zaino hat geschrieben:Mal abgesehen davon, rein physikalisch: 17 kg - passen die da überhaupt 'rein?

Ein ausgewachsener Wolf kann 10kg in ein paar Minuten weghauen, ich hab selber schon ein Video gesehen (im Schnelldurchlauf) in dem ein erwachsener Wolf stundenlang frisst. Nicht nur am Riss ist, sondern nonstop reisst, kaut, schluckt, reisst, kaut, schluckt. Haette ich bis dahin nicht geglaubt.
Ob das physikalisch moeglich ist, koennte vielleicht ein Biologe oder Veterinaer erklaeren. Ich habe schon Woelfe gesehen, die laenger nichts gefressen hatten und sich dann extrem die Wampe vollgehauen haben, ein grosser Ruede war so voll, dass er vierbeinig pinkeln musste. Das sah aus, als haette man denen einen Basketball implantiert.
Diese ganzen Bedarfsrechnungen koennen Sie aber getrost knicken, weil sich viele es da zu einfach machen und wichtige Faktoren aussen vorlassen, wie Wolfsverhalten eben.
Ein Wolf muss nicht 10kg am Tag fressen um zu ueberleben, auch wenn das oft und viel gesagt wird. Woelfe koennen auch mal nichts fressen oder zwischendurch von Kleintieren ueberleben oder diese zusaetzlich fressen. Um nicht zu verhungern reichen 1-2kg am Tag, um dauerhaft gesund und reproduktionsfaehig(!) zu bleiben, benoetigen sie mehr.
Selbst wenn man aber mit diesen beiden Werten eine Minimum- und Maximumberechnung erstellen, gibt es Unmengen weiterer Variablen. Man weiss mittlerweile, dass Woelfe nicht die besten Jaeger sind und ihre Erfolgsquote weitab von 100% liegt. Selbst wenn da 1000 Rehe rumstehen, sind die Woelfe zu wenige, zu jung, zu alt, zu unerfahren, fressen die Woelfe nicht ihren statistischen Bedarf weg, weil sie die Rehe einfach nicht erlegen koennen.
Jagderfolg hat zig Faktoren, angefangen beim Wolf, bei der Beute, beider Verhalten, Lebensraum, Witterung uswusf.
Wenn der Wolf es dann nicht schafft an einem Tag ein Reh zu reissen, am zweiten auch nicht, dann sucht er sich was anderes. Steht da kein Schaf rum, dann fuellt eine Stunde Mause jagen auch erstmal den Magen. Um dann in die einfache Rechnung zu passen, muesste der Wolf am dritten Tag ein Reh reissen und sofort 30kg weghauen, um den statistischen Mittelwert zu halten.
Woelfe koennen viel fressen, Vorraete anlegen, einen ganzen Tag liegen und verdauen (gerade im Winter liegen sie dann oft laenger), wenig fressen, wenn sie gestoert werden. Ihre Beute unterliegt ebenfalls Faktoren wie Nahrungsvorkommen, Witterung, Verhalten, usw.
Wenn man da wirklich realistisch rechnen will, geht es kaum mit einfacher Multiplikation. Ich denke, da gehoeren noch diverse x, y, und n in die Gleichung, wenn man einigermassen realistische Zahlen haben will. Wovon man dann noch wieder gestorbene oder getoetete Woelfe abziehen muss, die oft lange Zeit unbekannt sind und bleiben.
Wie man aus vielen Beobachtungen weiss, aus denen diese Zahlen oft stammen, ist der Natur so ein Ergebnis letztendlich egal und sich macht sowieso wie sie will. Egal ob die Gleichung noch so genau ist.
