Seite 12 von 17

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 28. Jul 2015, 22:12
von piscator
... Aber das wird ja hier im Forum auch abgelehnt.

Was machen die Leute in Ländern mit Wolfseefahrung wenn Wölfe in Herdennähe kommen, hatte Frankreich nicht schon Kuzwaffen erlaubt?

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 03:15
von balin
Frankreich als Vorbild kann man wohl vergessen. Da waren mal gute Ansätze vorhanden, aber inzwischen wird nur noch geschossen. Auf wölfe inzwischen auch in Nationalparks. Da ist aber eine Verkommenheit der Politkl im Gange, mit durchdachter Wolfspolitik hat das nichts mehr zu tun und die Coexistenz zwischen Wölfen und Weidehaltung befördert das in keinster Weise.
Herdenschutzmaßnahmen müssen Voraussetzung für alles weitere sein. Vergrämung geht dann noch, aber Kanonenpolitik ist Versagerpolitik. Das kann man überall auf der Erde beobachten.
Wölfe als Bauernopfer zeigen doch nur, daß da im Vorfeld eine Menge nicht stimmt. Ventil für Ängste, dafür sind die Wölfe viel zu schade.
Das Terrorismusgefasel hinterläßt überall seine Spuren und lenkt nur von den eigentlichen Problemen ab.

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 18:32
von Lutra
piscator hat geschrieben:... Aber das wird ja hier im Forum auch abgelehnt.

Was machen die Leute in Ländern mit Wolfseefahrung wenn Wölfe in Herdennähe kommen, hatte Frankreich nicht schon Kuzwaffen erlaubt?
Graue Theorie diese ganze Vergrämung.
Wie oft wurde denn schon ein Wolf wirklich bei den Herden beobachtet? Allermeistens findet man irgendwann die Toten und niemand hat was bemerkt. Zum aktiven Vergrämen müßten die Herden quasi wieder behirtet werden und wenn die Wölfe von Siedlungen ferngehalten werden sollen, ringsum Nachtwächter aufgestellt. Überlegt sich mal jemand, was für ein Stuß solche Forderungen sind?
Für den Schutz der Herden gibt es heute ganz andere technische Möglichkeiten als vor 200 Jahren.

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 18:55
von Lämmchen
Lutra hat geschrieben: Für den Schutz der Herden gibt es heute ganz andere technische Möglichkeiten als vor 200 Jahren.
Und welche technischen Möglichkeiten gibt es, Wölfe von menschlichen Siedlungen abzuhalten?
Für meinen Garten fällt mir da nur ein richtig teurer meterhoher Zaun ein, fest im Boden verankert.
Ich wohne, wie ich schon öfters schrieb, direkt am Waldrand. Meine Hunde laufen frei im Garten, tagsüber steht die Terrassentür immer auf, damit sie rein und raus können.
Wie sichere ich mich? Einen Wolf auf meinem Grundstück wäre eine Katastrophe. Ich kann nicht ausschließen, dass es zwischen den Hunden und dem Wolf zu einem Kampf käme.

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 19:06
von zaino
... die Wahrscheinlichkeit, dass das Wölfchen bei Deiner Terrassentür reinlugt, was meinst Du, wie groß ist die wohl, Lämmchen?
Andererseits käme er gar nicht so nahe, denn warum sollte er das Revier Deiner Hunde betreten, nix als Stress und lautes Gebell und eindeutig in fester Pfote befindliche Fremd-Zone. Der ist nicht blöd.
Du wirst ja kaum Nachts irgendein relativ kleines hilfloses Hunde- oder sonstiges Tier in Deinem Garten anbinden - das wäre dann ebenso grausam wie saudumm. Das wäre aber die einzige plausible Einladung.

Sind eigentlich alle sachlichen Berichte hier von erfahrenen Leuten, mitten in Wolfsrevieren lebend, bislang völlig ungelesen und unregistriert an Dir vorbeigerauscht, dass Du immer weiter und weiter an Deinen an Haaren herbeigezogenen Horrorvorstellungen festhältst?

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 19:06
von SammysHP
Wie oft steht bei dir ein Reh im Garten?

