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Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 19:03
von wolfsam
Schaut Euch doch mal über Google Maps den Ort der "Tat" an. Nicht weit entfernt Wald, direkt an der "Straße" Felder, zu Beginn der "Straße" ein paar Häuser, später nur noch eines. "Mitten durch die Ortschaft"? :lol:
Was für mich viel wichtiger ist: Haben wir es hier wirklich und ohne Zweifel mit einem Wolf zu tun? Haben die entsprechenden Stellen irgendwelche DNA-Spuren sichern können? Wenn der "Wolf" an einem Zaun gelegen hat, dann bleiben dort häufig genug Haare hängen. Ist da nachgeschaut worden? Sind dort Haare gefunden worden und sichergestellt? Was tut man genau, um zweifelsfrei festzustellen, ob es wirklich ein Wolf war? Zu häufig wurden auf Bildern wolfsähnliche Hunde mit Wölfen verwechselt worden .....

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 19:09
von Lutra
Vor nunmehr schon einigen Jahren war Peter Sürth zu Gast beim Wolfstag in Rietschen. Er war in den neunziger Jahren bei den Forschungen im Raum Brasov/Rumänien dabei. Die Einwohner dieser Großstadt waren verwundert, dass da Deutsche so was Gewöhnliches wie einen Wolf in ihrer Stadt filmten.

https://www.youtube.com/watch?v=2DgUgS9DWqM
http://www.siebenbuerger.de/zeitung/art ... r-die.html

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 19:21
von SammysHP
Hier die gesamte Rede von Herrn Wenzel: http://celleheute.de/streitthema-wolf-u ... rbereiten/
Und ein relevanter Artikel: http://celleheute.de/angermann-entnahme ... erfaellig/

Die Cellesche Zeitung spricht bereits von "Minister bereitet Abschuss des Wardböhmer Wolfes vor": http://www.cellesche-zeitung.de/S4730394

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 19:27
von holsteiner in nrw
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum dem Wolf nicht erst einmal mit Vergrämungsmassnahmen begegnet wird. Das ist doch alles nicht logisch...
Oh man.....

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 19:31
von Widukind
Es ist nicht zu fassen ... :roll:
Der Wolf hat sich in der Nähe der großen Flüchtlingsunterkunft in Oerbke aufgehalten. Er soll direkt neben der Flüchtlingsunterkunft geschlafen haben und keinerlei Distanz zu Menschen haben, "ja geradezu die Nähe von Menschen gesucht haben", wie der CDU-Abgeordnete Ernst-Ingolf Angermann im Ausschuss anmerkte.


Und hier in der NDR-Sendung "Niedersachsen 18:00 Uhr". Die ersten 3 Min. Ein empörter Jens Nacke (CDU) der sich über einen schlafenden Wolf in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft echauffiert:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 31464.html



Ein schlafender, junger Wolf löst augerechnet bei der CDU Panik aus. Bei der Partei, deren Parteichefin uns die größte Unsicherheitsdebatte in der ganzen EU seit Ende des 2. Weltkriegs gebracht hat. Mit Bezügen zu den Anschlägen vom 13. Dez. in Paris mit vielen Toten. In Schweden wurde eine 22-jährige Flüchtlingsheim-Mitarbeiterin von einem afghanischen Flüchtling erstochen und von den vielen sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen will ich erst gar nicht reden ...

Aber unsere CDU sieht den schlafenden Wolf als Bedrohung erster Ordnung an, den man aber sofort und bitteschön ganz schnell abknallen muß.
Hey Leute, in was für einer Welt leben wir eigentlich. Entschuldigung, aber ich kann garnicht so viel essen, wie ich kotzen könnte ... :evil: :evil: :evil:

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 20:07
von Grauer Wolf
Widukind hat geschrieben:Aber unsere CDU sieht den schlafenden Wolf als Bedrohung erster Ordnung an, den man aber sofort und bitteschön ganz schnell abknallen muß.
Hey Leute, in was für einer Welt leben wir eigentlich. Entschuldigung, aber ich kann garnicht so viel essen, wie ich kotzen könnte ... :evil: :evil: :evil:
Wenn ich diese Schlipsträger reden höre, die vom Wolf und seinem Verhalten NULL Ahnung haben, dann kommt mir ebenfalls das Frühstück von vorgestern hoch. Denen ist wirklich jede Kleinigkeit recht, um den Grauen legal abknallen zu können.
Da hat ein Wolf neben einer Flüchtlingsunterkunft gepennt und daraus wird so ein lächerlicher Bohei gemacht? Geht's noch? Wenn der ausgeschlafen hat, dann geht der auch wieder, rumwandern macht eben auch mal müde!

