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Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 23. Dez 2018, 20:02
von Nina
Das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass die Jagd, die vorgibt, Nutztiere gegen Wölfe schützen zu wollen, diese durchaus selbst gefährdet.
In fast drei Jahrzehnten Pferdehaltung hat es hier übrigens nie jemand für nötig gehalten, uns Pferdehalter über eine geplante Drückjagd zu informieren.

Aber nicht nur Weidetiere, sondern Jagdhunde selbst sind ja auch gefährdet.

Gerade wurde ein Verfahren gegen einen 83jährigen Jäger eingestellt, der in Rittlich (Rheinland-Pfalz) einen Jagdhund erschossen hat.
Der Angeklagte hatte im November 2017 auf einer Jagd bei guter Sicht auf 80 Meter auf einen Jagdhund geschossen und diesen getötet. Er habe den Hund, der eine blaue Schutzweste mit gelben Reflektoren trug, für einen Überläufer gehalten.

Jagderleben, 02.12.2018: Jagdhund erschossen: Verfahren gegen Jäger eingestellt https://www.jagderleben.de/news/jagdhun ... ingestellt
Gerade hat im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen ein 81jähriger Jäger ebenfalls einen Jagdhund erschossen.
Der belgische Jäger hatte nach Zeugenaussagen aus mittlerer Entfernung auf den Hund geschossen. „Es war wohl eine Mischung aus Adrenalin und schlechten Augen“, [...] Der Hund seit bunt gefärbt gewesen und habe zwei orangefarbene Halsbänder getragen.

hna, 20.12.2018: Rentner erschießt Hund bei Jagd im Werra-Meißner-Kreis https://www.hna.de/lokales/witzenhausen ... 05623.html
Auch vor diesem Hintergrund ist die Überbetonung der Besorgnis um die Gefahren für Jagdhunde durch Wölfe unverständlich.

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 24. Dez 2018, 14:48
von maxa67
Hast du ne Ahnung, was ich mit meinem Daumen so alles anstellen kann Doktor :lol: Aber die Richtung stimmt...
81 Jahre, 83 Jahre - in dem Alter nehmse den alten Knaben zwar wegen Überforderung die Fleppen weg, aber nicht die Knarre - das find ich ooch bissel ganz schön krank...

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 24. Dez 2018, 16:17
von Dr_R.Goatcabin
https://www.jagderleben.de/praxis/gruen ... aune-denke
Grüne Paragrafen – braune Denke
Im gegenwärtigen Naturschutz wird auch geflissentlich übersehen, dass die Naturschutz-Ökologie in der nationalsozialistischen Pflanzensoziologie einen identischen Vorläufer hat! Heute wird immer noch geglaubt, man könne eine „potentielle natürliche Vegetation“ für bestimmte Standorte bestimmen und dann erhalten oder wiederherstellen, und betreibt mit dieser Ideologie Landschaftsschutz und Landschaftsplanung, ohne die Dynamik der Natur (Evolution) zu beachten. Ein bemerkenswertes Kapitel aus diesem Bereich ist die Tatsache, dass der Naturschutz in treuer Gefolgschaft des Führers das Großprojekt Autobahnbau zu einer Art Naturgestaltung stilisiert hatte und in diesem Sinn eifrig daran mitarbeitete. Auch für die Raumgewinnung im Osten wurden Landschafts- und Naturschützer als Raumgestalter eingesetzt – bis hin zur Begrünungsplanung des Lagers Auschwitz.

Es ist verständlich, dass der Naturschutz das Machtgefühl, das er in der nationalsozialistischen Zeit spüren durfte, nicht wieder aufgeben will. Selbst ein so überzeugter Naturschützer wie Thomas Neiss, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzgeschichte und ehemaliger Abteilungsleiter Naturschutz im Umweltministerium NRW, äußerte auf der Tagung „Naturschutz und Nationalsozialismus“ (2002) den Verdacht, dass es eine „geheime innere Faszination des Naturschutz für den starken Staat“ geben würde, „eine merkwürdige strukturelle Identität zwischen Naturschutz und Totalitarismus.“
Wer Naturschutzziele mit Totalitarismus gleichsetzt .......... sagt mal, seid ihr in der Redaktion noch ganz bei Trost? "Der" Naturschutz ist geil auf "Machtgefühle"?
Dennoch verumglimpfen viele Jagdgegner – wider besseres Wissen – die Wurzeln bewährten Jagdrechts. Es reicht: Wer im Glashaus sitzt …
...

