Hallo grauer Wolf,
zu den "fetten Beuteansammlungen" – das jagtfreie Modellprojekt oostvaardersplassen
http://www.oostvaardersplassen-sterfte.nl/page8.php
Dieser Versuch zeigt an was „Kapazitätsgrenze“ bedeutet und relativiert die Jammereien hierzulande über angeblich zu hohe Wildbestände wegen der Winterfütterung der Jäger.
Die haben dort 850 Hirsche auf knapp 2200ha, dazu noch 1000 Pferde und 400 Heckrinder. Da nicht zugefüttert wird verrecken dort hunderte Tiere je Art, trotzdem ergibt sich der oben genannte Bestand.
Dort wird darüber gesprochen Wölfe als Regulatoren einzusetzen.
Und Du erklärst hier das „Pferde und Rinder (… sind ausgesprochen wehrhaft und wiegen etliche 100 kg. Bei den eher kleineren, hiesigen Wölfen in wenigköpfigen Familienverbänden sind diese Tiere keine Beute für die Grauen, weil die Jagd schlicht zu gefährlich ist.“
Auch in Zukunft ? Wenn die Rehbestände abgenommen haben sollten?
„Unsere“ Wölfe kommen ja aus Polen und reißen dort durchaus Rinder.
Kleinere Familienverbände ? Wenn in den USA Wölfe Bisons aus der Herde die Gruppen sind da auch nicht sehr viele Wölfe nötig:
http://www.youtube.com/watch?v=_yAi8KrvHa4&NR=1
(Gut zu sehen der wolfstypische Kehlbiss – allerdings in die KnieKEHLE)
Aber wahrscheinlich sind dort die Wölfe größer oder die Bisons nicht so wehrhaft wie unsere Hausrinder und -pferde.
Übrigens die haben dort auch Bullen in der Herden – auf welcher findet man die hierzulande, hast Du überhaupt schon mal einen gesehen?
„Schafe sind ein unnötiger Kolateralschaden, unnötig deshalb, weil notwendige Schutzmaßnahmen unterlassen werden, aus was für Gründen auch immer...“
Weil die den Wolfsstreichlern geglaubt haben „der Wolf meidet die Nähe des Menschen“ ?“
Zu Deinen „gesamtökologischen“ Betrachtungen (Fischteiche nun mal fette Beuteansammlungen die es in dieser Konzentration natürlich nicht gibt... )
Die Brandenburger Teichwirte holen aktuell 310kg/ha Ertrag aus ihren Karpfenteichen, die Sachsen etwa das doppelte. Das ist die Bestandsdichte beim Abfischen, im Frühjahr wird das weniger als die Hälfte sein.
Was in natürlichen Gewässern drin ist beschreibt das Vogelmordkomitee: „Im Uferbereich und in der Schwimmblattzone nährstoffreicher Seen ... wurde ein Bestand von 1.200 bis 1.800 kg/ha nachgewiesen, während es im Bereich der offenen Wasserflächen lediglich 200 bis 300 kg/ha sind.“
„Übrigens habe ich schon Fischteiche gesehen, die mit grobmaschigen, flughemmenden Netzen überspannt waren, Es geht also. Man muß nur wollen...“
Eben das ist der Irrtum denn ich in meinen ersten Text ansprach: Das Überspannen mit Drähten geht nur bei kleinen Teichen (<2ha) und ist allein nicht sicher. Selbst der LBV empfahl den Abschuss von Kormoranen die gelernt haben unter den Drähten zu fischen. Und „Netze gehen überhaupt nicht, denn darin verfangen sich andere Arten und kommen ggf. zu Tode.“
Eine einfache logische Frage: Wo sollen den die Besatzfische für das „Vollstopfen“ der Tagebauseen eigentlich herkommen? Der Geiseltalsee allein hat 1900ha das ist etwa die Fläche aller Brandenburger Karpfenteiche.
Die Tagebauseen wurden als Auflage vom Sanierer mit Fischbrut besetzt, ehe Angler oder Fischwirte <Begehr> anmelden konnten. Der Fischbesatz mit Renken wurde so ausgewählt das die Fische für die Kormorane schlecht erreichbar sein sollten. Der Fischbestand ist in den jeweiligen Gewässern herangewachsen – nix mit vollstopfen.
Der Geiseltalsee hat deshalb „nur“ 250 Brutpaare. Übrigens auf einer extra angelegten Insel, der Vogelschutz hat auch schon seine Beobachtungshütte 'drauf gesetzt. Für andere Nutzung ist der See bisher nicht freigegeben. Stege? - Fehlanzeige. Ebenso am Runstedter See, am Kaynaer See gibt es einen für die Segler, dafür sind dort ¾ des Ufers gesperrt (Naturschutz).
In der Goitsche, ebenfalls Renkenbesatz, haben die Kormorane auch eine prima Brutstätte und 350Brutpaare. Macht zusammen über die Hälfte des Landesbestandes in Sachsen-Anhalt aus.
Und in Sachsen sind die beiden Brutkolonien auch an Tagebauseen...
Und was hast Du gegen Fischerei an Tagebauseen – diese Seen sind da, Fische wären irgendwann, evtl. schon beim Fluten hineingekommen, warum die Fische nicht nutzen?
Weil es ökologisch ist Pangasius oder Hoki um die halbe Welt zu fliegen? Oder um noch mehr Kormorane zu haben die dann die umliegenden Gewässer, die alleine keine Kormorankolonie ernähren könnten, leer fressen?
Die dann im Winter die Fischpopulationen an den Oberläufen der Flüsse vertilgen?