Man muß auch mal den Mut haben, solche Schlüsse aus dem Geschehen zu ziehen. Wölfe haben normalerweise keine Flugfeinde, aber sie kapieren was.
In dem Zusammenhang fällt mir die Schilderung von Russ Morgan (Wolfsmanager in Oregon) ein, wo er beschreibt, welche Schwierigkeiten es beim Besendern gibt.
Die sicherste Lösung des Problems ergibt sich bei Neuschnee, wenn die Wölfe in offenes Gelände wechseln. Eigentlich logisch, aber man muß schon im Vorlauf wissen, wo ungefähr die Wölfe auftauchen und dann auch rechtzeitig den Hubschrauber zur Verfügung haben. Für ihn ist das eine sehr frustrationsbehaftete Tätigkeit, weil die Kerle bei falschem Timing sehr schnell wieder im Gebüsch verschwinden.
Das zweite, was ich mir zu der Beziehung Wolf - Hubschrauber gemerkt habe, war die Vergrämungsaktion beim Phantom Hill Pack im Rahmen des Wood River Projekts. Wegen hohem Schnee und Wildfütterung waren die Wapitis (Elks) in die Nähe der Ortschaften gerückt und das Wolfsrudel im Gefolge auch. Die zehn Schwarzen konnte man auch tagsüber ohne großen Aufwand beobachten. Nach einer ersten Vergrämungsaktion vom Hubschrauber aus mit Knallkörpern und der darauf folgenden Rückkehr der Wölfe, wurde der Hubschrauber als Mittel der Wahl ausgeschlossen. Die Problemstellung, die Wölfe von den Siedlungen fernzuhalten,
war so nicht zu gewährleisten weil die Verbindung der unangenehmen Erlebnisse mit den sich auf der Erde bewegenden Zweibeinern nicht gegeben war.
So, wie du jetzt die vergebliche Jagd auf die Heli-erfahrene Wölfin beschreibst, hatten sie dann ungewusst noch einen weiteren Grund dem Piloten eine Pause zu gönnen. Wenn die Wölfe Helikopter einmal als Ungeziefer erkannt haben, wird die Option der Luftüberwachung einigermaßen eingeschränkt.
Kann man sich ja mal im Kopf behalten.
