Seite 14 von 19
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 13:56
von Nina
Aus Eurer fröhlichen Fäkalien-Challenge wird wohl leider nichts:
Warum nimmt Senckenberg nicht jede Probe an?
Der Status Senckenbergs als nationales Referenzzentrum beinhaltet eine Beschränkung auf von behördlicher Seite beauftragte Analysen. Daher kann Senckenberg keine Wolfsproben annehmen, die z.B. von Naturschützern, Landwirten oder Jägern direkt zugesandt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, gefundene Wolfshinweise den zuständigen Behörden zu melden und damit gegebenenfalls eine Untersuchung zu veranlassen.
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: FAQs zum bundesweiten genetischen Wolfmonitoring bei Senckenberg https://www.senckenberg.de/de/presse/wo ... oring-faq/
Ich möchte mir auch gar nicht vorstellen, was da von irgendwelchen Spaßköppen sonst alles eingesendet werden würde.
Zur Erheiterung nochmal eine Aussage vom ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten Robert Franck aus Brandenburg zu der Situation, als die Wolfslosungen an seine Privatadresse gesendet wurden:
Deshalb ist es das Wichtigste, dass auch bei uns in Brandenburg das Wolfsinformationszentrum kommt. Niedersachsen prescht jetzt sehr schnell vor. Darauf bin ich teilweise etwas neidisch, weil bei uns zu Hause auf einmal irgendwelche Pakete ankommen.
Die Frau freut sich über ein Zalando-Paket – aber da ist die Wolfskacke drin.
Robert Franck, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Brandenburg und ehrenamtlicher Wolfsbeauftragter, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag, S. 5
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
Schrei vor Glück!

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 14:35
von Dr_R.Goatcabin
Jetzt bloß nicht den erwachten Forschergeist unbotmäßig zügeln. Wenn Senckenberg nicht mitmacht, dann sollen alle begeisterten Genetikexperten doch ans ForGen schicken, was sie so im Park wie im Wald an Masse vorfinden, das fraglich-caniden Ursprungs sein könnte. Mit Bitte um "kostenneutrale Analyse" in Schönschrift. Und mindestens frisch im Pfund.
...
So als realworld-DDoS-Attacke. Wenn sich nur genügend Begeisterte finden, steigt die Truppe mit ihren zweifelhaften Methoden am ForGen von alleine aus und besinnt sich auf Kernkompetenzen. Voilá; Streitfrage gelöst.
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 14:43
von zaino
Nina hat geschrieben: ↑22. Nov 2019, 13:56
Aus Eurer fröhlichen Fäkalien-Challenge wird wohl leider nichts:
Warum nimmt Senckenberg nicht jede Probe an?....
Der Status Senckenbergs als nationales Referenzzentrum beinhaltet eine Beschränkung auf von behördlicher Seite beauftragte Analysen. Daher kann Senckenberg keine Wolfsproben annehmen, die z.B. von Naturschützern, Landwirten oder Jägern direkt zugesandt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, gefundene Wolfshinweise den zuständigen Behörden zu melden und damit gegebenenfalls eine Untersuchung zu veranlassen.
.....
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: FAQs zum bundesweiten genetischen Wolfmonitoring bei Senckenberg https://www.senckenberg.de/de/presse/wo ... oring-faq/
Ich möchte mir auch gar nicht vorstellen, was da von irgendwelchen Spaßköppen sonst alles eingesendet werden würde. Schrei vor Glück!

....
*kreisch*
Mir gegenüber wohnt eine taube alte Labi-Dame, die schlimmstenfalls andere Lebewesen zu Tode LECKT.... Da schicken wir mal die K*** an der richtigen Stelle ein und zack, haben wir waaahnsinnig hundehaltige lääääbensgefäääährliche Hybridenschwärme überall. So einfach ist das. Da sind sooo viele Unsicherheits-Parameter auf beiden Seiten. Das sollte man erstmal klar kriegen, bevor irgendwelche windigen Vorwürfe und Hypothesen auf den Tisch kommen.
Ist ja auch schwierig genug, z. B. DNA im korrekten Betrieb nicht zu verunreinigen, so weit ich weiß, bis sie in die Analyse geht, egal ob in der Forensik, der Genetik, und sonstiger Forschungsprojekte... akribisch pingeliges Vorgehen ist ein MUSS schon beim Einsammeln.
