Miscanthus schrieb:
Also ehrlich, die Horrorstories die Elly Radinger da ausgegraben hat scheinen sich nirgendwo sonst zu bestätigen.
Das scheint wirklich reine Promotion gewesen zu sein.
Halloooo, wir reden hier über einen Kinofilm, nochmal Kinofilm! Über (hoffentlich spannende) Unterhaltung, nicht Doku und auch nicht Schindlers Liste. Wie kann man denn nur immer so sauertöpfisch sein. Wer sowas für bare Münze nimmt hat ohnehin ein viel tieferes Problem. Also, Popcorn und Coke her und dann schaun´ wir mal……
Ich denke es ist noch viel zu früh um abschätzen zu können, ob sich diese "Horrorstories" bestätigen oder nicht. Der Vergleich mit dem Weißen Hai ist nicht so weit hergeholt und auch wenn "The Grey" vermutlich nicht so ein Blockbuster werden wird wie besagter Spielberg-Film, kommt er eben doch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt in die Kinos. Mit Ausnahme des Wolfs, der es bis nach Kalifornien geschafft hat, hört man aus den USA doch in Punkto Wölfe aktuell nur schlimme Nachrichten: Schutzstatus werden gelockert oder sollen ganz aufgehoben werden, die Farmer und Hobbyjäger reiben sich die Hände weil sie den verhassten Beutegreifer endlich wieder an den Rand der Ausrottung dezimieren können und wo man sich auch auf US-Foren zum Thema umschaut findest du genug Leute, die es gerade zu lieben sich damit zu brüsten die Wölfe auf alle denkbaren Arten zu töten.
Und in dieser Phase muss jetzt noch ein Film in die Kinos kommen, der Wölfe als menschenreißende Monster zeigt, denen in freier Wildbahn nur die härtesten Kerle gegenübertreten können... und überleben.
Das wirklich Perverse an der ganzen Sache ist und bleibt für mich aber der Umstand, dass der Regisseur es wirklich fertig gebracht hat die Crew dazu zu überreden Wolfsfleisch von zuvor getöteten Wölfen zu essen. Ich kenne noch nicht alle Hintergründe: Haben sie alle nur einen Bissen gegessen, oder, wie die New York Times es in ihrer Online-Ausgabe unfeinfühlig beschrieb, sich zu einem "Wolf-BBQ" getroffen? Wurden die Wölfe extra für diesen Zweck getötet, oder hat man sie einem Trapper abgekauft? Dazu hört man im Netz recht unterschiedliche Äußerungen.
Doch was bleibt ist die Perversion, dass Wölfe, die im wahren Leben auch nur jagen um zu überleben, von genau diesen Leuten nun in einem Film als blutgierige Monster dargestellt werden, während sie selbst nicht nur den Tod von Wölfen billigend in Kauf nehmen, sondern sich auch in Talkshows und Interviews grinsend damit schmücken Wolfsfleisch gegessen zu haben! Keiner kann mir erzählen, dass diese überbezahlten Schauspieler dieses Fleisch nötiger gehabt hätten als die Wölfe, die bisweilen auch Haustiere reißen.
Früher war es noch ein unbedeutendes, aber zumindest löbliches Gütesiegel, wenn Hollywood-Filme am Ende des Abspanns darauf hinwiesen, dass für den Film keine Tiere zu Schaden gekommen sind. Und ich wäre mehr als zornig, wenn sich so ein Satz am Ende von "The Grey" finden würde. Liam Neeson sollte jeden Tag dem Herrgott danken, dass er mir wohl nie persönlich begegnen wird.
VG,
Vash