wolf-forum.de

Timber hat geschrieben:

Grauer Wolf hat geschrieben:[...] Ängste von ein paar "besorgten Bürgern"!

Die größte Angst haben m.E. die politisch Verantwortlichen (im Umweltausschuss), sollte es erneut zu einem Vorfall kommen, der sich eindeutig MT6 zuordnen lässt, dann wären die Herrschaften in einer extrem unangenehmen Lage, was sie wohl zur aktuellen Indizienentscheidung veranlasst hat.

Der Punkt ist doch, daß keiner genau weiß, was sich wirklich zugetragen hat. Auf die Zeugenaussagen von Otto und Ottilie Rotkäppchen gebe ich nichts.
Ich ziehe allerdings daraus die Konsequenz, sollte ich in meiner Heimat (hoffentlich bald! ) mal einem Wolf oder gar mehreren ziemlich nahe begegnen, werde ich das garantiert keinem auf die Nase binden und aus den EXIFs allfälliger Bilder verschwindet ebenso garantiert die Brennweite und der Objektivtyp. Ich werde keinem einem Vorwand liefern, gegen einen Wolf vorzugehen, dessen Begegnung mir nicht mal ansatzweise Furcht einflößt.
Wenn ich überhaupt Bilder mache und mich nicht nur drauf konzentriere, jede einzelne Sekunde zu genießen...

Gruß
Wolf

Es gibt eine Pressemitteilung des Freundeskreises freilebender Wölfe e.V. mit zusätzlichen Informationen:

25. April 2016 – Dem Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. ist aktuell bekannt, dass der besenderte Wolfsrüde MT6 aus dem Munsteraner Rudel einen Hund angegriffen und verletzt hat. Die DNA-Auswertung scheint momentan noch nicht abgeschlossen. Dem Anschein nach kann dieser Berichterstattung Glauben geschenkt werden. [...]

Weiterhin haben wir Kenntnis davon genommen, dass der Wolf MT6 gegenwärtig Verhalten zeigt, dass auf sein Abwandern von seinem elterlichen Revier aus Munster schließen kann. [...]

Der Freundeskreis freilebender der Wölfe e.V. hält die Entnahme des Wolfes MT6 für dringend erforderlich, wenn die genetische Untersuchung den Wolf MT6 als Verursacher für den o.g. Vorfall bestätigt.

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1524

Das entspräche auch den Vorgaben des Berichts des Bundesumweltministeriums zum Wolf vom 28.10.2015, das für die Annäherung von Wölfen an Hunde in menschlicher Begleitung folgende Handlungsempfehlungen gibt:

Verhalten: Wolf nähert sich mehrfach Menschen mit Hunden* (nicht aggressiv).
* verschiedene Menschen mit verschiedenen Hunden

Ursache: Sieht in Hund einen Artgenossen/Sozialpartner

Einschätzung: Verlangt Aufmerksamkeit. Mensch empfindet die Situation meist als bedrohlich. Gefahr für den Hund nicht ausgeschlossen.

Handlungsempfehlung: Möglichst frühzeitig besendern und vergrämen.

http://www.bundestag.de/blob/393542/5e2 ... b-data.pdf Tab. 8, S. 69

Verhalten: Wolf nähert sich mehrfach Menschen mit Hunden und reagiert dabei aggressiv auf Hunde.

Ursache: Wolf sieht im Hund einen Artgenossen, der in sein Territorium eingedrungen ist.

Einschätzung: Kritisch. Hund kann verletzt oder getötet werden. Für den Menschen extreme Stresssituation.

Handlungsempfehlung: Entfernen.

http://www.bundestag.de/blob/393542/5e2 ... b-data.pdf Tab. 8, S. 69

Die Pressemitteilung des Freundeskreises freilebender Wölfe e.V. gibt auf jeden Fall Anlass zur Hoffnung, dass hier ganz genau untersucht wird, was es mit der Begegnung in Groß Hehlen auf sich gehabt hat.

Die plötzliche Entnahme-Anordnung des Umweltministeriums ist jedenfalls überraschend, da man ja zunächst als weitere Schritte eine wiederholte Vergrämung mit "härteren Maßnahmen", ggf. mit der Expertise aus Schweden, sowie ein erneutes Einfangen mit Austausch des GPS-Senders in Erwägung gezogen hatte.