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 19:17
von Lämmchen
SammysHP hat geschrieben:Wie oft steht bei dir ein Reh im Garten?
Mit Wildschweinen hatte ich schon Probleme.


@Zaino
lass es ganz einfach.
Ich lese deine posts nicht mehr, auf dieser Ebene diskutiere ich nicht.
Nur zu deiner Info.

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 19:20
von zaino
stimmt, ich bin ja nicht Deiner Meinung, von daher uninteressant bis beleidigend für Dich. Gilt dann aber für die meisten anderen hier auch, die sich viel Mühe geben, Dir geduldig (und vergeblich) Dinge zu erklären.

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 29. Jul 2015, 19:40
von HaBe
Lämmchen hat geschrieben:Und welche technischen Möglichkeiten gibt es, Wölfe von menschlichen Siedlungen abzuhalten?
Für meinen Garten fällt mir da nur ein richtig teurer meterhoher Zaun ein, fest im Boden verankert.
Ich wohne, wie ich schon öfters schrieb, direkt am Waldrand. Meine Hunde laufen frei im Garten, tagsüber steht die Terrassentür immer auf, damit sie rein und raus können.
Wie sichere ich mich? Einen Wolf auf meinem Grundstück wäre eine Katastrophe. Ich kann nicht ausschließen, dass es zwischen den Hunden und dem Wolf zu einem Kampf käme.
Ich moechte Sie noch mal fragen, warum haben Sie so eine Angst?

Mal ein Beispiel, der Ort Jasper, ueber 5,000 feste Einwohner, mitten im gleichnamigen Nationalpark.
Hier eine Karte: https://www.google.ca/maps/@52.8741234,-118.0728682,13z

Der Ort ist von mehreren Wolfsfamilien 'umzingelt', die Reviere dieser Familien beinhalten den Ort und vier Reviere grenzen aneinander oder ueberlappen dort. Aktuell hat eine Familie am Pyramid Lake, keine 5km vom Ortsmittelpunkt entfernt ihren Bau, Stand vor einem moeglichen Wurf 2015 drei Tiere. Direkt daneben ist das suedliche Gebiet der Devona Familie, vor dem Wurf acht Tiere, westlich die Robson Familie, 5 Tiere, Suedlich die Sunwapta Familie mit drei Tieren sowie eine weitere Familie von (nur ein Tier besendert und ein paar Fallenbilder) 4-6 Tieren.

Die Woelfe reissen natuerliche Beute direkt im Ort oder am Ortsrand. Reissen Sie direkt im Ort, wird der Riss weggeschafft, mehr nicht. Reissen sie am Ortsrand, so dass Behoerden sehen koennen was dort vor sich geht, laesst man sie fressen. Vorausgesetzt: Genug Abstand zu einem Haus und ueberwachbar um Menschen davon abzuhalten, aus welchen Gruenden auch immer sich dem Kadaver oder den Woelfen zu naehern. Ansonsten sieht das so aus, dieser Riss war 2km vom Ortsmittelpunkt Entfernt auf dem Athabasca River:
https://www.youtube.com/watch?v=Y49E5LxshEY

Man laesst der Natur freien Lauf.

Sie koennen auf der verlinkten Karte in die Strassenansicht wechseln und so ziemlich jede Strasse im Park anschauen, im Ort jede, unverpixelt.
Trotz der vielen Woelfe und noch mehr Baeren, unbekannten Zahlen von Pumas, koennen Sie sehen, dass kaum ein Grundstueck 'wolfsicher' umzaeunt ist. Die hohen Zaeune sind in erster Linie um Hirscharten (Weisswedel, Wapiti, Elch) aus den Gaerten zu halten. Es kommt immer wieder vor, dass man einen 400kg Hirschbullen mit riesigem Geweih im Garten oder direkt vor der Tuer stehen hat.

