Seite 2 von 3

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 3. Apr 2012, 18:18
von Miscanthus
Zurück zum Thread. Ich würde die Meinungsfindung anders angehen! Hin zu gehen und zu sagen: "So, Leute, jetzt bildet mit mal meine Meinung" wird so nicht funktionieren. Seine Meinung und seinen Standpunkt kann man nur selbst bestimmen. Ich würde mich bei ernsthaftem Interesse, hier mal durch die ganzen Threads arbeiten, die Kommentare inhalieren, den Links zu den ganzen Zeitungsartikeln folgen......dann googeln ohne Ende. Das gibt einen guten Überblick über die "Szene" in Deutschland. Das müsste mehr als ausreichend sein, sich seine eigene Meinung zu erarbeiten.
Grüße -

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 3. Apr 2012, 20:48
von HOWL
Seine Meinung soll jeder haben und dass du dir, Bürger X, eine eigene Meinung bilden möchtest anstatt zu übernehmen, was andere meinen, finde ich gut. Kommt heutzutage viel zu selten vor.
Die Meinung hört aber spätestens dann auf, wenn ein paar der entschiedenen Wolfsgegner ihre Kanone auspacken und blindwütig auf diese Tiere ballern, getreu dem „Motto“- „erst schießen, dann fragen“. Gewalt ist einfach keine Lösung, egal wie ausgeleiert das klingen mag.
Aber leider sind immer noch viele Menschen der Überzeugung, das Leben anderer Tiere sei eh nichts wert im Vergleich zu dem der Menschen. Und da wo diese Überzeugung herrscht, ist der erste Schuss nicht weit …

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 13. Apr 2012, 11:11
von bürger x
Was sagen wir nun in Ostsachsen und Südbrandenburg den kleinen Schafhaltern, sie hatten vielleicht 3 oder 5 Tiere und ein Stück Wiese dazu gepachtet .Oft waren es ältere Leute.Schützen mussten sie ihre Tiere nicht, warum auch, Raubtiere waren weit weg ,es hätte sich dann auch nicht mehr gelohnt. Auf dem flachen Land war das ein kleines Stück Lebensfreude , ein Stück vom Paradies.
Was sagen wir ihnen also ? Pech gehabt ?!
Und überhaupt - das Paradies gibt es doch nur in einer ursprünglichen Landschaft . Na gut , es müssen in Deutschland ja nicht gleich wieder Bären und Wisente sein. Aha, also müssen wir in unserem Kulturland doch irgend eine Auswahl treffen, aber welche ?
Fraglos müssen die Erreger von Pest und Cholera weg,Ratten auch.
Seeadler und Kraniche sind wundervolle Tiere.Mit etwas Mühe hat man es geschafft, dass sie wieder zahlreicher in Deutschland brüten.
Wölfe sind wundervolle Tiere.Ihr Familienzusammenhalt ist erstaunlich. Als Säugetiere stehen sie dem Menschen doch besonders nahe.Ich bewundere ihre läuferischen Fähigkeiten. Ich kenne kein Tier was in so kurzer Zeit solche Strecken zurücklegt. Ich bewundere ihre Reproduktionsfähigkeit. In sehr kurzer Zeit werden Verluste wieder ausgeglichen. Es berührt mich trotzdem wie viele Tiere hier immer wieder unter die Räder kommen.
Im Osten haben Wölfe sehr viel mehr Platz. In Russland und Sibirien werden sie gejagt ,teilweise werden Abschussprämien gezahlt.aber die Population des eurasischen Wolfes war und ist nie in Gefahr.
Müssen wir also in Deutschland Wölfe haben ?
Mehr als 700 Nutztiere und Gatterwild wurden seit zehn Jahren (gemeldet) gerissen. Ist das eine Lösung die Schäden finanziell zu vergüten und für Schutzmassnahmen staatlich Hilfen zu zahlen ?
Ich finde ,das ist nicht die Lösung des Problems , es ist Teil des Problems.Nimmt man noch die Kosten für das "Wolfsmanagement" hinzu kommen Beträge zusammen mit denen man besser Schulen und Kinderkrippen gebaut hätte.
Ich wünsche den Wölfen eine schönere Zukunft als in Deutschland - in den Weiten Sibiriens.
Liebe Freunde des Wolfs , das ist MEINE Meinung , nun bin ich gespannt auf Eure.
Euer Bürger x

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 13. Apr 2012, 11:30
von Miscanthus
Na ja, nachdem Du beim ersten posting am 2.4. noch keine Meinung hattest gehe ich davon aus, Du hast die Zeit genutzt, dich umfassend zu informieren.
Na gut, wenn das jetzt DEINE Meinung ist, dann sei es so!

