wolf-forum.de

Wolf, das sehr ich ganz genau so.

viridis hat geschrieben:Hallo Lone Wolf,

ist doch müßig zu diskutieren, warum sie bei uns ausgerottet wurden und dort nicht. Fakt ist, sind es dort nicht, im Gegensatz zu Deutschland.
Ich bleibe dabei, gegenüber unseren südlichen Nachbarn sollten wir doch in der Schuldzuweisung bezüglich Wolfschutz sehr zurückhaltend sein.
Übrigens habe ich nachdem wir unseren einzigen Braunbären abgeschossen haben keinerlei Vorwürfe aus Italien oder Spanien vernommen.
Gruß
viridis

Hallo Viridis,
da irrst du leider, es gab sogar massive Kritik aus Italien bis in höchste Kreise und bis auf höchste Ebene. U.a. eine offizielle Beschwerde bei der EU und Faxverkehr zwischen italienischem Umweltministerium und bayerischer Staatskanzlei
Eine Quelle u.a. hier...
http://www.welt.de/vermischtes/article2 ... aeger.html

Ausserdem relativierere ich nichts, ich möchte höchstens gerade rücken. Man konnte nach euren Statements (Kangal und dir) zur Auffassung kommen, dass unsere südlichen Nachbarn aus reiner Tier-oder sonstigen Liebe ein Überleben der fraglichen Arten gesichert hätten, dem ist eben nicht so, es waren komplett andere Faktoren und das denke ich, muss in diesem Zusammenhang gesagt werden dürfen. Im Grunde genommen wurden überall und im Sinne der Zeit die gleichen Fehler gemacht in der Behandlung der Umwelt und im Verhältnis zur Fauna.

Kritik an anderen Entscheidungen und freie Meinungsäußerung sollten hier bitte grundsätzlich nicht in Frage gestellt werden. Man mag zu einem speziellen Thema eine andere Meinung haben und mit Argumenten untermauern... Man kann auch seine eigene Theorie als den einzigen Maßstab nehmen, dann ist man zwar ein Dogmatiker, aber ist auch ok. Was aber m.E. nicht geht für einen respektvollen Umgang innerhalb eines Forums ist die Herabwürdigung anderer Meinungen und noch schlimmer, persönliche Beleidigung und Verhöhnung. Daran sollten wir alle arbeiten, ich nehme mich da nicht aus.

Grüsse
LW

Lone Wolf hat geschrieben:Mhm, dann muss man aber fairerweise auch die Frage stellen dürfen, warum sie nicht ausgerottet wurden...?
Lag es am tiefen Naturverständnis der Spanier, Italiener, Kroaten usw usf, lag es an breitem gesellschaftlichen Konsenz der jeweiligen Gesellschaften zur Frage, Raubtieren einen Platz im Kreislauf zuzugestehen oder lag es doch eher daran, weil ihnen (den Wölfen, Luchsen, Bären u.ä.) zu den in Frage kommenden Zeiten und Epochen mangelnde Bevölkerungsdichte in einigen schwer zugänglichen Gebieten, mithin profan erklärbare Besonderheiten in diesen Staaten diese Möglichkeit zum Überleben gab?

Grüße
LW

Oder eventuell auch weitgehend daran, daß in diesen Ländern Strategien zum Leben mit Wölfen entwickelt wurden, während man anderswo die Radikallösung via Flinte bevorzugte?
Oder kannst Du mir einen deutschen, schwedischen, Schweizer oder britischen Herdenschutzhund nennen?
Wieso setzt man nun auch hier auf die langen Erfahrungen in diesen Regionen bezüglich des Herdenschutzes?

kangal2 hat geschrieben:Oder kannst Du mir einen deutschen, schwedischen, Schweizer oder britischen Herdenschutzhund nennen?

Wie wäre es mit Altdeutschen Hütehunden? Die Bezeichnung "Hütehund" führt in die Irre, denn es sind eigentlich keine reinen Hüter, sondern Herdengebrauchshunde (mit, im Gegensatz beispielsweise zum Border Collie, Naturschärfe), die hüten, treiben, aber auch bewachen und verteidigen und ich würde keinem Wolf empfehlen, sich z.B. mit einem oder gar mehreren kernigen Strobeln (Stockmaß bis 70 cm, Gewicht entsprechend, mit einem gewaltigen Gebiß) einzulassen, denn das könnte für ihn übel ausgehen. Diese "Rasse" (es ist keine Rasse im Sinne der modernen Zucht, da nur auf Verhalten und Leistung selektiert wurde, nie auf Aussehen) ist viele Jahrhunderte alt und entstand zu einer Zeit, als es hierzulande noch reichlich Wölfe gab.

