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Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 23. Feb 2015, 21:27
von LarsD
nuno22 hat geschrieben:Es ist nach § 44 BundesNaturSchutzGesetz VERBOTEN wilde Wölfe zu töten. Es wird mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe bestraft. Das ist ein Bundesgesetz! Da kann nicht einfach irgend eine Behörde sagen, den machen wir jetzt tot! Die machen sich alle strafbar. Ich habe den entscheiden Herren geschrieben und in cc den Wolfsbetreuern und den Kieler Nachrichten. Ich werde Strafanzeige erstatten und alles dafür tun, dass wer auch immer dem Wolf ein Haar krümmt, strafrechtlich dafür zur Verantwortung gezogen wird.
Ist Dir mal in den Sinn gekommen, dass genau solche Aktionen die verantwortlichen Politiker geradezu dazu nötigen, dem Wolf in D den aktuellen Schutzstatus zu nehmen? Hab's letztens schon in einem anderen Thread geschrieben - die nötige Flexibilität für ein effektives Management bekommt man nur, wenn der Wolf aus den Anhängen II und IV der FFH-RL genommen und in Anhang V einsortiert wird. Dann kann in Fällen wie diesem hier der Landrat die nötigen Entscheidungen treffen, ohne dass Fanatiker das über straf- oder verwaltungsrechtliche Querschüsse blockieren können.

Jede andere Reaktion des grünen Umweltministers in SH hätte dort genau den gleichen Tanz gestartet, der in Niedersachsen gerade tobt. Lass dort in dem Umfeld nur einen Wolf einen Menschen verletzen. Dann erleben wir eine Hexenjagd erster Klasse.

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 23. Feb 2015, 21:35
von holsteiner in nrw
@ Lars: Daumen hoch!

Ich kann mich nur immer wiederholen. Eine gewisse Sachlichkeit ist das, was die Grauen benötigen.

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 23. Feb 2015, 21:53
von SammysHP
nuno22 hat geschrieben:Es bestand keine Gefahr für den Menschen
Das behauptet doch auch niemand. Wenn sich der Wolf aber nicht verscheuchen lässt und sogar so lange bleibt, bis ein Wolfsbetreuer gekommen ist, dann ist es Zeit, ihm zu zeigen, dass er nicht so dreist sein darf.

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 23. Feb 2015, 22:18
von jurawolf
LarsD hat geschrieben:
jurawolf hat geschrieben: Ups. Da wurde doch die genetisch verankerte Scheu immer als evolutionäres Resultat der Jahrtausende langen intesiven Bejagung betrachtet. Und nun das. Hat die Bejagung offenbar doch nicht das gebracht, was von ihr erwartet wurde.
*pssst* ;-) viewtopic.php?f=24&t=11&p=5525&hilit=ge ... cheu#p5526
Touché. Aber auch meine Wenigkeit kann sich mal täuschen :mrgreen:

LarsD hat geschrieben:Hab's letztens schon in einem anderen Thread geschrieben - die nötige Flexibilität für ein effektives Management bekommt man nur, wenn der Wolf aus den Anhängen II und IV der FFH-RL genommen und in Anhang V einsortiert wird. Dann kann in Fällen wie diesem hier der Landrat die nötigen Entscheidungen treffen, ohne dass Fanatiker das über straf- oder verwaltungsrechtliche Querschüsse blockieren können.
Naja, angesichts der Tatsache, dass ausser Deutschland (und Italien) praktisch alle Länder mit der FFH-Richtlinie wenig bis gar keine Mühe damit bekunden, problematische und auffällige Wölfe rasch aus dem Verkehr zu ziehen, zeigt mir, dass weniger diese Richtlinie ein Problem darstellt, als vielmehr das Management in den entsprechenden Ländern/Nationen.

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 24. Feb 2015, 09:15
von Lone Wolf
Hier enden dann doch schon die Gemeinsamkeiten, weder sehe ich bei diesem hier genannten Fall schon einen Tötungsgrund, gleich gar nicht vertrete ich die Meinung, dass Politiker wie Landräte derlei Vorgänge zur Konditionierung oder gar Eliminierung entscheiden sollten, möglicherweise, nachdem sie bei der örtlichen Jagd-und Hegegemeinschaft um Rat gefragt haben? Na klar...
Tut mir leid Lars, hier folge ich dir nicht, dies muss bei geschützten Tieren immer eine Entscheidung von Experten sein, insbesondere von verhaltensökologisch geschulten... Alles andere öffnet Willkür Tür und Tor.

Zu meinem vorigen Beitrag empfehle ich ergänzend auch ein älteres Thema des Spiegels, ab 15 Kreuzchen pro Checkliste (im Link runter scrollen) ist die Möglichkeit gross, einem Psychopathen die Hand zu reichen, insbesondere unter narzisstische Persönlichkeiten fürchte ich, wird man unter Politikern schnell fündig, auch schon in Landratsämtern ;-)

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 63716.html


Grüße
LW

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 24. Feb 2015, 10:04
von Grauer Wolf
nuno22 hat geschrieben:Es ist nach § 44 BundesNaturSchutzGesetz VERBOTEN wilde Wölfe zu töten. Es wird mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe bestraft. Das ist ein Bundesgesetz! Da kann nicht einfach irgend eine Behörde sagen, den machen wir jetzt tot! Die machen sich alle strafbar. Ich habe den entscheiden Herren geschrieben und in cc den Wolfsbetreuern und den Kieler Nachrichten. Ich werde Strafanzeige erstatten und alles dafür tun, dass wer auch immer dem Wolf ein Haar krümmt, strafrechtlich dafür zur Verantwortung gezogen wird.
Gut so!
LarsD hat geschrieben:Dann kann in Fällen wie diesem hier der Landrat die nötigen Entscheidungen treffen, ohne dass Fanatiker das über straf- oder verwaltungsrechtliche Querschüsse blockieren können.
Lone Wolf hat geschrieben:dass Politiker wie Landräte derlei Vorgänge zur Konditionierung oder gar Eliminierung entscheiden sollten, möglicherweise, nachdem sie bei der örtlichen Jagd-und Hegegemeinschaft um Rat gefragt haben?
Klar doch, das wären mir die richtigen Ratgeber und Wolfs"experten" zusammen. Die sabbern doch danach, endlich mal einen Wolf abknallen zu dürfen!

