PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht !

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Lutra
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

Die "Grüne Liga Sachsen", Mitunterzeichner des offenen Briefes des NABU, nimmt auf ihrer Site Stellung zur geplanten Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht und bietet die Möglichkeit, eine Petition dagegen zu unterzeichnen.

http://www.grueneliga-sachsen.de/2011/0 ... agdgesetz/
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Jens
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Jens »

Gute Idee, aber leider viel zu spät :-( , das hätte viel früher und energischer passieren müssen. Die Würfel sind doch schon gefallen und im Pettionsausschuss hat zudem die Regierungskoalition die Mehrheit. Tscha, liebe Leute ... in Sachen Wolf ins Jagrecht haben leider meiner Meinung nach alle großen Umweltverbände versagt (uneins, zu spät reagiert, ohne Biss, nicht anecken wollen usw. ..). Bleibt nur zu hoffen, das wenigstens das Aneignungsrecht der Jagdausübungsberechtigten gekippt wird. Wenn das auch nicht erreicht wird, sehe ich völlig schwarz für die Zukunft des Wolfes.
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CleanerWolf
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von CleanerWolf »

Noch ist das Gesetz nicht durch und gegenseitige Vorwürfe machen die Situation auch nicht besser.
Für mich ist inzwischen klar, dass die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ohnehin schon seit langer Zeit abgemachte Sache zwischen dem LJV Sachsen und Herrn Kupfer ist. Dafür spricht die gesamte Vorgehensweise, der einseitige Schulterschluss mit der Jägerschaft, das völlige ignorieren sämtlicher Gegenargumente und die Tatsache, dass das "Rechtsgutachten" zufälligerweise exakt die Formulierungen enthält, die Herr Kupfer zur Stützung seiner Meinung benötigt - und damit meine ich nicht die schwer entschlüsselbaren Amtskauderwelschpassagen, sondern die Jägerpropagandapassagen, in denen davon geschwärmt wird, dass dem Wolf garnix Besseres passieren könne, als im Jagdgesetz zu landen. Mehr dazu später im passenden Thread.
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
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Lutra
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

Ich denk mal, da ist noch gar keine Würfel gefallen. Es geht ja um die Novellierung (oder wie das heißt) des Jagdgesetzes an sich, nicht nur um den Wolf. Z.B. die CDU hat da in Umwelt- und Naturschutzfragen durchaus Leute, die nicht unbedingt auf Kupfers Schiene fahren. Viel beeinflussen kann man da von außen sowieso nicht.
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Jens
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Jens »

CleanerWolf hat geschrieben:Noch ist das Gesetz nicht durch und gegenseitige Vorwürfe machen die Situation auch nicht besser.
Für mich ist inzwischen klar, dass die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ohnehin schon seit langer Zeit abgemachte Sache zwischen dem LJV Sachsen und Herrn Kupfer ist. Dafür spricht die gesamte Vorgehensweise, der einseitige Schulterschluss mit der Jägerschaft, das völlige ignorieren sämtlicher Gegenargumente und die Tatsache, dass das "Rechtsgutachten" zufälligerweise exakt die Formulierungen enthält, die Herr Kupfer zur Stützung seiner Meinung benötigt - und damit meine ich nicht die schwer entschlüsselbaren Amtskauderwelschpassagen, sondern die Jägerpropagandapassagen, in denen davon geschwärmt wird, dass dem Wolf garnix Besseres passieren könne, als im Jagdgesetz zu landen. Mehr dazu später im passenden Thread.
Da gebe ich Dir durchaus Recht, die Übernahme vom Wolf ins Jagdrecht scheint seit langer Zeit zwischen dem Minister und dem LJV abgesprochen (wenn nicht sogar vom Ministerpräsidenten abgesegnet) zu sein. Was mich wurmt, ist halt das zögerliche uneinheitliche Vorgehen der Naturschutzverbände, obwohl alle es wussten oder ahnten. Schade. Ich glaube nicht, das jetzt noch die Übernahme ins Jagdrecht abgewendet werden kann, was bleibt ist alles versuchen, die Bedingungen so gut es geht für den Wolf auszuhandeln (Änderung des Aneignungsrecht,Tötung nur nach vorheriger Zustimmung der zuständigen Behörde usw.).
Das muss jetzt einfach gelingen, da für den Wolf "Überlebenswichtig".
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

@ Jens
Jens hat geschrieben:[...] was bleibt ist alles versuchen, die Bedingungen so gut es geht für den Wolf auszuhandeln (Änderung des Aneignungsrecht,Tötung nur nach vorheriger Zustimmung der zuständigen Behörde usw.). Das muss jetzt einfach gelingen, da für den Wolf "Überlebenswichtig".
Egal, was die Sachsen in ihr neuen Jagdgesetz schreiben. Sie können Artikel 16 der FFH-Richtlinie nicht aufheben. Noch steht der Wolf in unseren Breiten auch in Anhang IV FFH-RL. Eine reguläre Bejagung ohne vorherige Ausnahmegenehmigung ist erst möglich, wenn unsere Wölfe in Anhang V umquartiert werden. Bis dahin wird es noch drei, vier Jahre dauern.

