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Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 6. Dez 2011, 19:50
von aka
@wolfsheuler
Das sind dann schon 10, bzw 11 der Natur entnommene, überfahrene Wölfe in diesem Jahr allein in der Lausitz. Bei 40 Wölfen insgesamt kann man sich dann ja die Prozentzahl ausrechnen. Werden nächstes Jahr wohl deutlich weniger Nutztierschäden geben. Und das liegt nicht an den besseren Schutzmassnahmen.

Ich glaube, daß die Vermutung über Korrelation zwischen Anzahl der Risse der Nutztiere und der Bestandsentwicklung des Wolfes
nicht so gerne gelesen wird.
Lt. Lupus betrug 2011 die Anzahl der Jungwölfe in der Lausitz mindestens 33 Exemplare.
Entscheidend ist hier die Dunkelziffer dh. wieviel % der Verluste
nicht festgestellt worden sind.
Weitere Größe mit eingen Unbekannten stellen die vielen Unfälle auf den Straßen dar, und hier müsste man m.A.n. versuchen festzustellen,
ob das eine zufällige oder "systematische" Entwicklung ist. ZB. Vergleich mit geschätzten % der Populationen anderer Tiere die in dieser Region überfahren werden. Weiter ist mir - und den Wissenschaftlern wahrscheinlich auch - unklar wieviel % der Wolfsnahrung hier als Aaas aufgenommem wird und
inwiefern beeinflusst die Nahrungssuche an den Strassen das Unfallgeschehen.
Und von den Nutztierschäden nächstes Jahr lassen wir uns aus neue überraschen.....
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 7. Dez 2011, 06:51
von balin
Ash hat geschrieben:Und wie passt die Einschätzung des Jägers dazu "Es gab keine Bremsspuren, es war also Absicht!"? Klingt nicht gerade danach, als würde er es gutheißen. Fangt nicht schon wieder mit diesem verallgemeinernem Jägerbashing an bitte... das nimmt langsam paranoide Züge an. Gibt genug andere arme Irre, die SUVs fahren.
Wir machen das ja nicht freiweillig. Wie würde man sich Jäger wünschen, die sich in das Gesamtgelingen der Natur und des Drumherum mit den übrigen Menschen einbringen. Wir lesen aber tagtäglich vom Gegenteil. Jäger sind nicht nur in Deutschland das Sinnbild für dünkelhafte Sonderinteressen. Das sage ich nicht aus Lust am Vorurteil, sondern weil mir das mit eigenen Erfahrungen und mit dem vielen Nachlesen nahelegt wird.
Und die Typen, die am Wochenende und Feierabend im Wald oder Staatsforst Holz für ihren Kamin machen und sich deswegen
so ein SUV Gerät leisten, wollen bestimmt nicht mit den Jägern verwechselt werden. Da würdest du selber schon annäherungsweisen Rufmord begehen.
Und mal ehrlich, welche Rechnung hätten die mit einem Wolf zu begleichen? Die haben selber ihren Fiffi mit dabei, trauen sich aber nicht ihn im Wald aus dem Auto zu lassen, weil sie fürchten nachher einen Knall zu hören. Also, die haben vielleicht auch einen Knall, aber für so einen Meuchelmord mit der emotionalen Entgleisung dahinter kommen die nicht in Frage.

Die Jäger müssen sich um ihren guten Ruf schon selber bemühen.
Möchte mal Lars loben. Er mag zwar bestimmt den Umgang mit der Büchse, ist sonst aber ein feiner Kerl.
Wenn der Mensch dahinter zum Vorschein kommt ist alles ok. Das ist für Jäger aber nicht unsere Aufgabe. Wir haben den Wolf adoptiert und geben ihm unsere Stimme, auch als Menschen. Und da muß man manche Dinge aussprechen!
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 7. Dez 2011, 09:40
von Grauer Wolf
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Wird damit klar, warum ich oft ausgesprochen zornig reagiere? Im Gesicht dieses armen Kerls sehe selbst im Tod noch einen Rest des Entsetzens, das er erlebt hat, bevor der finale Schlag kam...

Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 7. Dez 2011, 14:53
von SammysHP
Presseinformation
07.12.2011
Strafanzeige gegen Unbekannt wegen überfahrenem Wolf
Am vergangenen Freitag, den 02.12.2011, wurde südlich von Driewitz (Gemeinde Lohsa, Landkreis Bautzen) ein Wolfswelpe von einem Auto überfahren (das Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ berichtete gestern darüber).
Da durch die vor Ort vorgefundene Spurenlage eine Straftat nicht ausgeschlossen werden kann, wird das Landratsamt Bautzen bei der Staatsanwaltschaft Bautzen Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Die Polizeidienststelle wurde bereits am Samstag über eine mögliche Straftat im Zusammenhang mit dem tot aufgefundenen Wolf informiert.
Der Wolf ist nach EU-Recht und Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art. Danach ist es verboten, Wölfe absichtlich zu fangen, zu verletzten oder zu töten, sowie ihre Wohn- und Ruhestätten aufzusuchen, zu beschädigen oder zu zerstören. Verstöße gegen das Natur- und Artenschutzrecht können mit hohen Geldstrafen oder gar mit Haftstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden.
Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“
Am Erlichthof 15, 02956 Rietschen
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 9. Dez 2011, 14:09
von Miscanthus
So, nun wurden also mehrfach Strafanzeigen gestellt in Sachen des zu Tode gehetzten Wolfes. Uuups, ob man das so sagen darf? Vielleicht wäre besser…in Sachen des zu Tode gekommenen Wolfes? In der SZ Druckausgabe gibt´s heute einen großen Artikel „Das Geheimnis des toten Wolfs“ Online ist er leider im geschützten Bereich. Hier wird mehrfach erwähnt, dass einige in der Gegend jederzeit gerne einen Wolf zu Tode hetzen würden – aber es natürlich niiiee tun würden…..Ja, eigentlich ist doch alles dubios, weil es gab ja fast nur auf der einen Seite Zaun, der Welpe hätte als doch nur auf die andere Seite ausweichen brauchen……und der Wolf wurde ja von der Seite getroffen, nicht von hinten (sagt ein Jäger, der ihn gefunden hat)…..Ja klar, es gibt da nur Unschuldslämmer. Ja, und leiiiider wird´s mit den Spuren ja auch immer schwieriger, je mehr Zeit man verrinnen lässt…..Ach ja, tatsächlich? Am Schlüssigsten scheint mir noch Gesa Kluths Argumentationskette zu sein, über die Länge und Beschaffenheit der Spuren, vor allem aber....normalerweise meldet sich ein Autofahrer freiwillig bei der Polizei, schon alleine wegen der Versicherung.
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 9. Dez 2011, 15:53
von SammysHP
Es gibt etwas, das nennt sich offiziell Frontschutzbügel und im Volksmund Bullenfänger. Wenn die Dinger massiv gebaut sind, geht bei so einem Zusammenprall wohl niemand zur Versicherung.
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 9. Dez 2011, 16:19
von balin
Russische Geländewagen brauchen keinen Bullenfänger und keine Teilkasko! Mein Großer Hund hat das Bullentreiben gelernt, weil ich ihn zur Tür rausgelassen habe und dann dem Bullen mit der Stoßstange hinterhergefahren bin. Der hat sich erst gerächt, als das Auto mal ohne Handbremse rumstand. SUV und toter Wolf ist auch ohne Teilkasko kompatibel. Und ein paar Dellen gehören inzwischen zum Holzfällerlook. Da muß man sich keine Illusionen machen!

PS.: Als Praktiker weiss ich, daß ein Auto zum Tiere treiben nicht ganz das geeignete ist. Das merkt man spätestens, wenn die Kupplung anfängt zu stinken. Deswegen benutzen die britischen Barbaren ja seit eh und je Pferde zur Fuchsjagd. Die sind wendiger und geländetauglicher.
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 11. Dez 2011, 21:45
von C.J.W. Handendoek
Die Fuchsjagd zu Pferde mit Meute ist in UK seit 2005 verboten. Der Adel in England hat halt nicht so eine gute Lobby, wie unsere Wolfsjägerschaft.
Re: Wölfe in der Lausitz/ Petition
Verfasst: 12. Dez 2011, 11:38
von Joerg
Der mysteriöse Tod des jungen, sächsischen Wolfes Anfang Dezember hat bei den Wolfsfreunden weltweit für Aufsehen gesorgt.
Hier ist ein Link zu einer internationalen Petition:
http://www.thepetitionsite.com/1/please ... ed-wolves/
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 18. Dez 2011, 00:35
von Wolfsheuler
Es muss nicht unbedingt ein Jäger gewesen sein. Es gibt genug andere, die nicht gut auf den wolf zu sprechen sind. Solche denen das Land Entschädigung verweigert, weil ihre Tiere ungeschützt waren oder es laut Gutachter kein Wolf war.
Man wird es wohl kaum erfahren.
Was die Jäger angeht, tut es mir leid für die, welche ihren Job gut machen und immer über den gleichen Kamm gekehrt werden.