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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 22. Feb 2016, 16:45
von Schattenwolf
Hier wird sich nichts ändern. :(
Zwei Heidschnucken in Aschen gerissen, Jäger ist ist sich sicher das war der Wolf.Wolfsexperte Dr. Marcel Holy war vor Ort um DNA Proben zu nehmen.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... QoUp0zQ8zg

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 22. Feb 2016, 18:21
von Grauer Wolf
Direwolf hat geschrieben:Ich wusste gar nicht das Hütehunde für den Herdenschutz taugen.
Die meisten denken bei Hütehunden an Border Collies o.ä. Die taugen natürlich nicht für den Herdenschutz. Ein Strobel, ein großer Schlag der Altdeutschen Hüter dagegen schon. Diese "Rasse" gibt es seit Jahrhunderten und sie waren immer auch dazu da, Wölfe abzuhalten, nicht nur zu treiben oder die Herde beieinander zu halten. Es sind eben keine reinen Hüter, auch wenn man sie so nennt, sondern universell einsetzbare Herdengebrauchshunde.
Reine Herdenschutzschunde sind eine andere Kiste...

Gruß
Wolf

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 22. Feb 2016, 18:59
von balin
Wenn der Mann dabei ist, ist jeder Hund Gold wert. ;-) Es geht um die psychologische Übermacht und den Effekt nützen die Treibhunde ja auch.
Im täglichen Bewachungsgeschäft braucht es aber Schwergewichte, die auch mal alleine zulangen können. Da die richtigen Typen auszuselektieren wird wohl unsere nächste Aufgabe sein um den Jäger- und Politikernstinkern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Presse ist natürlich schnell, aber wir werden das aufholen, jedenfalls die Nutztierhalter. Die "Beschützer der Witwen und Waisen" sind schon tolle Typen, vor allem, weil sie es selber verursacht haben.
Die Wölfe sind Waisenknaben dagegen und deswegen versuchen wir mit ihnen auszukommen. Wir hoffen auf entsprechende Unterstützung aus der aufgeklärten Öffentlichkeit und von den ja noch durchaus wohlwollenden staatlichen Stellen.
Deutschland ist da noch ein vorbildliches Land. In Frankreich und in Spanien ist das mit den Wölfen schon absolut ins populistische abgeschmiert.
Nicht nur an der Flüchtlingspolitik können sich Politiker total ihren Ruf ruinieren.
Man kann ja mal bei Segolene nachfragen. :-D Lachnummer im negativen Sinne. :mrgreen:

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 22. Feb 2016, 18:59
von Schattenwolf
Ah OK den Strobel kannte ich noch nicht,wusste auch nicht das die Altdeutschen als Schutz eingesetzt wurden. Fragt sich nur wie effektiv die Hunde sind.Außderdem wollen die doch auch arbeiten,also wieder viel Arbeit mit der Ausbildung. Ich denke Hirtenhunde (HSH) sind da schon anspruchsloser und effektiver.

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 24. Feb 2016, 07:41
von balin
Kommentar auf agrarheute zur Situation um die Wölfe in Niedersachsen.
http://www.agrarheute.com/analysen-komm ... sland-nr-1
Ich gebe es einfach mal weiter.

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 24. Feb 2016, 11:06
von Wolfsblut
Dazu auch ein Gastbeitrag von Sonja Wallschlag zur niedersächsischen Wolfshysterie: http://wolfsmonitor.de/?p=2599

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 24. Feb 2016, 11:30
von Grauer Wolf
Wolfsblut hat geschrieben:Dazu auch ein Gastbeitrag von Sonja Wallschlag zur niedersächsischen Wolfshysterie: http://wolfsmonitor.de/?p=2599
Es ist traurig, dass Geschichten, wie der als Lüge entlarvte Angriff auf einen Jäger und andere, mit großen Schlagzeilen ungeprüft in der Presse erscheinen und damit völlig unbegründete Ängste schüren. Wie bekannt erscheinen anschließende Dementi, wenn überhaupt, leider immer nur sehr klein.
Das ist unter anderem der Punkt. Unter Wolfsfreunden hat sich herumgesprochen, daß der Jäger ein ausgemachter Lügner war (weiß eigentlich zufällig einer, ob das für ihn Konsequenzen hatte?), aber in der breiten Öffentlichkeit? :(