Institute, die allzu allgemein "gefällige" und bunte Ergebnisse liefern, sind mir persönlich da schon mal verdächtiger als andere, die sich da bedeckter und zurückhaltender geben.
Aber da ich eh keine Ahnung von nix habe....
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 15:48
von Wolfs-Theoretiker
Hallo Lutra,
möchte Dich daran erinnern, was oben in weißer Schrift auf blauem Hintergrund zu lesen steht, rechts von dem heulenden Wolf.
Hier geht es um Tiere der Gattung Canis und nicht um Feloidea.
Was ja bekanntlich ein großer Unterschied ist. Also wenn Du was über Katzen wissen willst, dann mach Dich woanderst schlau,
denn da kann ich Dir nicht helfen.
An ein gut verpackte Wolfslosung-Probe wäre ich schon interessiert, denn hier bei mir gibt es die nicht.
Grüsse, WT
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 16:48
von Lutra
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: ↑22. Nov 2019, 15:48
Also wenn Du was über Katzen wissen willst, dann mach Dich woanderst schlau,
denn da kann ich Dir nicht helfen.
Um es mal deutlich zu sagen, das mit der Katzenkacke war ganz stark ironisch gemeint. Wenn Du das nicht gemerkt hast, kann ich Dir auch nicht helfen. Mir kannst Du in keiner Beziehung helfen.
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: ↑22. Nov 2019, 15:48An ein gut verpackte Wolfslosung-Probe wäre ich schon interessiert, denn hier bei mir gibt es die nicht.
Grüsse, WT
Was willst Du denn damit? Für eine Genetikprobe nimmt man von einer frischen Losung 2-3 cm und gibt sie in das Probengefäß mit 96%-igem Alkohol. Da nutzt Dir ein vertrocknetes Wurstpaket nichts. Außerdem habe ich dafür andere Abnehmer.
Re: Genetik der Wölfe: Hybridisierung, Introgression und Abstammungslinien
Verfasst: 22. Nov 2019, 18:28
von Wolfs-Theoretiker
Hallo Erklärbär,
auch sage ich danke für die Ergänzung in Sicht auf die europäische Hybridisierung. Ja Spanien liegt jenseits der Pyrenäen und Portugal noch
weiter weg, aber eine echte geographische Barriere ist das nicht und wenn erstmal ein paar Jahre vergangen sind und
sich die Klimaerwärmung deutlicher bemerkbar macht, dann wandern sicherlich viele Tiere in Richtung Norden ab.
Auf das Klima will ich nicht näher eingehen, weil wir sind bei der Hybridisierung der Wölfe und Hunde,
denn auch in der Genetik von Hunden ruhen noch Wolfs-Gene.
Amerikanische Forscher haben herausgefunden, das es schon seit ewigen Zeiten so um die 427 Gene waren,
durch welche sich der Hund vom Wolf unterschied.
Die Forscher haben noch 11 weitere Gene gefunden, welche zur Unterscheidung von Wolf und Hund beitragen.
Anderst sieht es bei uns in Europa aus, denn hier sollte es erstmal eine feste Regel/Gesetz geben,
ab wann ein Wolf-Hund-Mischling oder ein Hund-Wolf-Mischling laut Gesetz zu den Hybriden zu zählen ist.
Wie es genetisch aussieht, das regelt die Natur von selbst. Doch was Hund, Wolf oder Hybrid ist,
dafür müssen Vorschriften geschaffen werden. Anträge diesbezüglich gabe es schon in Bundestags- Anhörungen.
Normal ist, das ein Hund bis zu ~0,3% Wolfs-Gene besitzt (standardmäßig 0,2%), was wohl den 427 Genen aus grauer Vorzeit
entspricht. Nun fragt sich, um wie viel höher muß der Wolfsanteil sein, bei einem Hund mit Wolfsaussehen, damit dieser zu
den Hund-Wolf-Mischlingen gezählt werden kann, was einen Hundwolf-Hybriden entspricht. Denn laut meinen Ausarbeitung
ist die Hälfte der Hybridisierungs-Möglichkeiten in der F2-Generation vom Typ "Hundwolf-Hybride" und die andere Hälfte der
Hybridisierungsmöglichkeiten sind dann Wolfhund-Hybriden.
Aber dazu dann ein anderes Mal im Thema "Wird es zum Hybridenschwarm kommen".
