Wölfe in den USA

Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Montanas Wolfsjagd hat ein weiteres "prominentes" Opfer gefunden: Yellowstone Wolf 692F wurde außerhalb der Parkgrenzen illegal (weil die Jagd in diesem Sektor bereits beendet) erlegt. Strafe dafür $135. http://forums.yellowstone.net/viewtopic.php?f=8&t=12327
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Was für eine Schande... Das alte Mädchen mußte sterben, weil jemand seine Mordlust und Blutgier ausleben wollte... Traurig... :( :cry:
Miscanthus hat geschrieben:Strafe dafür $135.
Lächerlich bis peinlich... :x
Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Leserbrief einer engagierten Wolfshasserin an den Idaho Mountain Express. Mal so als Beispiel, wie da gearbeitet wird. Anmerkung mit bezug auf die "Sprachkampagne" in diesem Forum: Es gibt Texte, die kann und soll man einfach nicht übersetzen, weil sie dann nämlich enorm verlieren - lost in translation!
http://www.mtexpress.com/index2.php?ID=2005139755
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SammysHP
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von SammysHP »

OK, so what about the poor livestock that get toyed with and then destroyed by these demon killers? I mean, come on, people, when these wolves start attacking livestock, that's people's livelihood.
Wie viele Milliarden Tiere töten wir Menschen? Klingt sehr nach Neid. Insbesondere in den USA scheint das üblich zu sein und es dürfte schwer sein, an dieser Einstellung was zu ändern.
Do you believe serial killers should run around free? Because here you are, supporting the wolves, the wolves that kill for pleasure more then they kill for food.
a) Ein Wolf tötet i.d.R. keine anderen Wölfe. b) Zwar kommt es bei übermäßigem Angebot gelegentlich zu einem Rauschzustand, das ist durch mangelnden Schutz des Viehs aber ein selbstgemachtes Problem. Es gilt im Allgemeinen ja, dass Wildtiere nicht verschwenderisch mit ihren Ressourcen und ihrer Energie umgehen, es dürfte also schwer sein, das Zitat zu beweisen.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Do you believe serial killers should run around free? Because here you are, supporting the wolves, the wolves that kill for pleasure more then they kill for food.
Wie soll ich das emotionsfrei kommentieren? :x
Spaßtöter gibt's nur bei Menschen! Surplus Killing hat andere Ursachen und kommt in der Natur nicht vor...
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Es liegt ja Schnee und deswegen habe ich Urlaub.Erzähle ich mal ein bißchen aus dem Nähkästchen.
Da gibt es einen Typen, der hat sich im Ravalli County niedergelassen, war bei der Army, hat eine Italienerin zur Frau, war auch in Europa und ist nun eben da. Irgendwie kommt er in diesem Landstrich auf die Wölfe und beschließt sich zu outen. Er beschreibt, wie nervös er auf der ersten Versammlung gewesen war, wo er als einziger für die Wölfe eingetreten ist. Inzwischen hat er schon eine gewisse Routine entwickelt und er stellt fest, daß er mit seiner gefestigten Haltung zugunsten der Wölfe in der,
in dieser Hinsicht berüchtigten Region, doch als angesehener Mann gilt. Er hat sich zum Prinzip gemacht, den Widerpart nicht mit Anschuldigungen zu vergrämen, sondern beharrlich auf sachlicher Aufarbeitung zu bestehen. Das alles benötigt in dieser verruchten Gegend den Rückhalt der Familie. Den hat er, aber er erinnert in seinem Interview an die Zuschriften der "Rednecks"
die nicht sehr freundlich waren und zudem mit dem Hinweis versehen waren, sie wüssten ja, wo er wohne.
Das haben wir hier nur auf dem Niveau der Springerstiefel.
Nun, vorletztes Jahr gab es eine Liste der Wolfstöter in Idaho. Die Autorin mußte praktisch unter Behördenschutz umziehen, weil sie persönlich mit den Anfeindungen nicht fertig wurde.
Mit dem Artikel im IMExpress haben wir jetzt ein Beispiel für die erstens vorbildliche Diskussionskultur in dieser Zeitung und zweitens eines, daß sich die "Wolfterroristenhasser" diskussionsmäßig nicht mehr im Griff haben. Die Drohungen, die diese Dame zu befürchten hätte, sind eher moralischer Art und haben mit den Gebärden, die sich um Waffenfreiheit und Wölfe ranken, nicht das mindeste zu tun.
Wenn man das mal nicht ganz zu grob auf unsere Verhältnisse überträgt, dann muß man sich trotz unseres kulturellen Vorsprungs doch auf einiges gefasst machen. Wir lernen von ausserhalb und eine naive Haltung den Jägern gegenüber wäre grob fahrlässig. Das Gegenteil lassen wir uns für unsere Verhältnisse gerne beweisen. Einstweilen vergleichen wir aber Gleiches mit Gleichem und wir sind ja auch hierzulande nicht unvorbelastet!
timber-der-wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von timber-der-wolf »