"Wir sind die Guten, und jeder, der was anderes sagt, ist (zensiert)!"

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 14:20
von Erklärbär
Ich halte es für völlig legitim, wenn institutionelle Strukturen geschichtlich in ihrer Haltung zum Nationalsozialismus überprüft werden. Dabei darf es keine Tabus geben. Und ganz klar, es ging damals auch um "Macht". Wir wollen doch nicht RAF 2.0. Oder?

Habe mich selber wissenschaftlich mit dem Thema von der Ernährungsseite befasst. Es gab unter den Nazis auch die Vollkornbrotpolitik. Nicht alles war inhaltlich falsch, was in den Strukturen unter den Nazis verfolgt wurde.

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 15:37
von zaino
Erklärbär hat geschrieben: 25. Dez 2018, 14:20 Ich halte es für völlig legitim, wenn institutionelle Strukturen geschichtlich in ihrer Haltung zum Nationalsozialismus überprüft werden. Dabei darf es keine Tabus geben.
Schon ok, aber ich darf nicht sachlich richtige und wichtige Inhalte der "political correctness" opfern. Man kann alles übertreiben, nämlich.

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 16:07
von Dr_R.Goatcabin
Das Ganze erinnert mich eher an die Denkstruktur von sogenannten Reichsbürgern. Aber wer keine Kritik abkann, kommt sowieso schnell gern mit "Glashaus" und dergleichem.

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 16:35
von zaino
Kategorie "Totschlag-Argument" - man schlägt alles tot, was in Richtung Kritik, Veränderung, etc. gehen könnte, nech?

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 16:47
von Erklärbär
Mit begeisterten Worten begrüßt der Bund für Vogelschutz 1933 die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Das mag teils Ergebenheitsrhetorik sein, sicher aber verspricht sich der BfV von Machthabern tatsächlich einen größeren Stellenwert des Naturschutzes.

„Heimatliebe und Naturliebe sind eine der stärksten Wurzeln, aus denen Deutschland Kraft schöpfen kann. (...) Freudig stellen wir uns hinter den Führer, geloben, unsere ganze Kraft einzusetzen für sein hohes Ziel."

Bund für Vogelschutz, wurde umbenannt in NABU

Die geschichtliche Aufarbeitung von solchen Positionen ist unabdingbar, dr goat, wer bist Du, dass Du das in Frage stellst oder kritisierst???

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 17:17
von Dr_R.Goatcabin
Das ist ungefähr so "aufzuarbeiten", wie die jetzige Linke dafür verantwortlich ist, was die SED damals angestellt hat. Oder die CDU/CSU von heute mit dem Eigentor an Spendenaffäre mit Kohl.
- Kann man alles gern untersuchen (und sich wundern, was da los war), aber wenn die Gernegroß in Filzgrün sowas als abschmetternden Vorwand nehmen, dass jeder vor seiner Türe kehren sollte (egal was oder ob da was liegt), dann verstummt hier alles. Bloß nix gegen Jagdpositionen sagen.

Re: Naturschutz par excellence

Verfasst: 25. Dez 2018, 17:46
von Erklärbär
Naja, jetzt verrennen wir uns. Kann sich jeder sein Teil raussuchen.

Es geht nicht um postfaktische Verantwortung. Es geht um postfaktische Analyse, um aus der Geschichte zu lernen. Und da gäbe es bei den Linken noch ein grosses Potential.

Natürlich wurden auch die Jäger gleichgeschaltet. Auch dies wurde aufgearbeitet.

Was jeder Verband mit den Erkenntnissen aus seiner Geschichte macht, sei dahingestellt. Dass der NABU dies offen kommuniziert, finde ich positiv.