Lutra hat geschrieben: ↑9. Feb 2018, 17:34
Aktuell hat gerade Senckenberg etwas herausgegeben zur Hybridisierung und das Institut ForGen, auf dessen DNA-Auswertungen sich u.a. Hilse (AfD) bezieht, hat darauf geantwortet.
Macht Euch selbst ein Bild.
Hybridisierung_Wolf_Hund_Molekulargenetik.pdf
Antwort_ForGen.pdf
Falsch ist, zu behaupten es gäbe keine Wolf-Hundhybriden
Falsch, völlig falsch ist die Behauptung, die meisten (oder gar alle) Wölfe in D seien Hybriden.
Richtig ist, dass es in ME in Ausnahmefällen zu Wolf-Hundhybriden kommt.
Richtig ist, dass Hybridisierung immer wieder auftreten kann und wird, wenn Wolf und Hund im gleichen Gebiet frei leben.h
Richtig ist, dass dies in gesunden Wolfspopulationen die Ausnahme ist, wie genetisch und durch Freilandbeobachtungen gezeigt wird.
Richtig ist, dass vor in allem Pionierpopulationen die Gefahr von Hybridisierung besteht, da isoliert lebende Einzelwölfe, i. d. Regel Wölfinnen, auch Haushunde zur Paarung akzeptieren. Auch Hündinnen haben schon (sogar mit einem Wolf als Partner) in der freien Natur Hybriden aufgezogen (Sidorovich 2018).
Richtig ist, dass unkontrollierte starke Bejagung zu Partnerverlust/Vereinzelung von Wölfinnen führen kann, wodurch die Gefahr der Hybridisierung steigt.
Richtig ist, dass eine geringe Introgression von Hundegenen durch Hybridisierung weltweit beobachtt werden kann.
Nicht nur genetisch, sondern allein schon an der Fellfarbe wird dies teilweise deutlich. Das Auftreten sehr dunkler bis schwarzer Wölfe (s. Timberwolf in NA oder Wölfe mit dunkler Fellfarbe in Weissrussland führt man auf Hundegene zurück.
Richtig ist, dass selbst bei Fortpflanzung von Hybriden innerhalb einer gesunden Wolfspopulation die Zahl der Hundeallele von Generation zu Generation ausgedünnt wird.
Richtig ist im Umkehrschluss, dass kleine Restbestände von Wölfen innerhalb einer größeren Population streunender Hunde durch Verdrängung ihrer spezifischen Gene innerhalb weniger Generationen ausgelöscht werden können.
Dies betrifft zur Zeit den Äthiopischen Wolf.
Richtig ist, dass Hybridwölfe in D, nicht zuletzt schon wg. des Procederes von Entschädigungszahlungen bei Nutztierrissen schnell auffallen.
Dann ist es dann wichtig, solche Tiere schnellstmöglich zu entfernen. Das hat man bisher leider nicht umgesetzt.
Hätte man es getan, dann wäre es gar nicht erst zu so mancher unsäglicher Debatte gekommen.
Vielen Zeitgenossen ist nicht bekannt:
Hybridisierung gab und gibt es selten auch zwischen Haus- u Wildkatze.
...gibt es regelmäßig zwischen Graugans und Hausgans
...nicht selten zwischen Stockente und Hausente
...zwischen Amerikanische Nerz und Zuchtnerz
...und und und...
Da sollte man sich besser schlauer machen, bevor man sein eigenes Unwissen, Dummheit oder unlautere Absichten outet!
Die Materie erschließt sich allerdings nur denen, welche sich um genetische Grundkenntnisse bemühen . Das Studieren von Jagdzeitungen oder landwirtschaftlicher Wochenblätter reicht zum Verständnis nicht aus.
Man muss schon zur Abwechsung auch einmal scherer verdauliche wissenschaftliche Literatur lesen!
Da fällt unsachliche Scheinargumentation (mit mehr oder weniger lautem Geschrei) natürlich einfacher.
Liebe Grüße
Old Trapper
PS Frage: Ist der in D und anderenorts in Europa eingeführte Damhirsch genetisch und verhaltensbiologisch betrachtet eigentlich ein echtes Wildtier? Na ja, bei diesem Tier kann man immerhin sicher sein. Dass es aus dem Kofferraum ausgesetzt wurde.