Ich bin der Meinung, man sollte mal von den Zahlenspielereien wegkommen. Wirklich sinnvoll ist doch nur die Anzahl der Rudel. Die wenigstens einigermaßen genaue Zahl der Individuen läßt sich sowieso nicht ermitteln. Dass außerhalb der Rudel noch Jungtiere herumziehen ist doch bekannt. Somit kann nahezu überall in Deutschland ein Wolf auftauchen, der aber genau so gut auch morgen schon ganz wo anders sein kann.LarsD hat geschrieben: Der NABU redet von rund 70 Wölfen in Deutschland, das Umweltministerium in Brandenburg meint, allein in Brandenburg sind es zwischen 75 und 90 und nicht nur an Stammtischen werden Sichtungen von Wölfen, Rudeln und Welpen gehandelt, die in keiner offiziellen Verbreitungskarte zu sehen sind.
Viele Grüße
Lars
Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Hintergrund der "Zahlenspiele" ist die Frage nach dem Erfolg der Schutzmaßnahmen und dem aktuellen Erhaltungszustand der Population. Den Erfolg zu feiern, würde Mitglieder und potenzielle Spender verprellen. Deshalb demonstriert der Verbandsnaturschutz auch beim Wolf, dass der eigene Erfolg sein schlimmster Gegner ist. Und die bezahlten Naturschützer in den Behörden helfen dabei kräftig mit. Man hat aus dem Knatsch um Kormoran und Biber augenscheinlich nichts gelernt.
Viele Grüße
Lars
Viele Grüße
Lars
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Das halte ich für Käse. Wieso sollen Mitglieder oder Spender durch wachsende Population verprellt werden? Und welches Interesse sollten Behörden daran haben, die Zahlen niedrig zu rechnen? Ich setz mich doch nicht für etwas ein, nur, weil es selten ist.
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
https://www.wwf.de/spenden-helfen/schut ... n/spenden/Lutra hat geschrieben:Das halte ich für Käse. Wieso sollen Mitglieder oder Spender durch wachsende Population verprellt werden? Und welches Interesse sollten Behörden daran haben, die Zahlen niedrig zu rechnen? Ich setz mich doch nicht für etwas ein, nur, weil es selten ist.
https://www.nabu.de/aktionenundprojekte ... index.html
Die Geldquelle sprudelt besser, wenn die Leute glauben, der Wolf sei ganz akut vom Aussterben bedroht. Und wenn man dann noch den "die Jägern" oder "der CDU" unterstellen kann, die so seltenen Wölfe ausrotten zu wollen, klappt das noch viel besser. Und wenn wir in den Naturschutzbehörden die Mitglieder von Nabu, BUND und WWF raustreten lassen, sind die meisten Amtsstuben sicherlich leer ...

Viele Grüße
Lars
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Das Rumhadern macht recht wenig Sinn. Wir müssen lernen, mit den Wölfen zu leben. Einen Wettbewerbsnachteil haben wir nur dann, wenn wir uns dem verweigern. Wegen der Entvölkerung der ländlichen Räume wird es bald ganz Europa mit Wölfen zu tun haben. Das hat man im Appenin gesehen, sieht man jetzt im Zentralmassiv und Brandenburg nimmt da eine Zwischenstellung ein. Nach der Karte vom ersten Wolfsmanagementplan für Brandenburg(den Link hast du selber hier eingestellt) hat der Wolf da viele geeignete Gebiete zur Verfügung. Auch ist der Wolf hochmobil, wie du ja selber feststellst. Es gibt also keinen Grund für irgendwelche Ausflüchte. Für mehr wie einen Wolf auf 60 Quadratkilometer muß man keine Vorsorge treffen und für fünf auf einmal nur in bestimmten Gebieten.
Das ist überschaubar und wenn man den Herdenschutz gut strukturiert, auch beherrschbar. Genau dafür hat man einen Wolfsmanagementplan.
Der Wolf kann nichts für die Unfähigkeit der an seiner Entwicklung beteiligten und willentlich nicht beteiligten Gesellschaftsgruppen. Der ist da eine relativ feste Größe, die unabhängig von der Zahlendiskussion gegeben ist.
Man sollte aufhören, den Bauern die Argumente der Jäger unterschieben zu wollen. Für solche wie mich kann nur der Herdenschutz zählen und ich kann mir ansonsten viele positive Wirkungen der Wölfe auf unsere Landschaft vorstellen.
Rein individuell brauche ich die Wölfe alleine schon um endlich effektive Zäune aufstellen zu dürfen.
Der Bauernbund bekommt also von mir bestimmt keine Beiträge egal wieviele Wölfe er beschränken will.
Das ist überschaubar und wenn man den Herdenschutz gut strukturiert, auch beherrschbar. Genau dafür hat man einen Wolfsmanagementplan.
Der Wolf kann nichts für die Unfähigkeit der an seiner Entwicklung beteiligten und willentlich nicht beteiligten Gesellschaftsgruppen. Der ist da eine relativ feste Größe, die unabhängig von der Zahlendiskussion gegeben ist.
Man sollte aufhören, den Bauern die Argumente der Jäger unterschieben zu wollen. Für solche wie mich kann nur der Herdenschutz zählen und ich kann mir ansonsten viele positive Wirkungen der Wölfe auf unsere Landschaft vorstellen.
Rein individuell brauche ich die Wölfe alleine schon um endlich effektive Zäune aufstellen zu dürfen.
Der Bauernbund bekommt also von mir bestimmt keine Beiträge egal wieviele Wölfe er beschränken will.