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 13. Apr 2012, 12:07
von Grauer Wolf
bürger x hat geschrieben:Und überhaupt - das Paradies gibt es doch nur in einer ursprünglichen Landschaft .
Ursprüngliche Landschaft = Paradies? Wer das glaubt, überlebt dort nicht lange... ;)

Ansonsten bringe ich es kurz und knapp auf den Punkt: Der Wolf gehört als wesentliches Element in das hiesige Ökosystem und der Mensch muß sich halt arrangieren, sprich: Nutztiere gehören entsprechend gesichert. Über 10 Jahre Wolf in Deutschland sollten gereicht haben, das zu lernen... Wenn man zu unflexibel ist, so einfache Lektionen zu lernen, dann muß man halt die Folgen tragen...

Ein kleines Beispiel hier aus der Gegend aus meinem Bekanntenkreis, ist schon einige Jahre her: Ein Käfig mit Meerschweinchen für die Kinder im Garten, damit die Tierchen Natur genießen konnten. Deckel? Fehlanzeige! Es kam, wie es kommen mußte: Abends kam eine Eule und ein Meerschweinchen war weg... Lehren draus ziehen und Deckel drauf machen? I wo, das bedeutet ja "nachdenken und Konsequenzen ziehen". Ergo ging's wie bei den 10 kleinen Negerlein: Die Eule(n) (Brutpaar?) holten sich eines nach dem anderen, bis alle weg waren. Riesengezeter, Wut auf den Greifvogel, aber kein Erkennen des eigenen Fehlers.
Fazit als Sprichwort: Wo der Fuchs läuft, schließt man den Hühnerstall ab! Gilt sinngemäß für jeden Prädator in der Gegend, vom Marder bis zum Braunbär...
Wo trotz fachgerechter Sicherung Schäden vorkommen gilt imho: Die Schadensummen sind lächerliche Peanuts im Vergleich zu den Summen, die Politiker sonst gerne mit vollen Händen aus dem Fenster werfen... Hier wären die paar Euro mal wirklich gut angelegt, weil's die Akzeptanz fördert und z.B. die Landwirte merken, daß man sie nicht einfach hängen läßt...

Die Alternative wäre wieder der Sündenfall, den die Menschheit seit Jahrhunderten begeht: Was stört, wird abgeknallt. Dann wären wir keinen Deut besser als die Amis...

Gruß
Wolf

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 13. Apr 2012, 13:10
von Miscanthus
Ich will´s mal deutlicher ausdrücken: Threads dieser Art sind in Foren nicht gerade beliebt! Warum? Sie haben immer einen leichten „trolling“ Geruch an sich. Das mag auch der Grund sein, dass bisher so wenige auf die Aufforderung des TE zur Meinungsbildung eingegangen sind. Beispiel: In einem Automobilforum, an dem ich zeitweilig mitmache, taucht ab und an jemand auf und sagt, immer wieder leicht abgewandelt: "Ich will mir einen XXX kaufen, habe aber gehört, der ist sch…….Jetzt überzeugt mich mal vom Gegenteil!" Der TE lehnt sich dann gemütlich bei Bierchen und Chips zurück und lacht sich kaputt wie die anderen seitenweise damit beschäftigt sind, die Vorzüge der Marke schönzureden. Wenn´s dann abflaut, legt er noch ´ne Schippe nach, damit der Spaß weitergeht……"ja, aber die Zylinderkopfdichtungen versagen doch reihenweise, oder?"....

