Gegenwärtig wird der Wolf noch als politischer Hebel instrumentalisiert. Über ihn bzw. seinen Schutz möchte man das Jagdrecht umkrempeln, die Schaffung von Totalreservaten rechtfertigen, die Wiedervernetzung von Lebensräumen speziell durch Grünbrücken über Autobahnen und Bundesstraßen rechtfertigen, ganz nebenbei für den einen oder anderen Verein möglichst viele Spenden sammeln und sich durch das lautstarke Vertreten polarisierender Positionen in der politischen Landschaft etablieren. Mit der Gemengelage am Hals breitet sich der Wolf in Deutschland überraschend schnell aus. Und statt sich über die in Zukunft daraus tatsächlich resultierenden Probleme Gedanken zu machen, geht es unter den Akteuren eher zu, wie in einem Kindergarten.aka hat geschrieben:Allgemein sehe ich das Problem, dass im bezug auf Wolf quasi in Zwei Kreisen gedacht wird. Wolf - Wild und Wolf - Nutztiere.
Die beste Schutzmassnahme für die Nutztiere stellt der Wald voller Wild - glaube ich. Klingt nach Wiederspruch aber bei näheren
Hinsehen ist es eigentlich nicht.
Und hier beisst sich die Katze (Wolf) in den Schwanz. Wolfsschützer und Naturnutzer werden hier wohl kaum einen gemeisamen
Nenner finden.
Deshalb sind Informationen gerade aus dem Nachbarland wichtig und hilfreich. Allein die Sprachen sind da bislang eine große Barriere. Was an Informationen aus Polen nicht in Englisch veröffentlicht wird, ist nicht nur für mich nicht greifbar. Leider, denn Entwicklungen bei Euch werden sich hier mit etwas Verzögerung wiederholen. So glaubt hier die Öffentlichkeit noch fest daran, dass Wölfe weder Rinder, noch Pferde oder gar Hunde angreifen könnten. Und falls sie doch auf die Idee kämen, dann kann man das mit "Schutzmaßnahmen" verhindern - So zumindest die Thesen vieler Wolfsfreunde und der üblichen Verdächtigen unter den Naturschutzverbänden. Was nicht ins rosarote Weltbild passt, wird gegenwärtig möglichst ausgeblendet. Die Aufstellung von Dr. Okrama zu den Nutztierrissen in Polen zwischen 2000 und 2003 hat nicht nur hier viele Leute überrascht. Wichtiger als hier wären solche Daten und Informationen aber auf der politischen Ebene. Dort zaudert man im Moment ganz furchtbar. Auf der einen Seite fehlt überall das Geld. Auf der anderen Seite sind viele Politiker unsicher, wie sie sich zum Thema Wolf verhalten sollen. Denn niemand von denen möchte in ein paar Jahren die Frage gestellt bekommen, warum er oder sie die rosa Brille trotz der Warnungen nicht früher abgesetzt und nachgedacht hat. Mit mehr Fakten und Informationen kann man das vielleicht ändern. Drum bin ich Dir für Deine Beiträge hier unglaublich dankbar.
Viele Grüße
Lars