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Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 8. Okt 2011, 00:34
von LarsD
Grauer Wolf hat geschrieben: Mit würde echt mal interessieren, wie sich die Risse von Rindern in Polen verteilen, ob da z.B. eine Gewichtung Richtung Südost, also Karpaten festzustellen ist... Ich hab da so eine Vermutung, möchte aber ohne belastbare Zahlen nichts sagen...
Was auch immer Du vermutest, es wird wohl nicht zu den Daten passen:
http://www.kp.org.pl/pdf/poradniki/pora ... _wilki.pdf
In Richtung Karpaten stehen Schafe im Fokus, wogegen im Nordosten Polens kaum Schafe, dafür aber deutlich mehr Rinder gerissen wurden. Die Autoren führen das darauf zurück, dass es im Nordosten vergleichsweise wenig Schafe gibt. Deshalb meine Bedenken hinsichtlich der Formel: "Wenn alle Schafe nur sicher genug eingezäunt werden, gibt es mit den Wölfen keine Probleme mehr." Ich gehe davon aus, dass wir damit das Problem nur verlagern werden. Wenn ich damit richtig liege, geht dann das Theater erst richtig los.
@ Lutra: Bleib einfach sachlich.
Lutra hat geschrieben:Ich weiß nicht, was Du für Vorstellungen von "unseren" Vorstellungen zum Umgang mit dem Wolf hast, aber Deine würden mich schon mal interessieren.
Meine Vorstellungen basieren auf dem, was kluge Köpfe als Wolfsmanagement-Plan für das Land Brandenburg verfasst haben:
http://www.mugv.brandenburg.de/cms/deta ... .357666.de Deren Argumenation klingt für mich schlüssig und die daraus abgeleiteten Vorgaben und Empfehlungen hätten bei konsequenter Umsetzung des Ganzen schon viel Knatsch ersparen können. Was man für Chancen vertan hat und auch aktuell vertut, wird in den nächsten Monaten und Jahren sichtbar werden. Wäre der NABU eine AG, würde ich die Aktie heute ganz schnell aus meinem Depot verbannen ...
Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 8. Okt 2011, 09:07
von Grauer Wolf
Danke für die Daten! Mein Polnisch ist zwar nicht existent, aber ich denke, mit einem Online Wörterbuch kann ich die Tabellen auswerten. Zumindest
teilweise scheint sich meine Vermutung beim ersten, oberflächlichen Blick zu bestätigen, aber das muß ich mir noch genauer anschauen und analysieren...
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 8. Okt 2011, 20:08
von Lutra
LarsD hat geschrieben:
@ Lutra: Bleib einfach sachlich.
Meine Vorstellungen basieren auf dem, was kluge Köpfe als Wolfsmanagement-Plan für das Land Brandenburg verfasst haben:
http://www.mugv.brandenburg.de/cms/deta ... .357666.de Deren Argumenation klingt für mich schlüssig und die daraus abgeleiteten Vorgaben und Empfehlungen hätten bei konsequenter Umsetzung des Ganzen schon viel Knatsch ersparen können. Was man für Chancen vertan hat und auch aktuell vertut, wird in den nächsten Monaten und Jahren sichtbar werden. Wäre der NABU eine AG, würde ich die Aktie heute ganz schnell aus meinem Depot verbannen ...
Viele Grüße
Lars
Das "bleib sachlich" möchte ich Dir eigentlich nahelegen. Denn das "ihr" und "euch" kenne ich irgendwoher. "Wir" hier sind keine Partei oder irgendein Verein. Jeder hat seine Meinung.
Was den Brandenburger Managementplan betrifft, den hab ich mir mal durchgelesen. Ich hab so den Eindruck, dass er in vielen Punkten recht überholt ist und auch nicht unbedingt in den artenschutzrechtlichen Rahmen paßt, er soll wohl auch überarbeitet werden. Aber auch in diesem Plan werden vorbeugende Maßnahmen gegen Nutztierschäden priorisiert. Wie mit "problematischen" Wölfen umgegangen werden soll, ist meiner Meinung nach im sächsischen Plan wesentlich genauer geregelt.
Was die ganze Sache mit dem NABU zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Der ist doch nicht der im Managementplan geforderte Trägerverein für das Wolfsmanagement. Von der Trägervereinsvariante scheint man sich verabschiedet zu haben, obwohl sie im Plan eine zentrale Rolle einnimmt.
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 8. Okt 2011, 23:06
von LarsD
Lutra hat geschrieben: Was den Brandenburger Managementplan betrifft, den hab ich mir mal durchgelesen. Ich hab so den Eindruck, dass er in vielen Punkten recht überholt ist und auch nicht unbedingt in den artenschutzrechtlichen Rahmen paßt, er soll wohl auch überarbeitet werden.
Wo siehst Du da konkrete Probleme mit dem "artenschutzrechtlichen Rahmen"? Die Überarbeitung läuft, allerdings behördenintern. Auf das Ergebnis dürfen wir gespannt sein.
Aber auch in diesem Plan werden vorbeugende Maßnahmen gegen Nutztierschäden priorisiert. Wie mit "problematischen" Wölfen umgegangen werden soll, ist meiner Meinung nach im sächsischen Plan wesentlich genauer geregelt.
Habe gerade mal im Sächsischen Plan nachgelesen. Viel zu Kompetenzzuweisung und sonst ...? Wie auch immer - der Management-Plan setzt nicht den rechtlichen Rahmen. Er sollte im Idealfall aber konkrete Vorgaben machen, wie mit den nach Artenschutzrecht möglichen Ausnahmen von den Schutzbestimmungen in Bezug auf den Wolf umgegangen werden soll. Und da ist der "veraltete" Plan aus Brandenburg in meinen Augen dem aus Sachsen um Längen voraus.
Viele Grüße
Lars
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 10. Okt 2011, 23:43
von SammysHP
BILD-Artikel mit "netten" Fotos. Und da soll nochmal einer sagen, die Wölfe fressen nicht auf.
http://bild.de/news/leserreporter/schaf ... .bild.html
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 11. Okt 2011, 09:23
von Grauer Wolf
"Grausiger Anblick"... Mal wieder die typische, maßlose Übertreibung dieses Boulevard Blattes, in der zwischen den Zeilen Stimmung gegen den Wolf gemacht werden soll... Wenn ich größere Mengen Futter für meine Hunde zum Einfrieren zurecht mache, sieht's bei mir auch net anders aus: Hufe noch mit Fell, blutige Knochenreste etc... Essensreste eben, so what. Wo ist der Unterschied zum Kotelett-Knochen, den man auf dem Tellerrand ablegt...?