Gruß
Wolf

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 24. Feb 2016, 12:18
von Nina
Es hat sich ja nicht nur unter Wolfsfreunden herumgesprochen, dass die Geschichte von dem Jäger in Boitze nicht mit den Spuren übereingestimmt hat, sondern wurde offiziell im Landtag durch die Niedersächsiche Landesregierung wie folgt beantwortet:
Der von diesem Jäger geschilderte Vorgang wurde von der Landesregierung sehr ernst genommen, stellte er doch einen möglichen Paradigmenwechsel im Verhalten freilebender Wölfe in Deutschland dar.

Allerdings zeichneten sich bereits in der Darstellung des Berichterstatters sowohl innerhalb der ersten Darstellung als auch zwischen den Darstellungen einige Zweifel an deren Richtigkeit ab. Fachkräfte der Polizei haben zusätzlich zu der Protokollierung des Vorfalls im Rahmen des Wolfsmonitorings die Aussage vor Ort aufgenommen und dokumentiert. Um jeden möglichen Hinweis auf das tatsächliche Geschehen zu ergründen, wurde in unmittelbarer zeitlicher Folge ein Fachmann für Tierspuren mit der genauen Analyse der Spurenlage am Ort des Geschehens und dessen näherer Umgebung beauftragt.

Diese Spurensuche erbrachte eine Vielzahl verschiedener und verschieden alter Tier- und Menschenspuren.

Unter den Spuren in unmittelbarer Umgebung des Orts des geschilderten Geschehens fand sich keine Wolfsfährte.

Eine Canidenfährte fand sich dagegen in der weiteren Umgebung. Diese war sehr gut verfolgbar, ihr Verlauf wäre ohne Störung in einigem Abstand zum Hochsitz in gerader Linie an diesem vorbei gelaufen, wies aber eine deutliche Abweichung weg vom Hochsitz auf, der in einem ungefähren Halbkreis vom Caniden umschlagen wurde, bevor dieser seine vorher eingeschlagene Richtung wieder aufnahm. Die von dem Jäger geschilderten Entfernungen konnten an keiner Stelle des Spurverlaufs bestätigt werden. Am Ort des Geschehens festgestellte Tierhaare wurden genetisch untersucht und konnten einem Fuchs zugeordnet werden.

Im Ergebnis muss festgestellt werden, dass die Schilderungen des Jägers mit den durch Spuren nachvollziehbaren tatsächlichen Vorkommnissen nicht in Übereinstimmung zu bringen sind.

http://www.umwelt.niedersachsen.de/star ... 35919.html
Leider interessiert sich am Ende kaum noch eines der Medien dafür, wie das Ereignis von den Fachleuten tatsächlich bewertet wurde.
Im Zeitalter von Facebook und Twitter muss ja ohnehin offenbar alles auf einen plakative Schlagzeile heruntergebrochen werden, unabhängig davon, wie differenziert sich der Sachverhalt darstellt.