Die Schulen sind auch nicht meterhoch unzaeunt, trotz Sichtungen von Pumas in der Naehe der Schulen. Hier kann man sehen, wie in so einem Fall verfahren wird:
http://www.fitzhugh.ca/on-science-cheek ... -a-cougar/

Sie haben oefter gesagt, dass Sie Angst haetten, ueberhaupt noch Fahrrad zu fahren. Passiert so etwas hier in Jasper, wird dieser Radweg bis auf weiteres gesperrt, trotzdem faehrt man weiter Rad:
https://www.youtube.com/watch?v=SLMa5-n2OVc

Diese Menschen die dort Leben haben Hunde und Kinder und wohnen nicht nur am Wald, sie leben mitten in der 'Wildnis', umgeben von weitaus mehr Gefahren als Sie in Deutschland. Die Woelfe sind dort ganzjaehrig und allumfassend geschuetzt, Parks Canada fuehrt keine Populationsregulierungen durch.
Die Hauptbeute (Wapitihirsche) sinkt in ihren Zahlen stetig, nachweislich hauptsaechlich durch menschlichen Verkehr, bestaetigte (DNA Proben) Wolfsrisse machen etwa 1% an den jaehrlichen Verlusten aus. Der Verkaehr ist auch die Todesursache Nummer 1 unter Woelfen, zwischen Winter '13 und '14 sind die Gesamtzahlen um fast 50% eingebrochen, eine Wolfsfamilie wurde innerhalb weniger Wochen komplett plattgefahren, ansonsten sind die Zahlen immer recht stabil und man weiss immer von etwa 40 Woelfen (Dunkelziffer wohl hoeher) die staendig im Ort auftauchen koennten.

Wortwortlich, Familien bis zu sieben, acht Tieren wurden von Einheimischen (die den Wolf auch nicht alle toll finden, aber wie Menschen in Deutschland im Moment rechtlich keine andere Wahl haben ausser wegzuziehen, wenn sie nicht mit dem wolf leben wollen) und Besuchern dabei gesehen, wie sie vor, waehrend und nach der Ranz durch den Ort marschierten. Ohne Angst, aber auch ohne jegliches Interesse an den Menschen denen sie dabei begegneten, bis sie ebenso schnell wieder verschwanden, wie sie auftauchten.

Bis zu den 1960ern gab es dort keine Woelfe mehr, nachdem diese alle mit Gift, Fallen und Kugeln ausgerottet wurden. Die Tiere sind auf natuerlich Weise zurueckgekommen, wie aktuell die Woelfe in Deutschland. Auch wenn die Situationen vielleicht nicht vergleichbar sind, aehneln sie sich schon. Hier hat man eben nur ein paar Jahrzehnte Vorsprung, dieses und anderes Verhalten einzuschaetzen, weil man laenger Erfahrungen machen konnte und wie in diesem und anderen Orten rechtlich auch musste.

Meinen Sie nicht, dass man aus so einem Ort in den letzten Jahren Berichte ueber Angriffe von Woelfen auf Hunde und oder Menschen gehoert haette, wenn die Gefahr durch Wildtiere (die dort in weitaus groesserem Masse an Menschen gewoehnt sind) so gross ist, wie Sie diese befuerchten?
Oder dass Sie im Ort mehr und hoehere Zaeune sehen wuerden?

Ihre Angst und Bedenken halte ich dem Ausmass fuer unbegruendet. Unabhaengig davon wie ich zum Wolf stehe oder sein Verhalten sehe.

Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Verfasst: 31. Jul 2015, 18:06
von Richard M
Eine Kolumne von Herrn Schupelius in der B.Z., wo er sich auf die Seite des Wolfshassers Herrn Jung schlägt: http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/ ... essen-will
Irritierend finde ich schon in der Einleitung:
Die Tierschützer haben jedes Maß verloren. Sie vergessen, dass man auch Kühe und Schafe schützen muss
Vergessen wir das???
Hier im wolf-forum geht es in weiten Teilen um die verschiedensten Arten des Nutztierschutzes. Aber es geht nicht um das Killen von Wölfen.
Und das hier ist auch sehr aufschlussreich über das Wissen des Autors:
Platz für den Wolf gibt es genug. Er lebt zum Beispiel im Nationalpark Bayerischer Wald.
Ja, im Wildtierfreigehege, wo er aber nicht jagen und sich wolfstypisch bewegen kann. Oder meint er den Wolf, der im Juni mal von einer Fotofalle erwischt wurde und seitdem nicht mehr aufgetaucht ist?