Auf die Diskussion bin ich gestossen, weil die Zusammenhänge in " Aus Landwirtschaft und Umwelt" auf B5 akuell am Sonntag früh dargestellt wurden.
Den Bericht betreffs der Jagdverlängerung kann ich gut nachvollziehen. Bei uns gibt es kein Rotwild, aber in meinem Wald gibt
es auch einen Rasen von alten , aber jedes Jahr neu verbissenen kleinen Bäumchen. Ein paar Meter weiter, hinter den Zäunen
sind die Altersgenossen schon über mannshoch. Was müssen wir machen? Einzäunen natürlich, weil gutes oder schlechtes Zureden nichts mehr hilft. Das ist Herdenschutz für die Bäume und wir brauchen uns nicht mehr zu ärgern. Das sind die selben Prozesse wie bei den Wölfen. Man versucht sich die Schädlinge so vom Hals zu halten, daß man ruhig schlafen kann.
Ich , für mich, ordne das aber in einen größeren Zusammenhang ein. Zu Beginn des Kohlezeitalters war Mittel- und Westeuropa
wegen der intensiven Nutzung von Holz ziemlich waldarm. Mit den dann nach und nach erlassenen Waldgesetzen mit unter anderem dem Verbot der Waldweide war erst im Laufe der Industrialisierung eine großflächige Wiederaufforstung möglich.
Wir stehen jetzt mit dem Waldumbau wieder vor einer ähnlichen Aufgabe, auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen. So wie damals muß man sich überlegen, wie man das am besten durchsetzt. Wenn es eben mit der derzeitigen Besatzung und den derzeitigen Regeln nicht hinhaut, muß man etwas ändern. Wenn die Jäger sich dagegen stellen und sich zu diesem Zweck in der Öffentlichkeit als selbstgefällige Gurkentruppe darstellen, dann ist das ihre Sache. Jetzt muß aber gehandelt werden, weil die Baumnachzucht schon in den Pflanzgärten steht und nur noch auf das Einpflanzen wartet.
Da wird es viele geben, die gerne auf die Jagdpacht verzichten würden, wenn dafür eine seriöse und eingepasste Jagd betrieben würde. Wir haben da zur Zeit eine Verantwortung für einen längeren Zeitraum und kneifen gilt nicht!
Die Diskussion ist brandaktuell und manifestiert sich immer wieder im Machtkampf zwischen den Staatsforsten und dem Landesjagdverband. Die letzteren halten sich eigentlich nur dank ihrer Beziehungen. Der Volkswirtschaftliche Schaden wird aber zuallererst in den Bannwäldern und in den Umbauregionen offensichtlich.
Inwieweit die Staatsforsten darin verwickelt sind, sieht man an dieser Karte:
http://www.baysf.de/uploads/media/Ueber ... Rahmen.pdf
Sie sind eigentlich in allen Brennpunkten der Hauptakteur.
Dieser Konflikt hat durchaus das Potential, die Jagdgesetze aufzubrechen und neue Wege zu ermöglichen. Der Wolf passt da
gut hinein und seine heilsame Wirkung wird vor allem in den Gebieten dokumentiert, wo er längere Zeit abwesend war.
Nochmal zu mir...mit Aversion hat das nicht viel zu tun, es kommt nur in der nächsten Zeit auf konkretes Handeln an und wenn nicht, dann wird der Druck steigen! Im übrigen habe ich mir einen verträglichen Umgangston angewöhnt, so daß das nie zu persölich werden kann.
