Timber hat geschrieben:zaino hat geschrieben:Ist deprimierend. Warum wird weiter so viel Käse verbreitet?
"Die Rehe schädigen den Wald", "Die Mufflons schädigen den Wald" u.s.w. Alles eine Kiste.
Was machen Rehe deiner Meinung nach in Wirklichkeit? Ernstgemeinte Frage.
War am Donnerstag abend auf einer Info-Veranstaltung wg. der Mufflons im Köschinger Forst: Ein Bestand von lächerlichen 25 Tieren auf 6000 ha sollte eliminiert werden wg. angeblicher Wald-Schäden. Ernstgemeinte Frage: Wie groß kann ein Waldschaden bei einem seit 1927 ansässigen Mini-Bestand einer Tierart im Mischwald ausfallen?
Das Massaker ist jetzt erstmal ausgesetzt, nur das Ministerium stellt sich arrogant tot zum Thema.
Auf der Veranstaltung wurde u. a. angesprochen, dass in Bayern und überhaupt in Deutschlang "Wald vor Wild" gilt, also die Natur ist kein Ganzes, sondern die bösen Tiere schädigen den wirtschaftlich wertvollen Wald und müssen daher säuberlich ausgerottet werden. Das ist per se schon mal eine Perversität (oder sagt man Perversion?)
Die Schäden, die winzige Bestände oder das alteingesessene Reh verursachen, werden seit Jahrzehnten aufgebauscht. Militär-Manöver, Fällungen, Holzrücken etc. mit riesigen Narben im Waldboden und an versehentlich angeratschten benachbarten Bäumen, Bodenversiegelung flächendeckend, blindwütiges Eingreifen in den Naturhaushalt, Wilderei, Umweltverschmutzung, Monokulturen etc.: NÖ, das macht nur der Mensch, und der darf das.
Sorry, mich k*** diese Unverhältnismässigkeit derartig an, das kann ich gar nicht beschreiben.
P.S.: Würden Rehe den Wald per se "schädigen", hätten wir keinen. Wir hätten keine Naturverjüngung, flächendeckend, beispielsweise, wie in vielen vielen Revieren zu finden, und keine neuen Kulturen kämen hoch. Selbst Verbiss verlangsamt nur Wachstum, tötet die Pflanze in den seltensten Fällen... u.s.w. Ist also in wirtschaftlicher Hinsicht ein WAHNSINNS-DRAMA (wenn man das Geplärre von Forst und Waldbauern oft so hört), nicht aber, was die biologische Funktion und Wertigkeit des Baumes betrifft.
Der Natur ist die Halbjahresbilanz vor dem Hintergrund eines funktionsfähigen, in viele Altersklassen gestaffelten Waldes aber schnurzpiepegal.
Vor diesen Hintergründen ist zudem das Gejaule, dass der Wolf nun alle Tiere ausrotten würde, doppelt lächerlich: Wenn wir viel Reh- und sonstiges Wild haben, "säubert" der Wolf diese Bestände auf das Sorgfältigste. Haben wir zu wenig davon, packt das Wölfchen ein und zieht weiter. Jetzt von Schäden durch Riss zu sprechen, nachdem vorher dauernd Gekeife war wg. "Verbiss" und "Waldschädigung", ist eine solche Heuchelei, dass ich davon Schnappatmung kriege.