Gruß
Wolf

Aha, und weil das so ein super HSH ist, nimmt man hier nun nicht den 70 cm - Zwerg mit dem gewaltigen Gebiss (übrigens ist jedes Hundegebiss gegen das eines Wolfes eher lächerlich), sondern importiert teure Hunde aus Italien oder Frankreich, die das halbwegs gebacken bekommen.
Es gibt und gab keine adäquaten deutschen Hunde zu Pyrie, Maremma, Tatra oder Mastin Espanol.

kangal2 hat geschrieben:Aha, und weil das so ein super HSH ist, nimmt man hier nun nicht den 70 cm - Zwerg mit dem gewaltigen Gebiss (übrigens ist jedes Hundegebiss gegen das eines Wolfes eher lächerlich), sondern importiert teure Hunde aus Italien oder Frankreich, die das halbwegs gebacken bekommen.
Es gibt und gab keine adäquaten deutschen Hunde zu Pyrie, Maremma, Tatra oder Mastin Espanol.

Die Altdeutschen sind Allrounder, die auch abwehren können, keine Spezialisten, und die Arbeit mit ihnen ist alles andere als einfach.
Du hattest nach einer hiesigen Rasse gefragt, die Herden auch schützen können. Wenn Dir meine Antwort nicht gefällt, ist das nicht mein Problem. Und spar Dir endlich mal den spöttischen Unterton!

Gruß
Wolf

Jeder, der ansatzweise die Funktion eines Herdenschutzhundes verstanden hat, kann über Deine unqualifizierten Thesen nur den Kopf schütteln.
Dein Strobel wäre schon bei einem einzigen Wolf schneller im Hundehimmel, als Du bis 3 gezählt hättest.

Das ist Schäfermeister Andreas Hennig, seines Zeichens Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen der AAH ( http://www.a-a-h.de/?id=92 ).


http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 705n19.jpg


Kannst ihm ja mal erklären, daß er keine spanischen Mastines braucht, wenn er seine Schafe schützen will. Aber sicher weiß er nicht, was er schon seit Ewigkeiten als Arbeitshunde züchtet.


Ein jeder blamiert sich so gut er kann ...

Auch mein Problem. Die Hunde, mit denen ich umherziehe müssen Pazifisten sein. Die anderen, die aber in Zukunft mein Königreich verteidigen,
müssen aber ihren Job machen. Das mit den versicherungsrechtlichen Sachen und das mit den Hundegängern, die dann freiwillig aussenrum gehen
muß ich noch zuverlässig klären und habe ich auch schon zum Teil. Das Glück mit einem arrondierten Arreal habe ich. Es gibt aber noch öffentliche Wege
und Psychopathen, die darauf bestehen. Ein Kangal, der dann aber zufällig am Tor steht behebt das aber vielleicht?
Einen Nutzungsvertrag für den Weg habe ich und er dient ja auch nur noch meinem Grundstück. Die Tücken im Thema sind schon gewaltig.
Das schlimme ist, daß man in Deutschland meint, der Hund wäre immer schuld.
Ist bei Herdenschützern und Hütehunden nicht unbedingt der Fall.
Muß Grauer Wolf mal etwas entlasten. Meine relativ kleinen Hunde dulden keinen Fremdling auf der Weide. Denen ist es egal, wie groß der ist.
Das ist eine impertinente Überzahl und das bringen die ja auch gegenüber jeder einzelnen Kuh zum Ausdruck.
Feigheit kann man denen bestimmt nicht vorwerfen. Die kalkulieren genau, was sie können und was nicht.
Und in vielem ist zb Rufus einem Wolf ebenbürtig. Gleicher Körperbau, gleiche Mentalität, fast komplettes Programm und dann hat er noch Pauli, seinen Bruder an der Seite. Bei einem männlichen Wolf würde ich dann auf einen Kastraten tippen und bei einer Dame dann auf eine Liebhaberin für Rufus.
Naiv, aber das sind wirklich keine Flaschen.

kangal2 hat geschrieben: Oder kannst Du mir einen deutschen, schwedischen, Schweizer oder britischen Herdenschutzhund nennen?

Großer Berner Senn, Bernhadiner, Rottweiler ... an der Nationalität würde ich das nicht festmachen. in den Alpen gibt es noch andere richtung Mittelmeer, ebenso in Italien etc.
In Skandinavien wird sich auch die eine oder andere Rasse finden die tauglich ist.

Quatsch - die aufgezählten Rassen haben nichts mit Herdenschutzhunden zu tun.