Meines Wissens hat die Geschichte für den Jäger keine rechtlichen Konsequenzen nach sich gezogen. So hat es ja auch Sonja Wallschlag als Gastautorin beim Wolfsmonitor erklärt: "Wölfe haben keine Anwälte, die auf Verleumdung klagen können!"
Die strafrechtliche Relevanz einer vorgetäuschten Straftat greift hier ja nicht, da der Wolf keine Straftaten im Sinne des Strafgesetzbuches verüben kann. Die Frage ist, ob bei einer Häufung von solchen Vorfällen dem Urheber von Falschmeldungen nicht die Kosten in Rechnung gestellt werden können. So ist in einer Antwort der Niedersächsischen Landesregierung nachzulesen, dass allein das Gutachten des Fachmanns für Tierspuren im oben genannten Fall des Jägers den niedersächsichen Steuerzahler 1.859 Euro gekostet hat.*

Wer aus Jux und Dollerei die Feuerwehr zu einem fingierten Einsatz ruft, muss ja auch für die Kosten aufkommen, wenn er als Verursacher ermittelt werden kann.

*Drucksache 17/4380 vom 08.10.2015
http://www.landtag-niedersachsen.de/ps/ ... attachment

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 24. Feb 2016, 14:17
von Grauer Wolf
@ Nina
Danke für die Info!
Nina hat geschrieben:Die Frage ist, ob bei einer Häufung von solchen Vorfällen dem Urheber von Falschmeldungen nicht die Kosten in Rechnung gestellt werden können. So ist in einer Antwort der Niedersächsischen Landesregierung nachzulesen, dass allein das Gutachten des Fachmanns für Tierspuren im oben genannten Fall des Jägers den niedersächsichen Steuerzahler 1.859 Euro gekostet hat.*

Wer aus Jux und Dollerei die Feuerwehr zu einem fingierten Einsatz ruft, muss ja auch für die Kosten aufkommen, wenn er als Verursacher ermittelt werden kann.
Da hier die Lüge sogar eingestanden wurde, wäre die Rechnung eigentlich von diesem "Jäger" zu begleichen, ggf. per Gerichtsbeschluß einzutreiben.
Ich frage mich ohnehin, was diesen Typ umgetrieben hat...

Gruß
Wolf

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Verfasst: 24. Feb 2016, 15:01
von Nina
Grauer Wolf hat geschrieben: Da hier die Lüge sogar eingestanden wurde, wäre die Rechnung eigentlich von diesem "Jäger" zu begleichen, ggf. per Gerichtsbeschluß einzutreiben.
Ich frage mich ohnehin, was diesen Typ umgetrieben hat...
Ich weiß nicht, wie der Jäger heute dazu steht, aber lt. NDR-Bericht vom 27.08.2015 hat er auch nach der Untersuchung durch Polizei, Fährtenleser und Umweltministerium noch weiter an seiner Version festgehalten:
Doch während das Umweltministerium mittlerweile davon ausgeht, dass es diesen Angriff nie gegeben hat, hält der Jäger an seiner Darstellung fest. "Der Wolf hat mich angegriffen, spielen wollte er in jedem Fall nicht"...

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... ze104.html
Das Problem der Falschmeldungen ist sicherlich eines der größten in der Wolfsdebatte, gerade weil es die Medien so häufig einfach nur gierig aufgreifen, ohne die Ergebnisse abzuwarten oder eigene Recherchen zu erstellen.

Hier nur ein Beispiel aus dem Bericht des Bundesumweltministeriums vom 28.10.2015 (S. 73). Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an das Video von ein paar Wölfen, die im Landkreis Uelzen aus einem Trecker heraus gefilmt worden waren:
Dieses Video wurde mit der Schlagzeile "Aufstellung zur Jagd" in den örtlichen Medien verbreitet. In den folgenden Wochen und Monaten kursierte es in mehreren Bundesländern als angeblich dort aufgenommener Beweis für auffälliges Wolfsverhalten. Das Geschehen ist allerdings nicht als "auffällig" einzustufen.

http://www.bundestag.de/blob/393542/5e2 ... b-data.pdf
Also ich würde das Geschehen durchaus als auffällig bezeichnen. Auffällig sind dabei nicht die Wölfe, sondern die Menschen, die fremde Videos als angeblich eigene Aufnahmen verbreiten, um die Bevölkerung im Sinne ihrer Eigeninteressen vorsätzlich zu täuschen. :x