in meinen Augen, wie soll ich sagen, ähnlich, wie manche Menschen einen Park mit gepflegten Wege und Rabatten oder einen Tiergarten (ohne Raubtiere) schön finden.
Ich fühle mich durchaus ebenfalls naturnah, um dieses Wort zu gebrauchen, aber in unwegsamen, verwilderten oder wilden Waldbereichen, idealerweise in der Wildnis des Hohen Nordens, in der auch Wolf und Bär laufen. Ich habe leider, leider keine gesehen, aber schon zu wissen, daß sie da sind und einen vielleicht beobachten, ist was besonderes...
Wenn der Wolf nicht in den Wäldern läuft, fehlt der Natur ihre Seele, so empfinde ich das...
Lämmchen hat geschrieben:Mit einem älteren Ehepaar habe ich gesprochen, das ein paar Schafe hält, schon ältere Tiere. Sie machen sich sehr große Sorge. Die Schafe sind Familienmitglieder. Die Rente des Ehepaars reicht nicht, um große Umbaumaßnahmen vorzunehmen, kräftemäßig können sie diese selbst nicht mehr bewältigen.
Wie? Schafe sind zum Essen da...
Lämmchen hat geschrieben:Mit Zäunen ist es auch bei uns ein ganz großes Problem. Nicht einmal das Grundstück darf hier eingezäunt werden ohne Genehmigung.
Das verstehe ich nicht. Du hast Hunde und normalerweise bist Du dann sogar
verpflichtet, Dein Grundstück einzuzäunen. Bei großen Hunden ist sogar ein Zaun vorgeschrieben, der hinreichend hoch ist, daß sie nicht ausbüchsen können. Es sei denn, daß Hundegesetz in Niedersachsen weicht stark von dem in NRW ab. Im übrigen... Kein Zaun? Sorry, geht überhaupt nicht. Ich mag es nicht, wenn Hinz- und Kunz über mein Grundstück läuft, das ist mein Revier, um mich mal "artgerecht" auszudrücken...
Lämmchen hat geschrieben:Nachts sind auch Menschen unterwegs, der Zeitungsbote z.B. oder Menschen im Schichtdienst, die an Haltestellen auf den Bus warten, die Schulbusse fahren schon um 7.00. Im Winter ist es dann noch dunkel. Ich mag mir nicht vorstellen, dass dann Wölfe um die Häuser streifen.
Ich hör schon wieder Rotkäppchen trapsen...
Lämmchen hat geschrieben:Wer den Wolf unter Schutz stellt, sollte auch verpflichtet werden, im Vorfeld die Kosten für eine vernünftige Sicherung von Nutz- und Haustieren zu tragen, schließlich wäre sie ohne Wolf nicht nötig, und bei vielen Menschen ist das Geld einfach knapp.
Was für eine Argumentation Sorry, aber wenn ich im Zusammenhang mit Wildlife "Geld, Geld, Geld" höre, werde ich sauer. Es ist schon schlimm genug, daß der Wolf unter Schutz gestellt werden
muß, weil ihm viele, wenn nicht die meisten Menschen das Lebensrecht absprechen und ihn und alle anderen Beutegreifer bis auf ein paar Exemplare hinter Zäunen am liebsten ausrotten wollten, wie sie es schon mal vor 150 Jahren getan haben. Dahinter steht Neid, Mißgunst, Habgier und die "nette", christliche Einstellung "Wachset und mehret euch und macht euch die Erde untertan."
Der Wolf ist zurückgekehrt und zur Abwechslung haben sich mal die Menschen anzupassen. Die Zeiten ändern sich (hoffentlich)...
Gruß
Wolf