Was für eine reißerische Story - typisch Kreiszeitung - in der nichts passiert ist als das bloße Kopfkino von irgendjemandem.
Mir erscheinen solche Geschichten über die vermeintlichen Ängste immer arg konstruiert. Mag ja sein, dass jeder von uns irgendeine Phobie mit sich rumschleppt - aber geht man damit in die Presse??? Ich fürchte, dass es sich dabei lediglich um einen weiteren, einen von vielen, Kampagnenartikeln à là Kreiszeitung, az-online etc etc gegen den Wolf handelt.
Als ich meine Pferde auf der Weide gefüttert habe, kamen mir auch immer die Tränen. Allerdings nicht wegen der Wölfe, sondern wegen solcher Meldungen:
29.08.2012 - Brandenburg: "Sie wollten Wildschweine erlegen und erschossen ein Pony"
http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/ ... ildschwein
17.10.2012-Koblenz: "Jäger erschießt aus Versehen ein Pferd auf der Koppel"
https://www.saarbruecker-zeitung.de/sz- ... _aid-18229
24.01.2014 - Herzogtum Lauenburg: "Verwechslung: Jäger erschießt Pony"
https://www.shz.de/regionales/schleswig ... 23346.html
06.08.2014 - Kreis Waldshut: Jäger erschießt aus Versehen Pferd
http://www.badische-zeitung.de/kreis-wa ... 42243.html
05.01.2017 - Neustadt (Donau): "Betrunkener Jäger erschießt Hund"
http://www.br.de/nachrichten/niederbaye ... d-100.html
01.04.2017 - Bielefeld: "Jäger erschießt versehentlich eine Kuh"
http://www.lz.de/ueberregional/owl/2173 ... e-Kuh.html
21.09.2017: Jäger erschießt 4 Esel - mit "Hirschkühen" verwechselt
https://www.hna.de/welt/schweizer-jaege ... 04010.html
02.10.2017: Walsrode: "Jäger erschießt Pferd statt Wildschwein"
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... er302.htm
Ich möchte mich auch um meine Pferde kümmern und sie in Ruhe bekuscheln. Da ich aber nie weiß, wer da mit der Jagdwaffe auf dem Hochsitz sitzt, in welchem physischen oder psychischen Zustand sich dieser Mensch befindet und ob und welche Substanzen er konsumiert hat oder vielleicht einfach einen schlechten Tag hatte, würde ich mich auch gern mal auf mein Recht auf Ruhe in der Natur berufen und fragen, ob es denn zuviel verlangt sei, nach all den tödlichen Schüssen auf Pferde, Hunde, sonstige Weidetiere und nicht zuletzt auf Menschen, mein Hobby in Ruhe und angstfrei ausüben zu können?
Spätestens dieser Satz entlarvt, ob es sich um eine gut recherchierte oder eine schlechte Berichterstattung handelt. Eine seriöse Berichterstattung hätte eine Expertenmeinung zu der Aussage hinzugefügt, die nicht zuletzt auf die Unlogik verwiesen hätte.
Selbst wenn die Frau und ihre achtjährige Tochter den Rekord von Usain Bolt gebrochen hätten und eine kurzfristige Maximalgeschwindigkeit von 44,72 km/h erreicht hätten - was doch sehr zu bezweifeln ist

- hätte ein Wolf mit einer Maximalgeschwindigkeit von bis zu 65 km/h die beiden locker eingeholt - wenn er es denn gewollt hätte.
Ach ja, es sei halt nicht das erste Mal gewesen, dass der Wolf "dort sein Unwesen treibt". Leider bleibt der Artikel schuldig, was denn das "Unwesen" gewesen sein soll, dass da getrieben wurde.
Aus meiner Sicht steht nur eines fest: Es ist vor allem die Kreiszeitung, die am medialen Himmel der journalistischen Ergüsse mal wieder ihr Unwesen treibt. Da könnte ja sogar die BILD noch was lernen.