wolf-forum.de

@aka

Dein langer Text- kurze Gegenfrage: weißt Du, von wem die Forderung kam während der Diskussion des sächsischen Managementplanes, ungeschützte Schafe nicht zu entschädigen? Kleiner Tip: Nicht aus der Naturschutzecke!

aka hat geschrieben:
Sammy, ich wusste nicht daß du so naiv bist und glaubst, daß die sichtweise der Wolfsfreunde von den Tastaturen von anderen Leuten geteilt werden muß ?
Das Thema hatten wir hier mehrmals. Objektiv gesehen ist alles i.O. So besagen die Paragraphen und Schluß. Subjektiv - ?

Das ist übrigens Quadratur des Kreises - gibts zu üppige, großzügige Entschädigungen - werden die Leute den Schutz vernachlässigen. Gibst Einschränkungen,
werden sie motzen. Was an für sich kein Drama ist. Aber nur solange sich manche nicht zu ungesetzlichen Handlungen verleiten lassen.
Oder diese gutheissen und dulden. Und Du mit Deinen Kollegen an den PC`s wirst es auch nicht mit Hilfe von naiven Parolen ändern.
"Gewöhnung" an Großraubtiere das ist ein Prozess - keine Sache der Verordnung oder frommer Wünsche von Leuten mit naiven Vorstellungen und
(sorry) realitätsfernen Auffasungen - selber kaum oder gar nicht betroffen. Wenn gleich am Anfang dieses Prozesses "das Kind mit dem Bade" ausgekippt
wird .........dann braucht LJV kein Geld für Konferenzen ausgeben.

aka, ich kann Dir das aus persönlicher Erfahrung sagen, natürlich wird gemotzt von einem Teil der betroffenen Schafshalter, der größere Teil läßt sich beraten und kauft Euronetz mit Förderung. Und voriges jahr, als sich bei uns hier das Königsbrücker Rudel etabliert hatte, wurden auch die Schafe reihenweise von den Ketten gefressen. Das Mitleid der nicht betroffenen Dorfbevölkerung, und das ist die übergroße Mehrheit, hielt sich sehr in Grenzen, denn es ist schon nicht so leicht zu verstehen, dass das Schaf nachts noch draußen angepflockt wird, wenn vorher schon beim Nachbar eins weggefressen wurde. Das hat nichts mit nicht betroffenen Wolfsfreunden an den Tastaturen zu tun.

Noch ein Artikel zur Wolfskonferenz und zu den Wölfen in der Umgebung der Königsbrücker Heide im speziellen. Ich will auch jetzt nicht weiter kommentieren. Ich habe einfach die Schnauze voll. Wenn die Rehkitze auf den Feldern zu Tode gemäht werden und die Rehe auf den Strassen von Irren plattgefahren werden, dann ist das nicht die Schuld des Wolfes. Der Wolf deckt offenbar nur Probleme auf, die schon viel länger bestehen. ich höre immer nur Regulierung der Wölfe, um den Rehbestand zu schützen. ich vermisse, dass mal einer nach Regulierung des Strassenverkehrs ruft, um den Rehbestand zu schützen.
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=3101048

Wolfsheuler hat geschrieben:Noch ein Artikel zur Wolfskonferenz...

Danke für den Link! Hab's gelesen. Zum Glück ist noch die eine oder andere Stimme der Vernunft vorhanden...

Sächsische Zeitung hat geschrieben:So sieht ein vom Wolf gerissenes Reh aus. Jäger Rudi Kniebel aus Stölpchen und Jungjäger Philipp Grafe haben es am Mittwochnachmittag auf den Molkenbornwiesen im Revier Stölpchen entdeckt.

Ja und? Soll hier auf die Tränendrüsen gedrückt werden? Der einzige Punkt ist doch, daß man dieses Reh nicht mehr selber abschießen und verwerten kann, vulgo als "Neid" bekannt...
Die Leute, die solche Bilder entsetzlich finden, sollten mal drüber nachdenken, wie ihr Teller nach einem verputzten, halben Brathähnchen aus der Massentierhaltung aussieht: Prinzipiell auch nicht anders, nur mit dem Unterschied, daß dieses Reh echtes Bio-Fleisch war und kein Massenprodukt und frei und "glücklich" aufwuchs.
Der Rehkadaver (so man sich dazu hinreißen lassen kann, ihn einfach liegenzulassen, woran ich allerdings nicht glaube), wird noch eine Reihe Kleinraubtiere, Vögel und viele Insekten ernähren, vom Fuchs über Rabenvögel bis hin zu den Ameisen und Aaskäfern, so seine Aufgabe in der Natur erfüllen und in den Kreislauf zurückkehren. Der Wolf ernährt also nicht nur sich selber, sondern eben auch kleine Tiere, die sich die Reste holen, und trägt so zur Artenvielfalt bei...

