Definiere "relativ dicht besiedelt"Ulrike hat geschrieben:Eventuell verhält er sich ja für einen abwanderungsfähigen Jungwolf normal, nur ist dieses "normale Verhalten" in einem relativ dicht besiedelten Umfeld ein Problem.

Einwohnerdichte pro km² in "Kurtis" Heimat:
73 Einwohner/km²: Landkreis Heidekreis
135 Einwohner/km²: Landkreis Lüneburg
114 Einwohner/km²: Landkreis Celle
64 Einwohner/km²: Landkreis Uelzen
40 Einwohner/km²: Landkreis Lüchow-Dannenberg
78 Einwohner/km²: Landkreis Rotenburg (Wümme)
Durchschnitt aus allen sechs Landkreisen:
84 Einwohner/km²
Andere Wolfsländer zum Vergleich:
84 Einwohner/km²: Rumänien
123 Einwohner/km²: Polen
134 Einwohner/km²: Tschechische Republik
111 Einwohner/km²: Slowakei
Ach ja, "Kurtis" Heimat, unsere schöne Lüneburger Heide, umfasst eines der größten Naturschutzgebiete in Deutschland und das größte in Niedersachsen. Der Naturpark hat eine Fläche von 1130 km².
Die Truppenübungsplätze Munster Süd und Nord umfassen zusammen eine Größe von 176 km² und der Truppenübungsplatz in Bergen 249 km².
Da ist genug Platz für Wolf und Mensch. Die Menschen in Rumänien, z.B. in Brasov (948 Einwohner pro km²), kriegen ja auch keine Schnappatmung, wenn mal ein Wolf am hellichten Tag ihr Stadtgebiet durchquert - wie sehr schöne Filmaufnahmen belegen.
Aber hier bei uns sind es auch nur ein paar, die auf dem Rücken des Wolfes ihre Einzelinteressen durchsetzen wollen. Aber die machen dann auch gleich einen Aufriss hoch zehn, und das mit zum Teil ziemlich zweifelhaften Methoden. Insofern gebe ich Ulrike in einem Punkt sogar recht:
Richtig. Mit den Problemen in Niedersachsen hat wohl keiner gerechnet. Das betrifft aber eher das rüpelige Verhalten einiger Mitmenschen, und nicht das Verhalten der Wölfe.Ulrike hat geschrieben:Niemand von den ganzen Leuten, die sich gefreut haben, als der Wolf zurückkam, haben sich auch nur ansatzweise vorgestellt, welche Probleme damit verbunden sein werden.
Wie hieß es doch von der Landesregierung im vergangenen Jahr:
An dem Verhalten der Wölfe hat sich seitdem nichts geändert.Problemwölfe definieren sich durch zwei Hauptkriterien:
A. Aggressivität gegen Menschen und/oder
B. Spezialisierung auf hinreichend gegen Wolfsangriffe geschützte Nutztiere.
Keines dieser beiden Kriterien wurde in Deutschland bisher von einem Wolf erfüllt. Die dem Menschen verstärkt aufgefallenen und auffallenden Wölfe fallen bislang alle unter die Kategorie „Jugendlicher auf der Suche nach den eigenen Grenzen".
http://www.umwelt.niedersachsen.de/star ... 35919.html
Insofern dürfen wir eine vermeintlich zunehmende Auffälligkeit wohl eher einigen Menschen in Niedersachsen zuschreiben.
