wolf-forum.de

Wenn ich so etwas lese,

Das DJV-Präsidium begrüßt diese Initiative und unterstützt den LJV Sachsen bei seinen Bemühungen, den Wolf unter den Schutz und de Hege des Jagdrechts zu stellen.

dann kommt mir die Galle hoch. Ich überlasse auch nicht Meister Reinecke die Hege des Hühnerstalls oder meinen Hunden die Bewachung des Sonntagsbratens!
Hier geht es denn Herrschaften nur um eines, zu wühlen, zu bohren und zu antichambrieren, daß man irgendwann wieder legal auf Wölfe anlegen kann.
Ich gehe mal davon aus, daß jeder herzlich willkommen ist, der beim Monitoring von Wölfen mithelfen möchte. Aber dafür braucht man nur Sachkenntnis über den Wolf, Ausdauer,eine gute Beobachtungsgabe und vielleicht noch'n gutes, starkes Nachtglas oder eine Cam mit Tele, aber nicht die Lizenz zum Töten!

Das hier

Es sei an der Zeit, die flächendeckende Präsenz der Jäger und deren Wissen stärker zu nutzen.

ist einfach nur zum Lachen, wenn ich von den Fragen für die Jagdscheinprüfung auf das Wissen der Jäger schließe. Sofern sich nicht einer aus Spaß an der Freud intensiv mit Canis lupus beschäftigt (der wird dann wohl kaum einen schießen wollen), dürfte das Wissen des durchschnittlichen Jägers über dieses Tier gleich Null sein. Oder... geht eigentlich auch Wissen kleiner als Null...?

Sorry, aber wenn "Jäger" auf einmal Kreide gefressen haben und den Wolf "hegen" wollen, werd' ich mißtrauisch wie eben ein angeschossener Wolf...

Jetzt ist die Jägerschaft auch der Meinung, dass zwei Leute für das Wolfsmonitoring zu wenig sind. Vor ein paar Monaten waren das noch zu viele.

Das Thema macht mir immer noch große Bauchschmerzen...

http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2689271

Hab gerade nen Leserbrief geschrieben, aber bringen tut's ja eh nix. Das sächsische Umweltministerium scheint derzeit für Argumente nicht zugänglich zu sein.

Dass die genannten Aussagen von Jägern bzgl. "Schutz und Hege" ziemlicher Unsinn sind, das erkennt jeder, der sich mit dem Thema befasst wohl sehr schnell. Was mich aber bei der Geschichte beunruhigt ist die Tatsache, dass die Jägerschaft leider viel geschickter agiert als früher. Früher haben sie mit dem Holzhammer auf solche Themen eingedroschen, heute versuchen sie die Bevölkerung auf ihre Seite zu bringen, indem Sie sich als "die guten Jäger" verkaufen. Muss man anerkennen, vom psychologischen Standpunkt und vom Marketing her sehr geschickt. Tragisch aber, weil die große Masse der Bevölkerung darauf hineizufallen droht

Widukind hat geschrieben:

thomasriepe hat geschrieben:... heute versuchen sie die Bevölkerung auf ihre Seite zu bringen ...

Und was schlägst Du vor. Ein anderes Volk wählen ...

Ich stelle ja nur fest, dass die Jäger heute in Ihrer Sache geschickter agieren als früher. Das muss ja nicht heißen, dass ich dafür ein "Gegenrezept" habe. Ist einfach eine Feststellung, die mich beunruhigt. Letztlich müssen alle, die anderer Meinung als die Jäger sind, andersherum genauso geschickt agieren wie sie...

Widukind hat geschrieben:

thomasriepe hat geschrieben:... Letztlich müssen alle, die anderer Meinung als die Jäger sind, andersherum genauso geschickt agieren wie sie...

... Richtig. Und dazu gehört m.E. auch eine sinnvolle Kooperation anstelle von sinnloser Konfrontation.
Alle Jäger über einen Leisten zu ziehen ist doch genauso dämlich, wie jeden (Wolfs)Hundehalter, WolfsForenbetreiber,
WildparkIntensivBesucher und AntiJägerPoster in Jagdforen gleich als Messias, oder Experten für den Wolf zu sehen.

Stimmt, da sagt doch keiner was dagegen. Aber was hat das mit meiner Aussage zu tun, dass viele Jäger heute geschickter agieren in Ihrer Argumentation, um fragwürdige Dinge durchzusetzen?

... Richtig. Und dazu gehört m.E. auch eine sinnvolle Kooperation anstelle von sinnloser Konfrontation.

Würde sicherlich stattfinden. Es kommt auch immer auf die Erwartungshaltung an. Was erwarten wir von den Jägern? Was erwarten die Jäger von den Biologen?

Die Jäger würden von den Naturschützern zu wenig ernst genommen, ihre Beobachtungen vom Lupus-Büro nicht immer ins Monitoring eingearbeitet.

Klingt für mich so, als wenn diese Jäger sich für unfehlbar halten. Auch deren Beobachtungen werden bewertet und dürften selbstverständlich ins Monitoring einfließen, sofern sie geeignet sind.

Jäger beschweren sich immer, dass sie auch gerne etwas machen würden. Frage: Was hindert sie daran, bereits jetzt etwas zu tun? Das Jagdgesetz hängt doch mit dieser Geschichte absolut nicht zusammen. Da sind wir wieder bei den Erwartungen.


Ich habe das Gefühl, dass die Stimmung momentan kurz vorm Kippen ist. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, können wir bald nur noch zuschauen, wie Jagd auf die Wölfe gemacht wird. Bloß scheint es mir so, als wenn diese Entscheidungen wieder in höheren Instanzen geregelt werden und wir "hier unten" kaum etwas zu dieser Sache beitragen können.

...

Welche Arroganz? Wo habe ich gesagt, dass "Wolfsexperten" unfehlbar seien? Es ist FAKT, dass einige Jäger so denken! Ich habe nie behauptet, dass es bei allen so ist. Ich habe das Gefühl, dass du immer etwas anderes in unseren Beiträgen sehen willst, als wir versuchen auszudrücken.

@widukind

??? Sorry, aber ich verstehe dich nicht so recht - klingt aber für mich auch nach arrogantem "Meinung" durchdrücken...