wolf-forum.de

Nochmal zu dem "Strich"
http://wroclaw.lasy.gov.pl/repository/R ... k_RDLP.pdf
Auf den Seiten 38 u. 39 - wenn jemand Lust hat, sich durch das Polnische durchzukämpfen - sind Ergebnisse des Montorings in der Görlitzer Heide
(Bory Dolnoslaskie) vom Frühjahr 2011 mit Rudelteritorien und Anzahl der Wölfe pro Rudel - ich gehe davon aus dass da der Nachwuchs miterfast/geschätzt wurde - sonst wären die Zahlen wohl etwas hoch gegriffen. Die Angaben selbst - ?????.( Kann mich nur entsinnen, daß seinerzeit Freiwiligen für die Wolfszählung
(Monitoring) übers Internet zusammengetrommelt worden sind....... )


Quelle - Stowarzyszenie dla natury "Wilk".
Höhere Dichte im östlichen Teil dieses Waldkomplexes hängt sicherlich mit den Truppenübungsplätzen in diesem Bereich zusammen.

Interessant dürfte auch die Tatsache sein, daß die Autobahnen, A4 und A18 (PL)dort sehr viele Wildbrücken aufweisen.
So sind auf dem A4 Abschnitt südlich des Waldkomplexes auf der Länge von 54 km 17 Wildbrücken/Unterführungen gebaut worden , der Abschnitt
A18 weist 19 Wildbrücken/Unterführungen für große Säugetiere auf. ( ich glaube etwas mehr als in ganz Sachsen und Brandenburg zusammen)

danke aka, eine sehr sehr interessante dokumentation!

ich verstehe zwar kaum polnisch, aber die meisten informationen sind auch ohne verständlich und den rest kann man googeln.

was ich aber nicht ganz verstanden habe, sind die angaben zu den wildbrücken und unterführungen:
auf der karte auf seite 50 sind sehr viele übergänge eingezeichnet. wenn ich mir das in google earth anschaue, handelt es sich dabei im falle der A18 um normale brücken für pkw's und personen. die A4 ist bei google earth noch gar nicht gebaut, weist aber gemäss bildern doch einige wildbrücken auf. gibt es auf der A18 wirklich wildspezifische durchgänge oder benutzen die wölfe einfach die normalen über- und unterführungen für fahrzeuge?

sehr traurig finde ich die karte auf seite 42, nicht (nur) wegen dem wolf. das wild scheint in europa wirklich keine rosige zukunft zu haben...

@jurawolf
falls es Dich interessiert - kann ich versuchen was im Internet zu Lage und Beschreibung der Wildbrücken A18/A4 im Net raussuchen - ich habe es nur als Print.
Hatte ein bisschen mit Monitoring an 2 Wildbr. an der A4 zu tun gehabt.

Die Seite 42 sieht schlimmer aus als es ist. Zumindest im Vergleich mit Deutschland . Polen kommt "die Gnade des späten Strassenbaus" zugute.
Heute baut man anders als zu der Zeit als Infrastruktur in DE gebaut/ausgebaut wurde.

Ich glaube dort wird Z.T. der Fehler gemacht, daß eben der Wolf als Maßstab genommen wird ( an der Stelle,wo der Alan die (PL)A1 querte, wurde
zu seiner Ehre gleich eine Wildbrücke geplant ( weisst nich ob sie nicht schon gebaut wurde). Aus Meiner Sicht sollte hier eher der Elch als Indikator genommen werden - wo der Elch durchkommt, passt auch der Wolf - umgekehrt - unterschiedlich..... sprich lieber eine Brücke weniger aber dafür ne andere 2 - 3 mal so breit.
Ist ne Geschichte für sich....
Das ganze umso komplizierter, daß es keine Erfassung der Wildunfälle in PL gibt - nur unzulängliche polizeiliche Statistiken - Haustier - Wildufälle zusammengefasst, Keine Ausweisung der Wildunfallschwerpunkte - lokaler Abgleich der Wildbrückenstandorte mit Wanderkorridoren.

Es ist aber bei weitem (noch)nicht so schlimm wie in DE

http://wroclaw.lasy.gov.pl/repository/R ... k_RDLP.pdf
Danke,auch!
Habe zwar nicht alles verstanden, aber doch eine ganze Menge.
Polnisch hat mit Deutsch, Englisch oder Französisch wenig Ähnlichkeiten. Bilder und Dolmetscher sind für dieses schöne Land deswegen leider für unsereins lebensnotwendig.

@balin

Polnisch hat mit Deutsch, Englisch oder Französisch wenig Ähnlichkeiten. Bilder und Dolmetscher sind für dieses schöne Land deswegen leider für unsereins lebensnotwendig.

OT

quck mal hier.....

http://www.bis.uni-oldenburg.de/bis-ver ... /ab_A.html

Dürften ca 2 -3 000 Begriffe sein z.T noch im täglichem Gebrauch......

Muß mal schauen wieviele den Wolf betreffen - selbst "Wolf - Wilk" haben geweinsame - indoeuropäische Herkunft.....glaube ich zumindest.
Die sprachliche Verwandschaft ist in unsren Breiten zwar nicht auf den ersten Blick erkennbar aber gegeben.....
Leider hat das keine praktische Bedeutung. Böhmische Dörfer bleben böhmische Dörfer....

Die Generadirektion f. Naturschutz in PL (GDOS) hat ein Gutachten - Konzept zum Schutz des Wolfes in Polen bestellt - Das Papier unter der Bezeichnung
"Strategie für den Schutz des Wolfes" ist Z. T. als PPT im Internet zu lesen.
http://smz.waw.pl/files-gatunki/prezent ... _wilka.pdf

Leider nur in der Landessprache.