Ein weiterer Artikel in der Celleschen Zeitung: http://www.cellesche-zeitung.de/S4878821

Berichtet wird kurz über den Fall am Sonntag, bei dem ein Hund gebissen wurde, und von der Sichtung bei Alvern. Außerdem seien folgende weitere Begegnungen gemeldet worden:

• "So trafen zwei Spaziergänger mit ihren beiden Hunden bei Alvern im sogenannten Märchenwald auf das Tier." Das hier soll wohl das Video dazu sein: https://www.youtube.com/watch?v=dOf5KBbBp_w
• "Einige Zeit später machte eine Hundebesitzerin aus Lachendorf in der Nähe des Gymnasiums Bekanntschaft mit "MT6". Hier soll der Wolf schon wieder etwas aggressiver gewesen sein."
• "Kreisjägermeister Hans Knoop hat im Laufe des Montags mehrere Meldungen über Sichtungen auch mit Nahkontakt aus dem Raum Lachendorf, Ahnsbeck, Nordburg bekommen."

Jan.Olsson@web.de hat geschrieben: Ich habe geschrieben, wir bewegen uns dahin (19. Jahrhundert). Und das Du Zusammenhänge nicht erkennst, ist auch vergangenen Kommentaren deutlich geworden. Die Hemmschwelle für die Tötung anderer Wölfe wird, wenn sie den Munsteraner Wolf töten, wesentlich niedriger sein. Nach dem Motto, siehe Munsteraner Wolf...

Und es gibt keine Problemwölfe. Der einzige der mit diesem Thema ein Problem hat, sind die Menschen...

Schönen Tag noch...

Hä ? Ich versteh das Problem nicht ? Was glaubst du denn was ich mit Dammbruch meinte ? (Den ich bei einer Entnahme aber nicht unbedingt sehe). Klar könnte das einen Präzedenzfall schaffen der einen Dammbruch zu folge hätte. Aber auch hier sehe ich eben eher Hysterie am Werk. Und nein ich sehe uns auch nicht in der Richtung auf das 19. Jhd. Wehret den Anfängen gefällt mir als Maxime eh nicht. Trotzdem finde ich daß der Angriff auf einen Hund keine Wolfsentnahme rechtfertigt. Hätte er einen Menschen angefallen, wäre das etwas anderes. Wenn das auch den Handlunsgempfehlungen des Bundesumweltministeriums entsprechen mag. Damit würde bei einer Entnahme ja nicht einmal der gesetzliche Spielraum neu interpretiert !

Es ist doch noch nicht mal bekannt wie schwer verletzt der Hund ist,leicht verletzt kann auch nur ein Kratzer sein.Wenn der Hund nun wirklich stark verletzt oder gar getötet worden wäre könnte ich die Aufregung ja verstehen,aber so.Bis es Beweise dafür gibt,bin ich eh skeptisch.Und wäre es nicht ne Maßnahme den Wolf durch Hundeführer und Wolfsexperten vergrämen zu lassen?

Auch ein "leichter Kratzer" geht schon zu weit. Das sollte man auch als Wolfsfreund einsehen.

Ich hoffe mal, dass der sich einfach verkrümelt und die Senderbatterie schlapp macht.

Es gab die Übereinstimmung mit allen Fachleuten, dass eine Entnahme des Tieres erfolgen muss", sagte Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz am (heutigen) Dienstag in Hannover.

Ich nehme mal an das es sich dabei um die Niedersächsischen Wolfsberater handelt?

Lutra hat geschrieben:Ich hoffe mal, dass der sich einfach verkrümelt und die Senderbatterie schlapp macht.

Das hoffe ich auch. In der Schweiz war´s ungefähr so. Nachdem der Tötungsbeschluss gefasst wurde haben sich die Wölfe nicht mehr blicken lassen. Viel Glück Wolf, pass auf Dich auf. Viele Menschen sind einfach noch zu dumm für eine Begegnung mit Dir und wollen Dich deswegen umbringen. Es wäre ein Armutszeugnis für die Menschheit, wenn das passiert.