Ein Landrat, möglichst noch verbandelt mit Landwirtschaft und Jägerschaft inkl. Stammtisch ist absolut unqualifiziert und unfähig eine solche Entscheidung zu treffen. Politiker sind Opportunisten, die nach möglichst vielen Wählerstimmen entscheiden und denen traue ich nicht weiter, als ich ein dickes, schlechtgelauntes Wildschwein mit einer Hand werfen kann. Auf gut deutsch: Null!
Die einzigen, die solche Entscheidungen fällen können und dürfen, sind wirkliche Experten.

Btw., ich würde auch keine der üblichen Hobby-Jäger damit betrauen, dem Wolf ein Gummigeschoß zu verpassen. Das muß ein Berufsjäger machen, der entsprechende Fähigkeiten im Schießen vorweisen kann: Nicht präzise getroffen und ein Wolf hat gebrochene Knochen oder ein ausgeschossenes Auge, was einem Todesurteil gleichkommt. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie schnell manche Leute bei der Hand sind, die Waffe einzusetzen. Ich halte den Einsatz von Gummigeschossen für einen Wolf ohnehin für grenzwertig, es sei denn, es gibt spezielle Laborierungen für so kleine( :!: Das ist kein Bär !) Tiere...

Gruß
Wolf

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 24. Feb 2015, 12:54
von Richard M
LarsD hat geschrieben:Dann kann in Fällen wie diesem hier der Landrat die nötigen Entscheidungen treffen, ohne dass Fanatiker das über straf- oder verwaltungsrechtliche Querschüsse blockieren können.
Wenn ich mir vorstelle, unser Landrat müsste in so einem Fall eine fachmännische Lösung präsentieren, dann Gute Nacht.

Hier werden grad wieder Bedrohungsszenarien entworfen, die den Wolf als große Gefahr für die Menschen darstellen. Wirklich gefährlich für die Menschen sind z. B. Hunde, hier der Link zu einer Übersicht, von durch Hunde getöteten Menschen: http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/fakt ... kpl_46.htm
Oder wie sieht´s mit der Bedrohung durch die Kühe aus, von denen Wanderer getöten werden? Dann gibt es noch die Rinder, die zu Hause auf dem Hof ihre Bauern attackieren, was für diese immer wieder tödlich endet.
Die weitaus größere Gefahr als von den Wölfen geht für die Mitmenschen eh von den menschlichen Jägern selber aus. Man gebe nur mal auf google Tödliche Jagdunfälle ein und schon kriegt man eine Vielzahl von Informationen. Aber immer schön hinter dem bösen Wolf verstecken. :x

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 24. Feb 2015, 13:36
von LarsD
Lone Wolf hat geschrieben:Hier enden dann doch schon die Gemeinsamkeiten, weder sehe ich bei diesem hier genannten Fall schon einen Tötungsgrund, gleich gar nicht vertrete ich die Meinung, dass Politiker wie Landräte derlei Vorgänge zur Konditionierung oder gar Eliminierung entscheiden sollten, möglicherweise, nachdem sie bei der örtlichen Jagd-und Hegegemeinschaft um Rat gefragt haben? Na klar...
Versuch's doch bitte einfach weiter sachlich! Zumindest hier in Brandenburg haben die Landkreise längst vom Land die Aufgabe übergeholfen bekommen, über artenschutzrechtliche Ausnahmen im Zusammenhang mit verschiedenen geschützten Arten zu entscheiden. Dazu gehört inzwischen auch der Biber, dessen Schutzstatus sich von dem des Wolfes bekanntlich in D nicht unterscheidet. In der Regel setzen die Landräte dann auf die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter in der Verwaltung, sind an das Artenschutzrecht gebunden und werden sich nicht grundlos angreifbar machen.

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 24. Feb 2015, 18:04
von holsteiner in nrw
http://www.shz.de/schleswig-holstein/wo ... 46061.html

Ich zitiere mal: „....Warum greift ein Wolf Schafe an?..........Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass die Wölfe von Menschen gefüttert wurden. Diese Informationen stammen jedoch aus Niedersachsen und werden derzeitig noch überprüft“, sagt Wolf von Schenck gegenüber shz.de. Wenn sich diese Hinweise bewahrheiten, könnte das ein Grund dafür sein, warum der Wolf bei Mölln kaum Distanz zum Menschen eingehalten hat.“

Wenn dieser Fakt tatsächlich die Ursache sein sollte, so bestätigt es meine Vermutung. Für das Verhalten des Wolfes ist dann der Mensch verantwortlich.
Hoffen wir gemeinsam, dass der Wolf die Kurve bekommt.

Re: Neuigkeiten aus Schleswig-Holstein

Verfasst: 24. Feb 2015, 18:09
von holsteiner in nrw