Mannomann, in der freien Natur habe ich sowas schon in allen Stadien der Verwesung gefunden, ohne daß ich das als "grausam" empfunden hätte. Die Natur ist nicht grausam,
sie ist...
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 11. Okt 2011, 12:07
von Ash
Ich finde, die haben sogar ziemlich sauber gefressen. Wenig Blut - halt rohes Fleisch mit ein bisschen Fell dran. Aber naja - ich bin da eh ziemlich "unsensibel"; wer selbst schon Wild aus der Decke geschlagen und zerwirkt hat, ist das wohl gewohnt, genau wie auch halb Verwestes draußen. Aber die Bekannte von Lars, die Lieschen Müller, die findet sowas bestimmt eklig

Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 11. Okt 2011, 12:30
von Grauer Wolf
Lieschen Müller, die findet sowas bestimmt eklig

Tja, wenn man glaubt, das Fleisch wohlportioniert in der Kühltheke heranwächst...
Vielleicht sollten sehr viele Menschen mal drüber nachdenken, daß ihr Sonntagsbraten oder das Schnitzel auf dem Teller vorher ein lebendiges Tier war, das für den Verzehr als "Beute" getötet wurde. Möglicherweise überdenken sie danach auch mal, daß der Wolf im Grunde nichts anderes macht, als artgemäß seinen Hunger zu stillen. Er verzichtet halt nur auf die Rotweinsauce mit Wacholderbeerchen und den Salat als Beilage und futtert's gleich roh...
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 11. Okt 2011, 20:23
von Wolfsheuler
Bei einer Ziege in der Königsbrücker Heide haben sie offenbar nur den Kopf übrig gelassen.
Schlagzeile aus der Sächsischen Zeitung vom 11.10
Wölfe reissen in Kraussnitz eine Ziege samt Pflock von der Wiese
Der Kraußnitzer Ingo Graf dachte anfangs wirklich, seine Ziege sei ihm gestohlen worden. Er erstattete sogar Anzeige bei der Polizei, weil er sie im Umkreis des Hauses einfach nicht entdecken konnte. Schließlich hat er sie doch gefunden. Einen Kopf im Halsband, mitten in einer Lache. Viel mehr war da nicht.
Die Wolfsbeauftragten vor Ort gehen von mehreren Wölfen aus, da die Ziege immerhin 40 Kilo hat.
http://www.sz-online.de/Nachrichten/Grossenhain/
Re: Wölfe in der Lausitz
Verfasst: 12. Okt 2011, 20:26
von grauer-geselle
Thema Schlagzeile !
Da hätte ich auch was ! Voll im Trend !!!
Morgennebel, die Sonne schickt ihre ersten Strahlen. Ein kleines Dorf am Rande
des Waldes. Die Einwohner leben friedlich zusammen. Doch nun ist nichts mehr wie
es war!
Schon seit Minuten lauert die Amsel auf einem Ast. Der arme Regenwurm, der im
Morgentau aus der Erde kroch, ahnt nichts. Der Vogel stürzt sich auf den wehrlosen
Wurm, hackt ihn blutig in Stücke und verschlingt ihn gierig ! Dies geschah nur 20m
neben einem Wohnhaus !
Soweit zum Thema: Natur, wie sie real existiert !
Nur, die Amsel ist der Presse wohl zu unbedeutend !
In dem Sinne ...