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Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 18. Dez 2013, 18:31
von LarsD
Lutra hat geschrieben: War der sofort tot? Weißt Du mehr als wir?
Ich vermute mal, es laufen noch mehr Wölfe bei uns rum mit Schrot im Körper. Einauge war da auch ein Beispiel. Der Wolf, um den es hier geht, wurde wahrscheinlich nur "zu gut" getroffen. Es gibt ja so den einen oder anderen, der die Wölfe nicht so gerne in seiner Nähe hat. Und in der Wahl des Vertreibens ist da mancher eben nicht so zimperlich.
Zu der Frage, wie lange der Wolf nach dem Schuss noch gelebt haben dürfte, sollte das IZW genauere Infos geben können. Seit dem gefundenen Wolf in Holland überrascht mich in der Frage gar nichts mehr. Wenn einer seinem Nachbarn Böses will, legt er ihm in der heutigen Zeit einen toten Wolf so neben die Kanzel, das andere Leute den finden. Danach hat der Nachbar den Kopf voll und der eigentliche Drecksack lacht sich eins.
Es ist aber so, dass hier nicht nur auf ein geschütztes Tier angelegt wurde, sondern auch nach Recht und Gesetz gewildert. Wenn ich Jäger dort wäre, hätte ich schon ein sehr großes Interesse daran zu erfahren, wer da in meinem Revier wildert. Der Schütze wird sich seine Schrotflinte ja nicht extra wegen der Wölfe angeschafft haben.
Bei solchen Sachen ist die Frage nach dem Motiv immer spannend. Neben Jagdneid auf den Wolf ist die Wut eines Tierhalters mindestens eine gleichwertige Motivation für so eine Aktion. War es nicht ein Welpe aus dem gleichen Rudel, der jüngst am hellichten Tag das Huhn aus dem Dorf geklaut hat. Sich eine Schrotflinte anschaffen? - Mal abgesehen von der offenen Grenze nach Polen ist es heute kein wirkliches Problem, sich als Sportschütze für Trap und Skeet ganz offiziell eine Schrotflinte in den Schrank zu stellen und auch die Munition ganz legal zu erwerben.
Inzwischen haben auch die Jagdverbände reagiert. Ich vermisse in der PM den nachdrücklichen Hinweis, dass der effektivste Weg zur legalen Bejagung der Wölfe in D noch immer ihr weiterhin strenger Schutz ist.
http://www.ljv-sachsen.de/index.php?id=9
Viele Grüße
Lars
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 18. Dez 2013, 19:16
von Widukind
Lutra hat geschrieben:Es ist aber so, dass hier nicht nur auf ein geschütztes Tier angelegt wurde, sondern auch nach Recht und Gesetz gewildert. Wenn ich Jäger dort wäre, hätte ich schon ein sehr großes Interesse daran zu erfahren, wer da in meinem Revier wildert...
Genau so ist es. Ehre, wem Ehre gebührt. Schmach und Spott denen, die ansonsten eine große Klappe haben (geborene Naturschützer, grünes Abitur).

Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 18. Dez 2013, 20:02
von SammysHP
Kleine Anmerkung: Wilderei ist es erst seit letztem Jahr, als der Wolf ins Sächsische Jagdrecht aufgenommen wurde. Davor war der Wolf kein Wild und unterlag nicht dem Jagdrecht, weswegen
§ 292 StGB nicht greifen konnte.
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 18. Dez 2013, 20:11
von Lutra
SammysHP hat geschrieben:Kleine Anmerkung: Wilderei ist es erst seit letztem Jahr, als der Wolf ins Sächsische Jagdrecht aufgenommen wurde.
Deswegen sind solche Vorfälle ja nun in Sachsen ureigenste Angelegenheit auch der Jägerschaft, und keiner kann sagen: "Was geht uns der Wolf an?". Ist nun eben "Wild" im Sinne des Jagdrechtes in Sachsen. Wer hat es denn so gewollt?
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 18. Dez 2013, 23:24
von porcellus
Guter Ansatz von LarsD,
das IZW hat diesen Wolf untersucht und über 30 Schrote gefunden, wenn es so war, solte auch feststellbar sein, welche Stärke und und das Fabrikat, richtig nachgeschaut auch Schussentfernung und -winkel, je mehr Fakten bekannt werden - und dies nicht nur hier- um so "schöner" für den Täter. Die ganze Geschichte sieht eher nach privater Fehde aus als nach krudem Wolfshass. Eklig ist es sowieso.
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 21. Dez 2013, 12:21
von Canis Horribilis
Lutra hat geschrieben:Naturfuehrer hat geschrieben:Die Fakten - soweit ich sie kenne: Irgendwer schießt einen jungen Wolf mit Schrot tot und lässt ihn dann da auf der Wiese zum finden liegen. Oder legt ihn womöglich sogar da ab.