Vielleicht sollten diese Herrschaften mal echte Experten zu Rate fragen, und nicht Lodenträger, Schafszüchter oder sonstige Bedenkenträger und Rotkäppchengeschädigte! Arrrrrrrrrgh!

Gruß
Wolf :x

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 20:17
von Lutra
In erster Linie gehts denen drum, die rot-grüne Landesregierung madig zu machen. Der Wolf ist dabei nur Mittel zum Zweck. Menschen werden leider genau so für politisches Machtgerangel mißbraucht.

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 18. Feb 2016, 23:16
von Jan.Olsson@web.de
Kurzes Gedankenspiel...

"...Munsteraner Wolf für schuldig befunden, obwohl Indizien dagegen sprechen. Es wird sich für eine "Entnahme" oder "Entsorgung" in Form des Erschießens entschieden... Was wäre die Konsequenz daraus?

Kurze Zeit später erscheint öffentlich das Todesurteil für die Goldenstedter Wölfin (und Anhang).

Ach ja, es wurden hier und da andere Wölfe an anderen Orten nahe Siedlungen gesehen oder gefilmt oder vermutet oder erfunden...

Also auch für die, den Schießbefehl erteilen. Für Cuxhaven, Celle, Lüneburg, Munster sowieso, die sind halt alle auffällig, usw., usw.

Somit ist die "Ausbreitung" unerwünschten Lebens verhindert worden... Kenne ich das nicht irgendwoher...?

Welch glorreiche. ruhmreiche Tat Derer, die das vollbracht haben. Am Besten noch Orden dafür verteilen!..."

Ende Gedankenspiel...

Man ist mir übel....

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 19. Feb 2016, 10:14
von Richard M
Laut diesem Artikel scheint es schon sehr wahrscheinlich, dass die Niedersächsische Regierung diesen Wolf umbringen lassen will: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2290.html
Man will diesen Wolf, von dem wie von allen anderen Wölfen in Niedersachsen auch, nicht mal ansatzweise der Hauch einer Bedrohung für Menschen ausging, umbringen lassen, bzw. lebenslang ins Gefängnis (Gehege) stecken. Was maßen sich diese Menschen denn an? Wenn sie mit echten Experten aus der Wolfsforschung über die Thematik in Niedersachsen sprechen würden, käme wohl heraus, dass dieses Verhalten für Jungwölfe absolut normal ist und sie im Laufe der Zeit von sich aus auf Distanz zu Menschen gehen.
Der schreiende Mob, der immer wieder so lautstark das Umbringen der Wölfe fordert, soll jetzt sein Opfer bekommen. Die werden aber keine Ruhe geben und das nächste Opfer fordern. Für solche Menschen kann ich mich nur schämen. Wenn Menschen solche Vorhaben planen, zieht´s mir fast den Boden unter den Füßen weg. Nur weil sich manche Menschen nicht mit dem Verhalten von Wölfen beschäftigen wollen, in ihrer Unwissenheit lautstark irgendwelche Bedrohungsszenarien in die Welt hinausposaunen, soll jetzt ein Wolf sterben. Das ist sowas von sinnlos, nein... ich schreibe jetzt nicht mehr weiter :(

Re: Wolf in Breloh

Verfasst: 19. Feb 2016, 13:56
von Nina
Ja, ja, der NDR, die HAZ usw. ...

Was hat Herr Wenzel denn genau gesagt und was haben die Medien daraus gemacht?

Die HAZ feuert einen Artikel nach dem anderen in immer gleicher Ausrichtung in die Öffentlichkeit. Der jüngste Artikel "Problemtier im Heidekreis - wird jetzt auf den Wolf geschossen?" befasst sich mit der Dame, die mit ihrem Kinderwagen von dem Wolf in Breloh verfolgt wurde - es war, Überraschung, die Gattin des CDU-Politikers Jörg Pankla, der im Gemeinderat von Munster sitzt. Man habe nun Angst um das 16 Wochen alte Baby und könne auch den sieben Jahre alten Sohn nicht mehr auf die BMX-Bahn im Ort lassen."**

Der NDR titelte zunächst: "Wenzel: Munsteraner Wolf soll entnommen werden" und hat seine Überschrift bereits nach gewohnter Manier in "Nun doch - Minister Wenzel prüft Entnahme vom Wolf" herabgestuft.***


Aber was genau hat nun Herr Wenzel wirklich gesagt? Zitat:

"Bei diesem Verhalten des Wolfes sind nach meiner Meinung weitere Maßnahmen erforderlich. Ich lasse daher alles Notwendige für eine Entnahme vorbereiten.

