jurawolf hat geschrieben:nix da von wegen rehmäster. in der schweiz ist die wildfütterung weitgehend komplett abgeschafft, nur in wenigen regionen werden in strengen wintern überhaupt noch tiere gefüttert. wenn, dann handelt es sich um rotwild, welches natürlich mit gefällten bäumen gefüttert wird. der vorwurf der rehmäster greift bei den schweizer jägern eindeutig zu kurz.
Das behaupten die Flintenjungs bei uns auch immer, aber ich kann dir hier jede menge Futterstellen zeigen, da dauert der Winter auch immer vom 01.01 bis zum 31.12.
wie es bei euch ist, weiss ich natürlich nicht so gut, aber unsere flintenjungs kenne ich ganz gut und weiss daher sicher, dass kaum mehr gefüttert wird.
Gut, dann werden die Rehlein in der Schweiz eben nicht gemästet. War ohnehin mehr aus dem Zorn heraus als zugegebenermaßen boshafter Spitzname gedacht...
Aber das macht die Entscheidung nicht weniger katastrophal. Naturschutz fordern, aber gleichzeitig den Wolf eliminieren wollen, dazu fällt mir nur noch ein Wort ein: Bigott! Das heißt doch unterm Strich nichts anderes als "wir machen uns die Natur, wie sie uns in den Kram paßt". Geschützt wird, was den Herrschaften wichtig erscheint oder von (finanziellem oder ideellem) Wert ist und zum Teufel mit allem, was diese Kreise stört. Dafür setzt man dann auch gerne mal Lügenmärchen in die Welt.
Imho umfaßt wirksamer Naturschutz alle betroffenen Lebewesen, zumal großen und kleinen Beutegreiferm wichtige Funktionen als Selektoren zukommen, angefangen bei Wildkatzen, die die dümmsten Vogel an der Vermehrung hindern, aufgehört beim Wolf, der mit zielsicherem Blick erkennt, welches Stück Rotwild alt, schwach oder krank ist, und so letztlich den Wildbestand gesund hält. Die Jägerschaft bildet sich dermaßen viel auf ihr angebliches Expertentum in Sachen Natur ein. (Einbildung ist ja auch Bildung...) Um so unverständlicher muß jedem, der tatsächlich ein wenig Ahnung um die natürlichen Zusammenhänge hat, sein, daß sie die Funktionen von z.B. Wolf und Bär, aber auch Fuchs und Luchs (die ein eigenes Thema darstellen) einfach nicht sehen wollen und immer und immer wieder nur ihre Abschüsse im Kopf haben resp. auf den angeblichen Schäden herumreiten. Gerade letzteres ist einfach nur ein schlechter Witz, da glaubhaft dargelegte Schäden durch große Beutegreifer von Bauern, die ihr Vieh fachgerecht halten, ersetzt werden. Wer meint er könne einfach nichts tun, hat sich die Schäden selbst zuzuschreiben.
Vor dem Hintergrund, daß einem Jäger tatsächlich kein einziges Stück Wild gehört (das dürfte in der Schweiz kaum anders sein als bei uns. Sollte ich da falsch liegen, bitte ich um Richtigstellung), sondern er nur die Legitimation hat, sich zu bedienen, wird es nachgerade peinlich, wenn diese Interessensgruppe von "Schäden" redet. Die Jägerei ist nichts als ein blutiges Hobby und wenn man sich ein wenig mehr anstrengen muß, um seinen Hirsch zu kriegen, weil der etwas vorsichtiger und wenig vertrottelt geworden ist, dann sei's drum. Pech gehabt, Herr Waidmann, kann ich dann nur noch sagen. Der Wolf ist halt doch der bessere Jäger...
Du hast es wieder einmal treffend auf den Punkt gebracht .
Ja, die Jäger vergessen sehr gern, dass ihnen das Wild in Wald und Flur gar nicht gehört! Erst wenn sie es gemäß Abschußplan weidgerecht erlegt haben, erst dann dürfen sie es sich aneignen. Dieser kleine rechtliche Unterschied wird gern ignoriert, und so getan, als wenn ihnen durch die Jagdpachtzahlung alles was da kreucht und fleucht gehöhren würde - ein fataler Denkfehler vieler Jäger (Obwohl, wissen tun sie es schon ) !
Hab den Artikel gelesen, komme da aber nicht so recht klar damit. Ist da was beschlossen oder vorgeschlagen oder irgendwo hin überwiesen? Und die "Umweltministerin"? Hat die irgend eine fachbezogene Ausbildung?
http://www.suedostschweiz.ch/politik/st ... hs-und-bar
Damit kommt man etwas weiter. Der Ständerat ist die zweite Kammer in der Schweiz. Der Nationalrat hatte die drei Motionen schon im Herbst beschlossen. Es wird also jetzt Ernst!
Lutra hat geschrieben:Und die "Umweltministerin"? Hat die irgend eine fachbezogene Ausbildung?
Wie kommst Du denn da drauf? Wäre ja mal ganz was neues, wenn Politiker Ahnung vom dem hätten, über das sie entscheiden...
Nein, nein, Doris Leuthard ist Rechtsanwältin, nicht etwa Ökologin oder Wildbiologin... http://de.wikipedia.org/wiki/Doris_Leuthard