Ich habe so meine Zweifel, ob der Unterschied zwischen den Begriffen "gemeinnützig" und "kommerziell" wirklich allen geläufig ist.
Der Veranstalter des Monitoring-Projektes, das dem
Wolfsschutz dienen soll, ist eine
gemeinnützige Organisation. Gemeinnützigkeit setzt die
selbtslose Förderung des Allgemeinwohls voraus.
Kommerzielle Anbieter dagegen betreiben ihr Geschäft zu
Erwerbszwecken und zur
Gewinnerzielung, die nur diesem Anbieter, nicht aber dem Gemeinwohl zugutekommen.
Eine touristische Veranstaltung mit kommerziellem Hintergrund wäre z.B.
Wolfsjagd in Rumänien, Preise eines Jagdtouristikunternehmens:
- 4 Tage Aufenthalt, 3 Tage Jagd rund 700,- inkl. Kost und Logis, Jagdbegleiter und Logistik (wären für eine ganze Woche also auch 1.400,-)
- Abschussgebühr je Wolf: EUR 1.500,-
- angeschossener Wolf / erfolglose Nachsuche: EUR 500,-
- Cites-Bescheinigung: EUR 150,-
- zusätzlich erlegte Wildkatze: EUR 300,-
- Kilometerpauschale Transfer /Zielflughafen EUR 0,70 pro km
Diese Kosten regen niemanden auf, obwohl das Ziel der Veranstaltung destruktiv und schon gar nicht am "Gemeinwohl" orientiert ist - hier steht lediglich das "Individualvergnügen" - auf Kosten der Wölfe - im Vordergrund.
Redux hat geschrieben:Habe mir die Ausführungen über die zu erwartenden Kunden verkniffen.
Das ist eine weise Entscheidung, sofern Du nicht einen einzigen der zu erwartenden Kunden wirklich kennst. Alles andere wäre nämlich reine Phantasie und Spekulation. Und obwohl Du keinerlei Informationen über diese Menschen hast, steht für Dich bereits fest, dass Deine Ausführungen über sie so negativ ausfallen, dass Du Dir das lieber gleich verkneifst. Woher kommt diese negative Sichtweise auf Menschen, von denen man lediglich weiß, dass sie sich auf friedliche Weise am Wolfsschutz beteiligen wollen und Interesse an wissenschaftlicher Arbeit haben? Weil die sich das leisten können?
Vielleicht ist das Geld ja auch mühsam erspart? Vielleicht gibt so ein Urlaub das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun anstatt Pauschaltourismus oder Saufgelage am Ballermann? Vielleicht haben diese Menschen einfach andere Prioritäten und verzichten für solche Reisen lieber auf den neuen Wagen, das neueste Smartphone, die neuesten Markenklamotten, Restaurantbesuche usw.?
Neben der Qualität und dem wissenschaftlichen Anspruch sehe ich in dem hohen Preis auch zumindest den Ansatz einer Art Garantie für die Ernsthaftigkeit des Interesses an der Veranstaltung.