Caronna hat geschrieben:
also, erstmal haben schon Hunde unter sich schwierigkeiten sich zu verständigen wenn die Körpersprache durch Zucht verhindert wird, wie Schlappohren, Ringelschwänze, plattes Gesicht, angezüchtete Falten usw.
Die Barberei Hunden und Schwänze abzuschneiden, darüber brauch wir wohl nicht zu reden.
Schlappohren vermindern sicher nicht die Fähigkeit zur innerartlichen Kommunikation, wo hast Du denn das her?
Ringelschwänze ebensowenig, denn dann träfe das ja auch auf die wolfsverstehenden Nordischen zu.
Kupierte Ohren oder Schwänze sind in Deinen Augen vielleicht Barbarei, in manchen Regionen sichern sie das Überleben der Hunde und die kommunizieren ausgezeichnet.
Probleme diesbezüglich gibt es z.B. beim Bullterrier, das Downface behindert eine facettenreiche Mimik.
Caronna hat geschrieben: wie solls dann bei Wölfen gehen? Was viele nicht wissen: Wolf und Wölfin werden nur zu einer Zeit im Jahr geschlechtlich aktiv, ja auch der Rüde. Bei Hunden ist der Rüde immer geschlechtlich aktiv, die Hündin 1 bis 3 mal.
Hund und wolf haben sich vonjahrzehntausenden getrennt (berechnet so von 100.000, Jahren, +- 50.000 Jahre) Erkennbare Hunde gibts seit rund 12.000 Jahren. ein Pfotenabdruck, deutlich hund, sollte 23.000 Jahre alst sein.
die Verständigung sollte also schwer sein.
Was heißt "Verständigung"?
Sie können sich untereinander paaren, tun dies auch, wenn Mangel an der eigenen Unterart herrscht.
Sie verteidigen u.U. beide ihre Reviere, auch die nordischen Halbwölfe von Arved Fuchs konnten den Arktischen Wölfen offenbar nicht richtig mitteilen, daß die nur auf der Durchreise sind und wurden angegriffen.
Wölfe entdecken Hunde teilweise als Nahrungsquelle, töten und fressen sie.
Hunde schützen Herden, töten Wölfe, fressen sie aber nicht.
In einem Teil der polnischen Beskiden reicht es aus, wenn ein Ranger mit einem Tatra durch die Region läuft und dieser ordentlich markiert, um die Wölfe in Schach zu halten.
In Schweden killen Wölfe jedes Jahr tonnenweise nordische Jagdhunde.
Und worüber diskutieren wir hier?
Caronna hat geschrieben:aber dann gibts da noch den Tschechoslowakischer Wolfhund, den Saarloos-Wolfhund und andere Wolfhunde (sie ohne "s" in der Mitte), in die wurde ja im letzten Jahrhunder Wölfe wieder eingekreuzt. Das Wolferbe ist also ein vielfaches höher als bei den anderen haushunden.
Der genetische Unterschied Wolf / Hund liegt bei 0,5 Prozent oder so.
Beim Saarloos wurde meines Wissens genau ein Wolf in den Schäferhund eingekreuzt. Der Hund ist FCI anerkannt, d.h., die Rasse ist fertig, die Zuchtbücher sind geschlossen und weitere Wölfe dürfen nicht hineingemixt werden.
Beim Tschechen waren es 4 Zuchtstämme, bei denen Karpaten - Wölfe in den DSH eingekreuzt wurden. Auch diese Rasse ist fertig, also kommt da ebenfalls kein "Wolfsblut" mehr hinzu.
Ob die nun so viel näher am Wolf sind als der Rest der Haushunde, keine Ahnung.
Auf alle Fälle war diese Zucht auch eher ein Griff ins Klo, denn das angestrebte Ziel, nämlich den Gebrauchshund DSH robuster zu gestalten, wurde klar verfehlt.
Stattdessen hat man mit dem Saarloos eine Rasse gebastelt, die eigentlich zu nichts zu gebrauchen ist.
Beim Tschechen hat man mitunter schon ganz brauchbare Tiere dabei, doch ist das Bild der Rasse alles andere als einheitlich oder durchgezüchtet.