Sächsische Zeitung hat geschrieben:Mancher, wie der Zabeltitzer Jäger Dr. Joachim Schierig, geht noch einen ganzen Schritt weiter und will den Wolf schon jetzt bejagen, weil er zu viel Wild vernichte...

Aaah, ja... So läuft der Nase... Wenigstens ehrlich! Wobei es natürlich ein schlechter Witz ist, von "vernichten" zu reden. Der Wolf holt sich das, was er braucht, und nicht mehr...

Sächsische Zeitung hat geschrieben:„Was passiert da in der Königsbrücker Heide? Keiner fragte, wie viele Rot-Hirsche kaputtgehen“

Was da passiert? Die Wölfe beginnen, das Schalenwild unter Kontrolle zu bringen und seine überproportionale Vermehrung einzudämmen, bis (langfristig) ein Gleichgewicht entsteht. So funktioniert Natur, meine Herren Jäger! Und so nebenbei werden die Hirsche und Rehe vorsichtiger, gewitzter, schneller in der Reaktion und im Bestand gesünder,...

...aber eben auch viel schwerer zu schießen...

Gruß
Wolf

Im Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide findet keine Jagd statt, auf 70 km². Rotwild hat dort nahezu ideale Bedingungen, großflächig halboffene Landschaft eines sich wieder bewaldenden ehemaligem Truppenübungsplatzes. Es dürfte da keine große Rolle spielen, wenn einige Rothirsche "kaputtgehen" (ob der das wirklich so gesagt hat? ).

Lutra hat geschrieben:Im Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide findet keine Jagd statt, auf 70 km².

Interessant! Also ohne Wolf ein Garant für eine sehr starke Rotwildvermehrung... Auf lange Sicht sollte sich der Rotwildbestand mit Wolf auf einem niedrigeren Level stabilisieren (in Abhängigkeit vom übrigen Beuteangebot), wobei allerdings 70 km² nicht wirklich viel ist... Der Wildbestand hängt halt auch vom Austausch mit der Umgebung des NSG ab...

Gruß
Wolf

Grauer Wolf hat geschrieben:Der Wildbestand hängt halt auch vom Austausch mit der Umgebung des NSG ab...

Der Austausch ist gegeben. Die angrenzende Laußnitzer Heide ist ein altbekanntes Rotwildgebiet.
Aber interessant ist das schon mit dem Rotwild in der Königsbrücker Heide. Das ist dort tagaktiv. Es werden im Gebiet Führungen mit einem kleinen geländegängigem Bus angeboten. Fast jeder, der daran teilgenommen hat, berichtet von Rotwildsichtungen.

aka hat geschrieben:

Zu der anderen Geschichte - Kosten. Bist Du wiklich der Meinung, dass Z.B Schadenschätzung von Leuten gemacht wird, die es aus Liebe zur Natur tun ?.
Hunderte von Kilometern mit privaten PKW gurken und alles nebenbei in ihrer Freizeit machen ? Urlaub nehmen um irgendein Kadaver zu sehen ?. Daß die Lupinien aus blanker Liebe und umsonst in die Sessel furzen ? Wenn ja, dan haben wir uns - glaube ich - nix mehr zu sagen.
gruß

Das Wolfsberater Ehrenamtlich,unentgeldlich unterwegs sind und Urlaub, sonstige Freizeit und eigenes Geld für eine Sache ausgeben wird immer wieder angezweifelt um Stimmung zu machen. Das Büro Lupus kann allerdings nur Hauptamtlich so eine gute Arbeit machen.

Grauer Wolf, bleib ruhig!
Manchen ist halt nicht zu helfen. Und wenn sich auch der eine und andere Jäger tatsächlich mit ökologischen Problemen und Zusammenhängen befasst, und halbwegs vernünftig ist, letztendlich bleibts ein Jäger, der Beute machen will und dem ausnahmslos jeder Beutegreifer ein Konkurent und Dorn im Auge ist.
Belegen letztendlich alle Diskussionen mit und von dieser Zunft .... siehe nur die diversen foren, die nur die Spitze des Eisberges sind!

timber-der-wolf hat geschrieben:siehe nur die diversen foren, die nur die Spitze des Eisberges sind!

Netter Vergleich! Was, um im Bild zu bleiben, unter der Wasseroberfläche los ist, möchte ich gar nicht so genau wissen...

Gruß
Wolf