Die Autoren - Prof. Okrma v Institut f. Naturschutz , Roman Gula Poln. Akademie der Wiss. setzen sich mit der gegenwärtigen Situation dieser Art
in PL und unterbreiten Vorschläge für das zukünftige Vorgehen.

Das "Ist" ist gekennzeichnet durch

- mangelhafte bzw. nicht vorhandene Akzeptanz der Schutzmaßnahmen durch Landwirte, Jäger, Förster.
- unrealistische Schutzvorgaben, die in der Praxis nicht umsetzbar sind.
- Ausschliessung der betroffenen Gruppen der Naturnutzer von den Entscheidungsprozessen, die den Wolfsschutz betreffen
- wachsende wirtschaftliche Schäden

Die Vorschläge gehen u.a. in Richtung :

- Regionalisierung des Umgangs mit dem Wolf - etwa Linie Weichsel
- Bestimmung der wirtschaftlich verträglichen Obergrenzen für die Populationsdichte östlich dieser Linie
und gegebenfalls örtliche Bejagung - östlich der Linie.
- Erarbeitung der Vorgaben für die jagdliche Nutzung der Schalenwildbestände in den Wolfsgebieten.
- Strenger Schutz in Westpolen - Förderung der Ausbreitung in diesem Gebiet/Wanderkorridore.
- laufender Flächenmnitoring unter Einbeziehung der Jagdpächter/Forstämter
- periodische - landesweite Bestimmung der tatsächlichen Dichte.
- Verstärkte Förderung der Herdenschutzmaßnahmen und unbürokratische Auszahlung der Schäden....
- Bildung eines Koordinationssausschussen unter Beteiligung Vertreter aller betroffenen Gruppen.
- Grenzenübergreifende Abstimmung der Schutzmaßnahmen ( Polen grenzt mit 7 Staaten,
in 5 dieser Staaten wird der Wolf regulär bejagt)


Man könnte meinen, daß eingen Entscheidern das Licht aufgegangen ist, das der Schutz des Wolfes in Polen in großen
Teilen auf Selbsbetrug basiert.

aka hat geschrieben:Man könnte meinen, daß eingen Entscheidern das Licht aufgegangen ist, das der Schutz des Wolfes in Polen in großen
Teilen auf Selbsbetrug basiert.

So krass würde ich das nicht formulieren. Die Polen haben zu dem ganzen Thema offensichtlich ein weit entkrampfteres Verhältnis. Bis Ende der 90'er wurde der Wolf dort bejagt. Nach mehr als 10 Jahren theoretischem Totalschutz zeigen sich Probleme, die zu erwarten waren. Henryk Okarma wird Dave Mech nicht nur in Auszügen zitieren, sondern die Arbeit auch gelesen und verstanden haben. ( http://www.fws.gov/filedownloads/ftp_re ... 201995.pdf )

Viele Grüße

Lars

Probleme mit einem (?) Wolf im Karpatenvorland:

http://www.nowiny24.pl/apps/pbcs.dll/ar ... /120529744

Die Einwohner von zwei Dörfern im Karpatenvorland werden durch Attacken von einem Wolf auf die Nutztiere verunsichert. Das Tier reisst Haustiere auf der Weide am Tage. Zeigt keine Scheu vor Menschen.
Der Bürgermeister der Gemeide hat einen Antrag auf Abschus des Tieres gestellt.

Wird vermutlich nicht erteilt, bzw. erteilt wenn sich die Sache "von allein erledigt hat".

Hinter der Neiße und Oder gibt es auch Nachwuchs...
http://www.youtube.com/watch?v=SkvzBNW-UNI&feature=plcp

Re: Wölfe in Polen

Beitrag von Bruno » 30. Jul 2012, 14:23
Hinter der Neiße und Oder gibt es auch Nachwuchs...
http://www.youtube.com/watch?v=SkvzBNW-UNI&feature=plcp

Na sischeeerrr.........

Wolfsmonitoring in Westpolen....Stowarzyszenie dla Natury Wilk......

20 Uhr 59 tauchen die wilden Tiere auf....In der rechten Bildhälfte - etw Mitte liegen 2 rote, runde Gegenstände - keine Ahnung was das ist - man kann nur raten.
22 Minuten später, beim erneuten Auftauchen der Wolfe sind diese Gegenstände fort - hatten sich in der Luft aufgelöst - ?
( bestimmt geklaut....is ja in Polen gedreht - aber von wem geklaut ? /gehe davon aus dass ICH solche politisch nicht ganz korrekten Scherze machen darf -
oder wird es eine Verwarnung geben ?/).
Richtig spannend wird es 21.59, mit Einbruch der Dunkelheit . Die jungen Wölfe stürzen sich auf irgendetwas in der Bildmitte, zerren es zur Seite
und verschlingen es sofort. Die Filmhelden hatten diese Stelle, bei Aufnahmen 20.59, 21. 21 48 nicht mit einem einzigen Blick gewürdigt.
Als ob ihre Sinne und Verdaung erst ansetzen wenn es dunkel wird.......

Ich glaube ich könnte die Stelle, wo das "Monitoring" durchgeführt wurde, und die Aufnahmen entstanden sind auf google - maps mit einer Genaugkeit von
+/- 50 - 100 Meter bestimmen. Sicher bin ich mir zwar nicht 100% - tig aber irgendwie.......hat das mit verarsche zu tun. Entschuldigung für den
Ausdruck.
Die Aufnahmen sind trotzdem schön......
gruß