zaino hat geschrieben:Die Mufflons waren in und vor der Eiszeit da, und jetzt wieder, man hat sie künstlich und mit Aufwand hergeholt (die Sinnhaftigkeit mal dahingestellt), sie leben hier gut, und de facto stören sie keinen, außer ein paar gspinnerten Jägern und Bauern.
Ausrotten ist offenbar die einzige Antwort des Homo sapiens auf 1000 Fragen...
Ungeachtet Deiner Einwände:
Die Mufflons waren
niemals da, niemals im mittleren und nördlichen Europa, das schlicht und ergreifend ein unpassendes Habitat ist, wenn der Tierbestand natürlich, also inkl. Bären, Wölfe und Luchse ist:
Wiki hat geschrieben:Heute ist der Mufflon im Kaukasus, in Anatolien, im nördlichen Irak, und im nordwestlichen Iran verbreitet. Einst reichte ihr Verbreitungsgebiet weiter über die Krim und den Balkan bis zu den Karpaten. In diesen Gebieten ist es allerdings bereits in der Bronzezeit (vor ca. 3000 Jahren) oder sogar noch früher verschwunden. Darüber hinaus leben Mufflons auf Elba, Zypern, Korsika und Sardinien; umstritten ist allerdings, ob es sich hierbei um Wildschafe oder um Nachkommen sehr ursprünglicher Hausschafe handelt. In zahlreichen Gegenden Europas ist das Mufflon in jüngerer Zeit als Jagdwild ausgewildert worden.
Ich weiß nicht, wie groß die Schäden sind, die speziell Mufflons anrichten (bin kein Forstwirt). Ich weiß nur eines: Da, wo der Wolf läuft, verschwinden sie sang- und klanglos, weil sie sich in der Gegenwart von heimischen Beutegreifern nicht halten können. Der Mensch muß da nichts mehr machen, das erledigt sich von selber. So gesehen würde ich einfach mal den Schießfinger gerade und die Natur machen lassen.
Caronna hat geschrieben:viele ehemalige Haustiere sind verwildert, und das schon viel länger: So spontan die "Wildpferde" im Meerfelder Bruch. Auch andere Tiere sind aus Pelztierfarmen entkommen und leben hier wild: Nerz, Nutria, Amerikanische Eichhörnchen, Pfau, Fasan, Waschbär usw... sogar Kaninchen sind eingeschleppt, schon von den Römern.
Wieso ist der Europäische Nerz kein heimisches Wildtier? Der war mal in ganz Europa verbreitet. Ärger macht der
Mink, der von unbedarften Tierbefreiern hundertschaftsweise aus den Pelztierfarmen gestohlen und einfach laufen gelassen wurde. Der ist eine echte Bedrohung und macht dem Europäischen Nerz sehr zu schaffen.
Die Grauhörnchen sind wohl in GB und I eine echte Bedrohung für die Roten. Es scheint aber, daß Grauhörnchen oft Mardern zum Opfer fallen, für die das Rothörnchen zu schnell, zu wendig ist und zu wenig am Boden agiert. Alleine schon aus diesem Grund gehört der Marder mit allen Arten aus der Liste der jagdbaren Tiere gestrichen! Die Marder scheinen die einzigen zu sein, die das Grauhörnchen kontrollieren können.
Der Fasan würde sich ohne die systematische Auswilderung von Zuchttieren durch die "Jäger"schaft nicht halten und Pfauen haben hier gar nichts zu suchen. Die gehören auf den Indischen Subkontinent. Die Nutria kann sich an einigen Punkten mit Ach und Krach gerade eben halten (das Klima ist eigentlich zu hart für dieses tropische Tier; in klaten Wintern bricht mancherorts die Population zusammen). Beim Waschbär ist der Zug allerdings abgefahren. Der hat sich richtig etabliert, kommt klimatisch gut zurecht und hat offensichtlichtlich seine Nische gefunden. Mit dem Wolf bekommen die letzten 3 auch wieder einen natürlichen Feind, wobei Pfauen m.W. höchstens punktuell auftreten (ausgekniffen; deren unverkennbaren Schrei hab ich mal in der Ville gehört).
Was die Karnickel angeht, zumindest in meiner Heimat gibt's keine. Hab noch keines gesehen. Der Boden ist viel zu felsig...
Der Punkt ist leider, daß oft genug zum Spaß oder indirekt aus Geldgier, manchmal auch durch Fahrlässigkeit Neozoen in die Natur geraten. Manche fügen sich ein, manche machen richtig Probleme, z.B. auch der Amerikanische Flußkrebs und die Chinesische Wollhandkrabbe...
Gruß
Wolf