kangal2 hat geschrieben:Momentan sieht's in der Schweiz allerdings eher düster aus.
HSH - Programme werden eingestellt, Züchter geben auf, weil die Unterstützung fehlt, der Wolf soll in's Jagdrecht, massive Proteste der Schafhalter, während hier eher die Jäger Gegenwind verursachen usw.
das ist nun auch etwas schwarzgemalt. fakt ist:
- HSH-programme werden keine eingestellt. sowohl das nationale, wie auch die kantonalen laufen unvermindert weiter.
- einzelne HSH-züchter drohen zwar aufzugeben, aber es fangen mehr neue an (derjenige, der letztes jahr medienwirksam mit aufgabe gedroht hat, hat übrigens trotz seiner ankündigung bis heute noch herdenschutzhunde

)
- die zahl der eingesetzten HSH steigt seit jahren unvermindert an. diesen sommer werden etwa 200 im einsatz sein, vor fünf jahren waren es noch gerade 100, vor zehn jahren etwa 10 und vor fünfzehn jahren 0.
- das parlament hat im märz einen vorstoss überwiesen, dass der bund die finanzierung des herdenschutzes sicherstellen muss, auch wenn dies mehr geld kostet als heute. in zukunft dürfte also sogar mehr geld fliessen.
- der wolf soll nicht ins jagdrecht. einerseits gibt es in der schweiz den konflikt zwischen jagdrecht und naturschutzrecht ohnehin gar nicht, da schutz und nutzung der säuger einzig im jagdgesetz geregelt sind. arten, die gemäss jagdgesetz keine jagdzeit geniessen, sind nicht jagdbar und damit geschützt. dies trifft auf den wolf zu und wird auch so bleiben. denn weder hat das parlament den wolf für jagdbar erklärt, noch liegen derartige vorstösse vor. es wurde einzig beschlossen, dass in zukunft auch geschützte arten reguliert werden können, wenn sie untragbare schäden an landwirtschaftlichen gütern anrichten und/oder einbussen der jagdstrecke verursachen. eine regulation ist aber erst möglich bei gesicherten populationen. das zuständige bundesamt hat denn auch versichert, dass dies beim wolf noch längst nicht der fall ist, sondern dass es etwa 80-100 wölfe braucht, damit diese bedingung erfüllt ist. für den wolf ist diese neuerung - auch wenn sie eigentlich auf ihn abzielte - noch eine weile unerheblich. eher wird deshalb demnächst der luchs reguliert. beim wolf bleibt es auch vorläufig bei einzelabschüssen von schadenstiftenden einzeltieren.
- proteste der schafhalter gibts natürlich, aber die gibts scheins auch in deutschland (bayern...). auch die jäger machen übrigens druck, nur hört man dies öffentlich nicht so.