Wir haben jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten.
Sie kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen, die hier einschlägig sind.

Diese rechtlichen Rahmenbedingungen schreiben vor zu prüfen, ob mildere Mittel erfolgversprechend sind. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf wurde daher umfassend unterrichtet und um Bewertung und fachliche Einschätzung gebeten.

Ein Experte aus Schweden ist informiert und bereitet kurzfristig Maßnahmen zur Herstellung der Fluchtdistanz vor, wenn sie als möglich und sinnvoll bewertet werden. Wir gehen hier von einer sehr kurzfristigen Entscheidung aus."
*


Dieses Procedere ist in den Mangementplänen festgeschrieben und orientiert sich am Leitfaden zum Umgang mit Wölfen, welcher von Gesa Kluth und Ilka Reinhardt erarbeitet, vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben und im Bericht des Bundesumweltministeriums vom 28.10.16 in aktueller Form wiedergegeben wird. ****

Benannt sind verschiedene Arten von auffälligem und vermeintlich aufälligem Verhalten mit Benennung möglicher Ursachen und daraus resultierenden Handlungsempfehlungen, aus denen sich verkürzt folgendes ableiten lässt:

Das Durchwandern von Wölfen in der Nähe von durch Siedlungen vor allem bei Dunkelheit, aber auch bei Helligkeit gelten grundsätzlich als ungefährlich. Das gilt auch für den Fall, dass ein Wolf beim Anblick von Menschen und Autos nicht sofort flüchtet, sondern seinerseits stehenbleibt und beobachtet. Aufmerksamkeit verlangt dagegen, wenn ein Wolf über längere Zeit häufig in der Nähe eines Dorfes gesehen wird: Hier lautet die Handlungsempfehlung: "Genaue Analyse. Spezifische Information. Bei Bedarf Futterquelle entfernen. Evtl. besendern und vergrämen"

Was zur Zeit in den Medien beschrieben wird und das Umweltministerium zum Handeln veranlasst, dürfte diese Stufe sein:

"Wolf nähert sich mehrfach Menschen, interessiert sich anscheinend für Menschen.
(Mögliche) Ursache: Wurde durch die Anwesenheit von Menschen belohnt; z.B. durch Futter oder durch für ihn interessante Gegenstände.
Einschätzung: Kritisch. Konditionierung in Verbindung mit Habituierung kann dazu führen, dass Wölfe immer dreister werden. Verletzungen nicht ausgeschlossen.
Handlungsempfehlung: Möglichst frühzeitig besendern und vergrämen. Bei ausbleibendem Erfolg trotz sachgerechter Vergrämung, entfernen." ****

Hervorhebenswert ist dabei ein Satz:

"Wichtig ist, dass sowohl die Situationsanalyse als auch das Vergrämen von Personen vorgenommen wird, die auf diesem Gebiet Erfahrung haben."

Und genau darum bin ich der Meinung, dass Herr Wenzel, durch die nach ihm schnappende Opposition und der Sensationsgier der Medien ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehend, genau das einzig richtige tut:

Er nimmt den Wolf aus der Schusslinie von CDU, FDP, Jägern, Landwirten und Medien und übergibt die Bewertung in die kompetenten Hände der einzigen wirklichen Wolfsexperten in Deutschland, und zwar die des neuen bundesweiten Beratungs- und Dokumentationszentrums:

- LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung (Kluth/Reinhardt)
- Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
- Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung


Wenn Ihr jetzt alle voreilig auf den Umweltminister eindrescht, wie es gerade auch bei Facebook & Co. geschieht, haben die Interessensvertreter der Wolfsgegner mit ihren hervorragenden Netzwerken in den Medien genau ihr Ziel erreicht: Nämlich dass sich selbst die Wolfsbefürworter von der derzeit sachlichsten Politik im Umgang mit dem Wolf abwenden. Lest ruhig mal in den entsprechenden Gruppen mit: Die reiben sich darüber gerade die Hände und stellen in ihrer schier endlosen Vorfreude schon mal den Sekt kalt.


* http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktu ... 41077.html

** http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norde ... geschossen
(abgerufen am 19.02.16)

*** https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2290.html
(abgerufen am 19.02.16)

**** http://www.bundestag.de/blob/393542/5e2 ... b-data.pdf