LarsD hat geschrieben:timber-der-wolf hat geschrieben: Die jahrhundertelange Verfolgung und zunehmende Ausrottung des Wolfes in Mitteleuropa erfolgte auch sehr effektiv ohne "Feuerwaffen" - solltest Du eigentlich aus der Geschichte wissen

! Die Entwicklung der Feuerwaffen war nur noch der "i"-Punkt, und "Vollendete" die Ausrottung des Wolfes.
Und genau diese intensive Verfolgung und Ausrottung des Wolfes erfolgte in Nordamerika in dieser Form wie hier in Europa erst seit rd. 200 Jahren. Und in weiten Teilen Nordamerikas, von Kanada bis Alaska einschl. Arktis eigentlich gar nicht.
Geht es auch etwas weniger oberlehrerhaft?
Entschuldige bitte, es war nicht beabsichtigt "oberlehrerhaft" zu sein.
LarsD hat geschrieben:Um sich genetisch wirklich fixieren zu können, bedarf es bei der Verfolgung von Wölfen der Selektion der zutraulichen Tiere. Nur wenn ausreichend viele davon aus dem Genpool verschwinden, kann ein Effekt eintreten.
Absolut richtig, und den gab es ja dadurch, dass fast ausnahmslos alle Wölfe in Mitteleuropa rücksichtslos ausgerottet wurden. Und das gerade die Zutraulichen als erstes dran glauben mußten, ergibt sich aus der Logik von selbst, da es mit Sicherheit die waren, die sich in menschliche Nähe und deren Haustiere wagten.
LarsD hat geschrieben:Gab es diese Selektion vor der Entwicklung und Verbreitung entsprechender Feuerwaffen wirklich? War der Effekt tatsächlich stark genug, um die gleichzeitig bestehenden Vorteile des Lebens in der Nähe der Menschen aufzuheben? Das wird platt unterstellt. Einen tatsächlichen Beweis dafür anzutreten wird schwierig.
Siehe meine vorhergehende Bemerkung. Die Antwort mit "Ja" ergibt sich einfach aus der Logik! Und das Gegenteil zu beweisen dürfte ebenfalls schwierig sein ...
LarsD hat geschrieben: Das Verhalten der Tiere ist die Summe aus genetischen Aspekten und Erlerntem/Tradiertem. Letzteres wird genetische Vorgaben verstärken oder abschwächen. Wie weit das passiert und was dann in der Summe für ein Verhalten entsteht, ist die spannende Frage. Gerade bei tradiertem Verhalten wird es Tendenzen über mehrere Generationen hinweg geben, ohne dass sich da genetisch irgendetwas bewegen müsste.
Genau mit dieser Aussage bestätigst Du (wahrscheinlich unbeabsichtigt) meine Aussage im letzten Beitrag bzgl. der Verhaltensunterschiede der Wölfe in Nordamerika und unseren europäischen Wölfen.
In Europa und speziell in Mitteleuropa wurden (und werden teilweise) unsere Wölfe jahrhundertelang intensiv bejagd - ob in Rußland, dem Baltikum, Rumänien, ... - mit der Folge der Scheu und Mißtrauen gegenüber dem Menschen.
Die relativ kurze Zeitspanne der intensiven Bejagung der nordamerikanischen Wölfe hat im gegensatz dazu noch nicht diese Scheu und das Mißtrauen gegenüber dem Menschen bewirkt. Daher wirst Du auch in vielen Dokumentationen und Forschungsprojekten nachlesen und sehen können, dass die amerikanischen Wölfe relativ zutraulich sind. Wenn dann noch Fehlverhalten, wie füttern durch Menschen, u.a. unvernünftige Dinge hinzukommen, Menschen sich nicht an Verhaltensregeln halten, wie z.B. im Yellow Stone Nationalpark, dann ist es halt nur eine Frage der Zeit, wann es zu Problemen kommt.
Analogien beim Füttern von Wildtieren durch Menschen bei uns, z.B. Schwarzwild, Füchse, Wassergeflügel (speziell Schwäne) ... in deren Folge es nicht erst einmal auch bei uns in Europa und speziell in Deutschland zu ernsten Problemen kam, kommt und kommen kann, sind rein zufällig und bewußt nicht frei erfunden ...
Daher auch meine feste Überzeugung, dass nicht die Wildtiere, wie z.B. der Wolf, an entstehende Probleme Schuld sind, sondern ausschließlich der Mensch selbst in seiner grenzenlosen Unvernunft, Uneinsichtigkeit, Egoismus, Geld- und Profitgier sowie Rücksichtslosigkeit gegen Natur, Mitmenschen und allen übrigen Mitgeschöpfen dieser Erde!