wasserwerker hat geschrieben:Also was spricht gegen einen Entnahme von Wölfen in dieser Zahl.
[...] Und warum sollte ein Jäger, der einer normalen Beschäftigung nach geht, ergo nur am Wochenende jagd, sich auf einen Wolf konzentrieren, statt auf Rehwild, Rotwild, Schwarzwild? Zumal er einen Wolf nicht essen kann und Gefahr läuft von verblendeten Wolfsbeführwortern "creativ belästigt" zu werden? Also a.) anstrengende Jagd b.) keine Nahrungsmittel c.) Gefahr für eigene Sachen und Leben d.) Vernachlässigung der eigentlichen Jagd ...
Dann hast Du Dir die Antwort doch schon selbst gegeben. Wenn es angeblich so eine Bürde und so ein Opfer ist, Wölfe erschiessen zu "müssen", warum wird dann von den Vertretern der Jagd mit allen Mitteln genau darum gekämpft, als gäbe es kein Morgen?
Warum wird denn die Wolfsjagd als "die Krone der Raubwildjagd" bezeichnet und viel Geld für Jagdreisen mit Wolfsabschüssen ausgegeben?
Und dann das hier:
Als wir mit unseren Schneeschlitten wieder zur Hütte brausen, drehe ich mich noch einmal um. Einen Haufen Wohlstandsmüll haben wir zurückgelassen. Kartons, Plastik und ein Dutzend leerer Flaschen liegen verstreut am Lagerplatz. Unsere Reste aus der Zivilisation werden vergehen, die Eindrücke dieser Jagd aber bleiben bestehen.
Jagdreisen.de, 06.03.2018: Wolfsjagd in Russland https://www.jagdreisen.de/beitrag/wolfsjagd-in-russland
Sorry, aber sowas deckt sich nicht mit meiner Auffassung von "Naturschutz". Der Autor ist übrigens Wolfsberater in Niedersachsen.
wasserwerker hat geschrieben:Annahme: Jetzt werden pro Bundesland 10 Wölfe entnommen. = 160 max. (By the Way in Schweden wurden 27 Wölfe/p.a. freigegeben.) Damit wird in keinster Weise der Bestand gefährdet.
Das sind einfache Fakten, ich verzichte bewusst auf emotionale Argumente. Also was spricht gegen einen Entnahme von Wölfen in dieser Zahl.
Die Frage muss lauten: Was spricht dafür?
Wem wäre denn damit gedient? Den Tierhaltern? Mumpitz!
Die Tierhalter müssen trotzdem aufwendig ihre Herdenschützen, weil ja genug Wölfe unterwegs sind, die die Einladung zum leichten Buffet gerne annehmen. Selbst vereinzelte Wölfe wie die Barnstorfer Fähe oder die gerade mal zwei Wölfe in Schleswig-Holstein können große Schäden anrichten, wenn die Tierhalter ihrer Verantwortung zum Herdenschutz nicht nachkommen.
Wem wäre denn damit gedient? Dem ängstlichen Teil der Bevölkerung? Den Waldkindergartenkindern? Mumpitz!
Pro Bundesland 10 Wölfe weniger garantiert niemandem, dass Mensch und Wolf sich nicht begegnen. Wandernde Jungwölfe, die ihre Landkarten im Kopf erst erlaufen müssen, verdaddeln sich dann trotzdem immer mal wieder in Siedlungen. Jeder Mensch kann trotzdem jederzeit einem Wolf begegnen. Und viele würden sich darüber sogar freuen.
Gerade in Schweden werden trotz Lizenzjagd und Schutzjagd weiter jede Menge Nutztiere gerissen, werden Wölfe in Siedlungen gesichtet, werden Jagdhunde durch Wölfe getötet. Die Akzeptanz der üblichen Wolfsablehner wurde dadurch nicht etwa erhöht, sondern das Gegenteil ist erfolgt - illegale Tötungen haben stark zugenommen.
Es gibt keine sachlichen Gründe, die ein Abschiessen einer festgelegten Quote von Wölfen rechtfertigen würden.
Das Tierschutzgesetz setzt für das Töten von Tieren einen
"vernünftigen Grund" voraus. Das Töten zur eigenen Belustigung, aus Langeweile, zu Wettkampfzwecken, zur Selbstdarstellung, aus Geltungssucht oder zur Kompensation psychischer Defizite ist
kein vernünftiger Grund.