balin hat geschrieben:Wenn man das mal nicht ganz zu grob auf unsere Verhältnisse überträgt, dann muß man sich trotz unseres kulturellen Vorsprungs doch auf einiges gefasst machen. Wir lernen von ausserhalb und eine naive Haltung den Jägern gegenüber wäre grob fahrlässig.
... vor allem und gerade weil Jäger in ihren Foren, in Presse und TV auf den "pragmatischen Umgang" mit dem Wolf in Ländern wie die USA, Kanada, Schweden ... hinweisen, wo Wölfe regulär bejagd werden, und der Bestand "reguliert" wird.
Vorsicht ist auf alle Fälle geboten!
Lutra
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Lutra »

Ich würde auf keinen Fall von "den Jägern" schreiben!

Es stimmt einfach nicht.
balin
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Nach den positiven Ausnahmen wird ja eigentlich immer gesucht. Selbst für Idaho darf man bemerken, daß sich die Jäger im wesentlichen an die Vorgaben halten, die ihnen "Fish and Game" vorgibt. Bei dem martialischen Geplänkel zum Thema Wolf ist das schon fast erstaunlich. Auch stellt Fish and Game fest, daß die Angaben der Jäger zu den Wolfssichtungen im wesentlichen
vertrauenswürdig sind. Bei solchen Erkenntnissen beschwert sich ja auch keiner, daß man von "den" Jägern spricht.
Und noch eines, wie Politik zu den Wölfen gemacht wird: In der Presse tauchen immer Artikel nach dem Muster auf - Wolf frist Schaf, Rancher ärgert sich, Wolf muß deshalb reguliert werden. Das wird beliebig oft wiederholt, bis die Öffentlichkeit glaubt, daß der Wolf den Untergang der Viehhaltung und mithin auch des Jagdwesens bedeutet. Dabei geht völlig unter, daß die Wolfsrisse nur einen verschwindend geringen Prozentsatz an den unvorhergesehenen Todesursachen für die in diesem Falle Schafe Idahos ausmachen. Nur hat niemand daran interesse zu berichten, daß Rancher X wegen diesem Wetter oder dieser Krankheit wieder mal ein Schaf verloren hat. Dafür wäre dann die Zeitung zu klein und würde auch nicht gelesen werden.
Diese kluge Bemerkung war auf Ralph Maughans Seite zu lesen.
Es brauchen sich die Jäger also nicht beschweren, wenn sie in einen ähnlichen Strudel geraten. Sie müssen ihre Öffentlichkeitsarbeit schon selber machen und sich im Einzelfall auch korrekt verhalten. Nur so kann ein guter Ruf entstehen!
Wir hier, als Konsumenten des Problemfalles "die Jäger" verhalten uns nicht anders wie jedes andere typische Publikum. Wir abstrahieren und verallgemeinern, weil wir uns die Ausnahmen nicht alle merken können. Wenn die Ausnahme zur Regel wird und die Jäger wieder einmal in angesehenem Status wahrgenommen werden würden, wäre das Problem so wahrscheinlich nicht vorhanden.
Zur Zeit hat man das aber. Es heisst "die Banken" oder "die Politiker", wer halt gerade auffällig geworden ist.
Wer möchte heutzutage zb noch in der FDP beheimatet sein. Man wird ja schon schamrot, wenn man das Wort Westerwelle hört. Und dabei sind das auch keine schlechteren Menschen wie man ja für "die Jäger" auch ausdrücklich bemerken muß. ;-)
Miscanthus
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Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Der offizielle Untersuchungsbericht zu dem Wolfsangriff auf Candice Berner,
in der Nähe des Ortes Chignik Lake in Alaska, im März 2010, ist veröffentlicht worden: http://www.adfg.alaska.gov/static/home/ ... tality.pdf
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