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Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 10. Jan 2012, 21:47
von LarsD
CleanerWolf hat geschrieben: Ich hätte da eine Frage, die sich mir schon lange aufdrängt: Wenn also durch die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht auch auf längere Sicht nur Pflichten aber kaum Privilegien auf die sächsischen Jäger zukommen, warum setzt man sich dann so derart vehement dafür ein und versucht es allem "verkrampftem Gezeter" zum Trotz mit aller Macht durchzuprügeln?
Warum stellen Sie diese Frage dann nicht denen, die sie beantworten können?
http://www.ljv-sachsen.de/index.php?id=11
Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 11. Jan 2012, 02:26
von CleanerWolf
Jo, genau da hab ich nachgefragt und die übliche Standardantwort erhalten nach dem Motto "Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen usw." und der Hinweis, dass auf irgendeiner Versammlung die Mehrheit der LJV-Mitglieder dafür gestimmt haben soll, dass sich der LJV für eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht einsetzt. Die eigentlichen Beweggründe gingen aus der Antwort jedenfalls nicht hervor.
Beim SMUL hab ich mehrmals schriftlich nachgefragt, bisher ohne jede Reaktion.
Bleibt also nach wie vor viel Spielraum für Spekulationen.
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 11. Jan 2012, 16:04
von LarsD
CleanerWolf hat geschrieben:Bleibt also nach wie vor viel Spielraum für Spekulationen.
Mag sein, aber Fragen zum Novelle des sächsischen Jagdrechts im Thread zu Wölfen in Brandenburg?
Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 11. Jan 2012, 17:21
von CleanerWolf
LarsD hat geschrieben:
Mag sein, aber Fragen zum Novelle des sächsischen Jagdrechts im Thread zu Wölfen in Brandenburg?
... fragt der gleiche Mann, der diesen Thread bereits für Kormorane und Wolfsangriffe in Alaska gehijacked hat.
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 11. Jan 2012, 19:26
von SammysHP
LarsD hat geschrieben:Mag sein, aber Fragen zum Novelle des sächsischen Jagdrechts im Thread zu Wölfen in Brandenburg?
Inzwischen ist das Thema "Wölfe in Brandenburg" in diesem Thread eine Minderheit, das hatten wir schon seit etlichen Seiten nicht mehr.
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 16. Jan 2012, 11:01
von LarsD
Das Ganze klingt im Artikel der LR noch interessant:
http://www.lr-online.de/nachrichten/bra ... 25,3643684
Beim Lesen der ursprünglichen Antwort finde ich da viel warme Luft ...
http://www.parldok.brandenburg.de/parla ... 0/4574.pdf
Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 16. Jan 2012, 13:45
von timber-der-wolf
Kommt halt darauf an, wie man die Dinge sieht und gewillt ist zu verstehen

, ... , oder ob man nur der dumpfsinnigen, vergnatzten CDU-Opposition in BRB auf dem Leim geht

, ... , und was man so als Jägersmann erwartet ...
Über ungelegte Eier zu wettern und über die Regierung herzuziehen, was des CDU-Mannes Dombrowski liebstes Tagewerk ist, bringt in der Sach gar nichts. Was hat er denn bisher als Chef der Oppositionsfraktion CDU konstruktives geleistet, wie hat er denn bisher an der Lösung der Probleme im Land BRB beigetragen? Was hat dieser Dombrowski beim Thema Wolf an konstruktivem geleistet? Meines Wissens bisher noch gar nichts!
Als Trittbrettfahrer hat er bisher nur Stimmung gegen den Wolf gemacht, eine "Regulierung", sprich Abschuß, gefordert, um sich bei Betroffenen, insbesondere bei Landwirten und Jägern, lieb Kind zu machen.
Ärgerlich nur, dass die Menschen die gegenwärtige Strategie, nicht nur bei diesem Thema, und das sinnlose Agieren der CDU-Opposition im Land BRB erkannt und längst durchschaut haben, was alle Umfrageergebnisse bestätigen, ...

Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 16. Jan 2012, 14:26
von balin
Bin mit dem alten Wolfsmanagementplan inzwischen auf Seite 97.
Der Plan ist doch ok. Nach der Umweltanalyse für den Wolf sind ja die Bedingungen für seine Rückkehr nahezu optimal und vor dem Hintergrund, daß Brandenburg seine Waldmonokulturen auch umbauen muß kann man sich die Wölfe eigentlich nur wünschen. In Amerika, wo die Datenlage ja die besten Aussagen vorweisst, gibt es kaum Landschaften mit Wölfen, wo eine vergleichbare Wilddichte anzutreffen ist. Das Problem wird, soweit es die Gefährdung von Nutztieren angeht im wesentlichen nur die Schafhalter in den typischen Wolfsgebieten betreffen, was also Herdenschutzmaßnahmen unbedingt erforderlich macht.
Der Managementplan ist in dieser Hinsicht ja dann auch ganz gut aufgestellt. Positiv habe ich vermerkt, daß im Einzelfall auch indirekte Schäden durch Wölfe entschädigt werden, zb bei Ausbruch einer Herde. Die Entschädigungsleistungen sind auch im alten Plan schon nur auf landwirtschaftlich genutzte Tiere beschränkt. Für das Hobby haben sie auch damals schon nichts vogesehen. Die Vorgehensweise mit den Fußfallen für Problemwölfe steht in der Tat im Managementplan. Inzwischen weiss man aber, wie schwer da Erfolge zu erzielen sind und wird das wohl in Zukunft etwas anders behandeln oder sich um das nötige Know How kümmern müssen. Bei der Entnahme von Problemwölfen soll auf die Rudelstruktur Rücksicht genommen werden. Eigentlich positiv! Mal sehen, ob es in Zukunft dabei bleibt Die Erfahrungen andernorts zeigen, daß die Eliminierung eines Wolfes vor allem der Befriedigung des Volkszornes dient.
Daß der Plan schon älter ist, merkt man an der Beschreibung der beteiligten Interessensgruppen. Im Gegensatz zum hier beschriebenen Zustand gibt es inzwischen eine sehr umfangreiche Lobby für die Wölfe aus dem Bereich der Naturschutzorganisationen und auch weitgehende Unterstützung für die Wölfe in der Bevölkerung.
Den Rest lese ich auch noch, aber nicht heute.
Der neue Plan hat jedenfalls schon einen guten Vorgänger.
PS Die Haltung zu den Elektrozäunen finde ich noch etwas naiv. Das kann sich aber ja auch noch bessern.

Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 18. Jan 2012, 23:41
von LarsD
balin hat geschrieben:Bin mit dem alten Wolfsmanagementplan inzwischen auf Seite 97.
Der Plan ist doch ok.
Wenn man bedenkt, wie alt der Plan inzwischen ist und dass es damals wohl bestenfalls Einzelgänger hier in der Landschaft gab, machen die Überlegungen und Vorschläge noch mehr Eindruck. Schade ist nur, dass dieser Plan mehr oder weniger in die Schublade lag und nicht wirklich umgesetzt wurde. Mal abwarten, wie die Gespräche im Zusammenhang mit der Überarbeitung laufen werden. Ich gehe davon aus, dass es wieder ein sehr pragmatischer Plan sein wird. Die jetzt zunehmend schneller wachsende Wolfspopulation und die damit verbundene Zunahme der Schäden werden der Diskussion zusätzliche Dynamik und den Stimmen der betroffenen Landnutzerverbände mehr Gewicht geben. Die umfangreiche Lobby und die weitgehende Unterstützung in der Bevölkerung, von der Du schreibst, sehe ich hier im Land nicht. Dazu ist Brandenburg zu ländlich geprägt, die Leute hier in der Masse zu bodenständig und die Ausbreitung der Wölfe wohl eher etwas zu rasant. Die Grauen zerlegen gerade selbst sehr eindrucksvoll das Argument, sie seien gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Die Forderung nach der Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht kommt hier nicht etwa vom Landesjagdverband, sondern aus der Politik. Dagegen zu argumentieren, wird angesichts knapper Kassen, zunehmender Schäden und des schneller werdenden Anwachsens der Wolfspopulation eher schwierig. Mit "Bananen ins Jagdrecht" wird ein NABU in Brandenburg deshalb wohl keinen Blumentopf gewinnen können. Auch das spricht dann eher für einen wieder pragmatisch ausgerichteten neuen Managementplan mit eher stärkerer Einbindung der Jägerschaft. Wird ein spannendes Jahr ...
Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in Brandenburg
Verfasst: 19. Jan 2012, 03:49
von CleanerWolf
LarsD hat geschrieben:Die Forderung nach der Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht kommt hier nicht etwa vom Landesjagdverband, sondern aus der Politik.
Nur zur Klarstellung - Dr. Wolfgang Bethe, Präsident des LJV Brandenburg, liegt den Politikern schon seit Jahren mit der Forderung nach der Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht in den Ohren. Ich war selbst auf 2 Veranstaltungen dabei, wo er wieder einmal damit ankam. Und mir persönlich hat er ins Gesicht gesagt, dass er den Wolf unter Anderem deshalb im Jagdrecht haben möchte, weil er den Naturschützern "nicht über den Weg traue". Ganz offiziell und von höchster Stelle bestätigt ist damit die Intention, nichtjagenden Naturschützern das Mitspracherecht am Wolfsmanagement weitgehend zu entziehen. Wie üblich möchte man die Sache lieber "unter sich" regeln. Was dabei in den Medien gesagt wird und was tatsächlich hinter den Kulissen passiert, sind dabei zwei verschiedenen Dinge. Natürlich gibt man sich in der Öffentlichkeit wolfsfreundlich und schickt lieber den einen oder anderen Polithampelmann vor, das haben die Brandenburger Jäger inzwischen von den Sachsen gelernt, wo das Konzept bestens zu funktionieren scheint.
Was die Einschätzung des Gefährdungsstatus angeht orientiere ich mich dann doch eher an den Meinungen von Wolfsexperten als an denen von Fischexperten.