Viele Grüße

Lars
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CleanerWolf
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von CleanerWolf »

Jens hat geschrieben: Was mich wurmt, ist halt das zögerliche uneinheitliche Vorgehen der Naturschutzverbände, obwohl alle es wussten oder ahnten. Schade.
Das war von Anfang an meine Rede.
Zwar haben NABU und BUND anfangs schnell reagiert und entsprechende Presseerklärungen rausgehauen, aber danach war erstmal Pause. Und die "Bananen ins Jagdrecht"-Kampagne des NABU dürfte wohl allenfalls Belustigung bei den Entscheidungsträgern hervorgerufen haben.
Ich glaube nicht, das jetzt noch die Übernahme ins Jagdrecht abgewendet werden kann, was bleibt ist alles versuchen, die Bedingungen so gut es geht für den Wolf auszuhandeln (Änderung des Aneignungsrecht,Tötung nur nach vorheriger Zustimmung der zuständigen Behörde usw.).
Das muss jetzt einfach gelingen, da für den Wolf "Überlebenswichtig".
Zumindest ist die Phase vorbei, in der wir versucht haben, mit Argumenten Überzeugungsarbeit zu leisten, da mittlerweile klar sein dürfte, dass diese eh ignoriert werden und die längst gefallene Entscheidung, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen nicht auf Vernunft, sondern auf machtpolitischen und wahltaktischen Überlegungen beruht.
Jetzt kann man nur noch versuchen, Herrn Kupfer auf juristischem Wege zu stoppen und auch da wären vor allem die großen Verbände gefragt, weil nur sie die nötigen Resourcen für entsprechende Gerichtsverfahren haben.
Wenn auch das nicht gelingt, bleibt uns nur noch Schadensbegrenzung... :?
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Jens
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Jens »

LarsD hat geschrieben:@ Jens
Jens hat geschrieben:[...] was bleibt ist alles versuchen, die Bedingungen so gut es geht für den Wolf auszuhandeln (Änderung des Aneignungsrecht,Tötung nur nach vorheriger Zustimmung der zuständigen Behörde usw.). Das muss jetzt einfach gelingen, da für den Wolf "Überlebenswichtig".
Egal, was die Sachsen in ihr neuen Jagdgesetz schreiben. Sie können Artikel 16 der FFH-Richtlinie nicht aufheben. Noch steht der Wolf in unseren Breiten auch in Anhang IV FFH-RL. Eine reguläre Bejagung ohne vorherige Ausnahmegenehmigung ist erst möglich, wenn unsere Wölfe in Anhang V umquartiert werden. Bis dahin wird es noch drei, vier Jahre dauern.

Viele Grüße

Lars
@ Lars:
ich Meine gar nicht mal so in erster Linie die reguläre Bejagung, die wäre ja (noch) nicht so ohne weiteres möglich, aber die Tötung von verletzten und oder angefahrenen Tieren durch den Jagdausübungsberechtigten. Hier muss unbedingt ein Riegel vorgeschoben werden. Es kann nicht sein, das durch die Übernahme in das Jagdrecht jeder Jagdausübungsberechtigter selbständig entscheiden kann, ob ein Wolf noch Lebensfähig ist oder nicht, das wäre fatal. Auch muss bei geschützten Wildtieren das Aneignungsrecht durch den Jagdausübungsberechtigten entfallen.
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Wolfsheuler »

Als die FDP noch in der Opposition war 2009, war sie gegen eine Aufweichung des Schutzes der Wölfe.
http://www.sorben.org/lausitzer-wolfe-s ... #more-1245
Dann sollte man sie jetzt vielleicht mal daran erinnern, was sie vor der Landtagswahl gesagt haben.
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CleanerWolf
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von CleanerWolf »

Jens hat geschrieben:Es kann nicht sein, das durch die Übernahme in das Jagdrecht jeder Jagdausübungsberechtigter selbständig entscheiden kann, ob ein Wolf noch Lebensfähig ist oder nicht, das wäre fatal. Auch muss bei geschützten Wildtieren das Aneignungsrecht durch den Jagdausübungsberechtigten entfallen.
... und ich möchte noch hinzufügen, dass auch beim Thema Gefahrenabwehr (Entnahme von "Problemwölfen") und Seuchenschutz (Abschuss vermeintlich tollwütiger Wölfe) nicht einzelne Jäger entscheiden sollten.
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