War der sofort tot? Weißt Du mehr als wir?
Ich vermute mal, es laufen noch mehr Wölfe bei uns rum mit Schrot im Körper.
Mit 31 Schroten im Körper war der sofort tot, daß ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Frage ist nun, wer hat das arme Tier dort deponiert? Ich könnte mir vorstellen, daß die einschlägigen Interessen der Jäger mit einem solchen Szenario grundsätzlich kollidieren. Aber vielleicht kam ja auch ein auf Krawall gebürsteter Nimrod mit 2,8 auf'm Turm von der Weihnachtsfeier...
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 21. Dez 2013, 17:51
von Lone Wolf
Man geht nicht mal eben in einen Wald und schießt einen Wolf, hier hat sich einer ausgekannt oder bekam ausreichend Informationen, Bauer, Jäger oder beides...Warum er nicht vergraben wurde kann so viele Gründe haben, Hohn gegenüber Wolfsfreunden, Trotz gegen den Staat oder er wurde gestört, müßig darüber zu spekulieren.
Eine nicht unerhebliche Anzahl von Jägern in und um Bautzen, Hoyerswerda usw. ist auf jeden Fall einschlägig bekannt, nitnichten ein Sympathiegänger der Wiedereinwanderung zu sein.
Wie auch immer, habe leider wenig Hoffnung, dass dieser Mensch identifiziert wird. Ist ja nur n Tier was ermordet wurde...
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 21. Dez 2013, 22:34
von LarsD
Lone Wolf hat geschrieben:Man geht nicht mal eben in einen Wald und schießt einen Wolf, hier hat sich einer ausgekannt oder bekam ausreichend Informationen, Bauer, Jäger oder beides...Warum er nicht vergraben wurde kann so viele Gründe haben, Hohn gegenüber Wolfsfreunden, Trotz gegen den Staat oder er wurde gestört, müßig darüber zu spekulieren.
Um einen Wolf im Winterbalg mit Schrot tödlich zu treffen, sollte der schon min. auf 40 max. 50 Meter vor einem stehen. Um ihm gezielt so nah zu kommen, braucht es wohl keine Insiderinfos. Entweder man lockt ihn gezielt mit ausgebrachtem Aas (Luder) oder der Wolf taucht unvermittelt und rein zufällig auf. Letzteres könnte auch dann passieren, weil der eigene Hund unter dem Hochsitz für den Wolf zur Attraktion wird. Ich glaube zwar eher nicht, dass ein "Welpe" in so einer Situation einen Jagdhund angeht, möchte es aber nicht ausschließen. Im Falle einer solchen Konfronation und nur dann hätte ich jedoch ansatzweise Verständnis für den Schützen.
Viele Grüße
Lars
Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 22. Dez 2013, 11:29
von Canis Horribilis
Lone Wolf hat geschrieben:Man geht nicht mal eben in einen Wald und schießt einen Wolf, hier hat sich einer ausgekannt oder bekam ausreichend Informationen, Bauer, Jäger oder beides...Warum er nicht vergraben wurde kann so viele Gründe haben, Hohn gegenüber Wolfsfreunden, Trotz gegen den Staat oder er wurde gestört, müßig darüber zu spekulieren.
Auch mit ausreichend "Informationen" (wie sollten die aussehen?), geht kein Jäger in den Wald und schießt mal eben einen Wolf.
Der ganze Vorgang wirkt so orchestriert, daß man durchaus darüber spekulieren kann, wer ein berechtigtes Interesse daran haben könnte, eine doch sehr emotional geführte Debatte zum Thema regelmäßig etwas aufzuheizen. Sollte das der Zweck gewesen sein, kann man aus deinem Post sehr schön lesen, wie gut es funktioniert hat. Reflexartig verortest du den Schuldigen in den Reihen der Jäger bzw. versuchst, den Vorfall einem Sohn der Scholle in die Schuhe zu schieben.

Re: Bautzen: Wolf illegal geschossen
Verfasst: 22. Dez 2013, 11:55
von Lutra
Man geht überhaupt nicht mal so raus mit der Schrotflinte und schießt einen Wolf, ob mit oder ohne Informationen. Erstens muß da schon mal ein Wolf kommen, und der kommt nicht auf Zuruf oder wie der Rehbock jeden Abend 20.15 Uhr. Zweitens ist es ein Risiko, mit einer illegalen Waffe, die man mal nicht so ohne weiters in die Hosentasche stecken kann, draußen rumzurennen. Der Wald hat Augen, und der Feldweg auch. Der Wilderer muß schon mal einen Zeitpunkt abpassen, wo der Jagdpächter nicht im Revier ist. Und selbst da kommts irgenwann mal raus, wie vor einiger Zeit im brandenburgischen, aber da hatte der Wilderer dummerweise Rehe geschossen.