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 13. Apr 2012, 15:20
von Lutra
bürger x hat geschrieben: Müssen wir also in Deutschland Wölfe haben ?
Ich würde da noch weiter gehen: Müssen wir Rehe, Hirsche, Wildschweine haben? Die verursachen doch jedes Jahr Verkehrsunfälle mit über einer halben Milliarde Schaden incl. Tote und Verletzte.
Müssen wir nicht! Aber wir haben sie, genau so wie alles andere um uns rum, und es ist besser zu sehen, wie man mit ev. Problemen klar kommt, als immer gleich an Ausrottung zu denken.

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 13. Apr 2012, 18:10
von balin
Das kann man noch ein bißchen weitertreiben. Zur Zeit bin ich am Zäune bauen. Eigentlich um die Tiere auf ihrem Gebiet in Ruhe fressen und ihr Leben verbringen zu lassen. Brauche ich da die begutachtenden Beamten dazu? Sicherlich nicht! Ich möchte solche, wie Wölfe, Jäger, Mountainbiker und Hundegeher vor randalierenden Mutterkühen und beteiligtem vierbeinigem Hütepersonal schützen und andererseits meine Herde und meine Hunde davon abhalten anderen in Form von Verkehrsteilnehmern, Passanten und mitleidenden Landwirten durch Ausleben ihrer angeborenen Fähigkeiten zu schaden.
Da gibt es nichts auszurotten und ich habe die Situation auch akzeptiert. Ich möchte nur bitteschön die Trennwände einbauen dürfen, die für eine friedliche Koexistenz notwendig sind. Bei mir geht es nicht um die Existennz von irgendeinem der Beteiligten, es geht vielmehr um die Modalitäten, die man mir zugesteht.
Ich bin mir sicher, auf welches von dem oben angeführten Personal ich am ehesten verzichten könnte. :-D

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 14. Apr 2012, 04:32
von Flanellhemdmann
Ich bin da bei Miscanthus, das ist eine Ansammlung von Aussagen die keine Argumentation oder Meinung darstellen sondern einfach nur Kopfschuetteln verursachen. Bei der Geschichte mit den Schulen wurde es dann komplett lachhaft.

Re: Für und wider Wölfe in Deutschland

Verfasst: 14. Apr 2012, 09:38
von kangal2
balin hat geschrieben:Das kann man noch ein bißchen weitertreiben. Zur Zeit bin ich am Zäune bauen. Eigentlich um die Tiere auf ihrem Gebiet in Ruhe fressen und ihr Leben verbringen zu lassen. Brauche ich da die begutachtenden Beamten dazu? Sicherlich nicht! Ich möchte solche, wie Wölfe, Jäger, Mountainbiker und Hundegeher vor randalierenden Mutterkühen und beteiligtem vierbeinigem Hütepersonal schützen und andererseits meine Herde und meine Hunde davon abhalten anderen in Form von Verkehrsteilnehmern, Passanten und mitleidenden Landwirten durch Ausleben ihrer angeborenen Fähigkeiten zu schaden.
Da gibt es nichts auszurotten und ich habe die Situation auch akzeptiert. Ich möchte nur bitteschön die Trennwände einbauen dürfen, die für eine friedliche Koexistenz notwendig sind. Bei mir geht es nicht um die Existennz von irgendeinem der Beteiligten, es geht vielmehr um die Modalitäten, die man mir zugesteht.
Ich bin mir sicher, auf welches von dem oben angeführten Personal ich am ehesten verzichten könnte. :-D
:mrgreen:

Zieh nach Istanbul, da ist das alles entspannter

http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 532n15.jpg

Da sind solche Schutzhunde (kein Kangal ;-) ) tagsüber mit den Herden allein auf der uneingezäunten Weide und kein Hahn kräht danach. Ganz einfach deswegen, weil die Leute dort wissen, was passiert, wenn sie dem Revier der Hunde zu nahe kommen.
Sie sollen übrigens die Kühe oder auch die weit verbreiteten Wasserbüffel nicht vor Wölfen schützen, das können die ganz gut allein regeln, sondern vor 2 - beinigen Räubern. Diese Hunde haben also ein völlig anderes "Feindbild" als ihre Kollegen weiter östlich.