Grüsse, WT
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 21:45
von maxa67
Einfache Gegenfrage: Wieviel Wolf steckt überhaupt noch im Wolf, wenn man das mal über die Jahrhunderte betrachtet, wo streunende Dorfhunde seit dem Mittelalter sich immermal wieder mit Wölfen gepaart haben.
GTF2I und GTF2IRD1 sind offensichtlich die Schlüsselgene, die zumindest charakterlich DEN Unterschied ausmachen.
Interessanter Hinweis dazu:
https://www.spektrum.de/news/zwei-gene- ... lf/1483607
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 22:03
von Erklärbär
maxa67 hat geschrieben: ↑22. Nov 2019, 21:45
Einfache Gegenfrage: Wieviel Wolf steckt überhaupt noch im Wolf, wenn man das mal über die Jahrhunderte betrachtet, wo streunende Dorfhunde seit dem Mittelalter sich immermal wieder mit Wölfen gepaart haben.
GTF2I und GTF2IRD1 sind offensichtlich die Schlüsselgene, die zumindest charakterlich DEN Unterschied ausmachen.
Interessanter Hinweis dazu:
https://www.spektrum.de/news/zwei-gene- ... lf/1483607
Hi Maxa,
finde ich gut von Dir, einen sachlichen Beitrag geschrieben zu haben und nicht so ein hysterisches Gekreische.
Gruß Erklärbär
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 22. Nov 2019, 22:08
von Erklärbär
Old Trapper hat geschrieben: ↑30. Mär 2018, 17:27
Für Leute mit besonderem Interesse an neuesten genetischen Befunden bei Wolf-Hundhybriden hier eine aktuelle sehr umfassende genetische Analyse zur schon lange in weiten Teilen Eurasiens stattgefundenen Hybridisierung von Wolf und Hund in Eurasien und deren Bedeutung für den Schutz von Hybriden hier:
Małgorzata Pilot Claudia Greco Bridgett M. vonHoldt Ettore Randi Włodzimierz Jędrzejewski Vadim E. Sidorovich Maciej K. Konopiński Elaine A. Ostrander Robert K. Wayne 2018
Widespread, long‐term admixture between grey wolves and domestic dogs across Eurasia and its implications for the conservation status of hybrids
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/ful ... /eva.12595
Keine leichte Kost, aber sehr informativ.
Die Info von Old Trapper passt eigentlich auch hierher.
Leider gab es keinerlei Reaktion darauf, abgesehen von Zainos ahnungslosem Posting.
Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?
Verfasst: 23. Nov 2019, 02:30
von Wolfs-Theoretiker
Hallo maxa67,
gute Frage, doch läßt sich einfach beantworten. Die Nachkommen der von Dir beschriebenen Verpaarung ergibt nur Hybriden.
Halb Wolf und halb Hund, als es ist noch zu 50 % ein Wolf und wird als Wolfhund bezeichnet (F1-Genetation).
Wenn sich diese diese Wolfhunde mit dem 50 % Wolfanteil miteinander verpaaren, dann ist dies eine Rückkreuzung.
Der Nachwuchs(gehen wir mal davon aus es sind 4 Welpen) teil sich gentechnisch wie folgt auf:
"Ein 100 %tiger Wolf, zwei 50 %tige Wolfhunde(in diesem Fall wie die Eltern) und ein 100 %tiger Hund. Nennt sich 1:2:1 und
ist eine feste Regel. Kann unter dem Stichwort mendelsche oder Dihybrid (2 Merkmale, Wolf und Hund) nachgelesen werden.
Wenn sich aber der vorgenannte 50 %tige Wolfhund mit einem 100 %tigem Wolf einläßt,
dann gibt es jeweils zur Hälfte 100 %tige Wölfe und 50 %tige Wolfhunde.
Wenn sich der 50 %tige Wolfhund mit einem 100 %tigem Hund paart,
dann ergibt das jeweils zur Hälfte 100 %tige Hunde und 50 %tige Wolfhunde.
Dies nur mal zur allgemeinen Erklärung. Man kann es drehen, wie man will, wenn der Hund erstmal im Wolf steckt, dann wird
man die Wolfhunde und die Hundwölfe zwischen den echten Wölfen nicht mehr los. Siehe hierzu Italien, Spanien und andere
europäische Länder. So nun machs gut und bis bald mal wieder.
Grüsse, WT