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Du lebst noch weit weg von Wolfsrudeln und übst Dich fleißig in theoretischen Überlegungen. Hier im Osten sind ähnliche Illusionen gerade am Platzen. Die Worte 'Kuh', 'Mutterkühe' oder 'Rinderherde' findet der Adobe-Reader im aktuellen Entwurf des Managementplanes gar nicht. Ein Kritikpunkt seitens der Tierhalter ist, dass ausgerechnet die Naturschutzbehörden keinerlei Bereitschaft erkennen lassen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung von Zäunen zu lockern und das Betretungsrecht der "freien Landschaft" irgendwie einschränken zu lassen.balin hat geschrieben:Für solche wie mich kann nur der Herdenschutz zählen und ich kann mir ansonsten viele positive Wirkungen der Wölfe auf unsere Landschaft vorstellen.
Rein individuell brauche ich die Wölfe alleine schon um endlich effektive Zäune aufstellen zu dürfen.
"Ekkehard Kluge vom Umweltministerium, den der Ausstieg des Bauernbunds aus dem Wolfsmanagementplan völlig überrascht hat, kann da nur den Kopf schütteln. „Ein ausgewachsenes Rind haben Wölfe hier noch nie gerissen“, sagt er. Und eine Rinderherde müsse generell so gesichert sein, dass sie nicht ausbrechen kann, „egal ob ein Wolf sie erschreckt, ein wilder Hund oder ein Blitz“." Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/angst ... 98250.html
Viele Grüße
Lars
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Lars, ich bin insofern überhaupt kein Theoretiker, weil ich mit meinen üblichen vier Hunden jede Herde durch einen beliebigen Zaun treiben kann.
Du kannst dir also vorstellen, wie ich über solche Feststellungen denke. Bei meinen Gerichtsverfahren zu diesem Thema hat der Gutachter erzählt, daß in den östlichen Bundesländern grundsätzlich auf Elektrozäune gesetzt wird und Stacheldraht, wie ich ihn weiträumig verwende, aus tierschutzrechtlichen Gründen abgelehnt wird. Dieses Thema gehört auch in einen Managementplan. Der Wolf kann uns helfen, da viele Ungereimtheiten zu beseitigen.
Wenn der Schaden bei einem Ausbruch einmal hoch genug für mehrere Instanzen ist, dann hätte man wenigstens einen gewissen Anhaltspunkt durch eine beispielgebende Entscheidung.
Als gerichtsmäßig kampferprobter Nichtjurist aber Praktiker würde ich mich da gerne auf Landwirtsseite beteiligen.
Grundsätzlich ist das aber ein Versagen unserer gesellschaftlichen Regeln und nicht speziell des Wolfes. Der Wolf kann für diese Spezies von Versagern nichts.
Den Artikel vom Tagesspiegel kannte ich schon, weil ihn mir Grey zugeschickt hat.
Du kannst dir also vorstellen, wie ich über solche Feststellungen denke. Bei meinen Gerichtsverfahren zu diesem Thema hat der Gutachter erzählt, daß in den östlichen Bundesländern grundsätzlich auf Elektrozäune gesetzt wird und Stacheldraht, wie ich ihn weiträumig verwende, aus tierschutzrechtlichen Gründen abgelehnt wird. Dieses Thema gehört auch in einen Managementplan. Der Wolf kann uns helfen, da viele Ungereimtheiten zu beseitigen.
Wenn der Schaden bei einem Ausbruch einmal hoch genug für mehrere Instanzen ist, dann hätte man wenigstens einen gewissen Anhaltspunkt durch eine beispielgebende Entscheidung.
Als gerichtsmäßig kampferprobter Nichtjurist aber Praktiker würde ich mich da gerne auf Landwirtsseite beteiligen.
Grundsätzlich ist das aber ein Versagen unserer gesellschaftlichen Regeln und nicht speziell des Wolfes. Der Wolf kann für diese Spezies von Versagern nichts.
Den Artikel vom Tagesspiegel kannte ich schon, weil ihn mir Grey zugeschickt hat.

Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Kennst Du den Entwurf?balin hat geschrieben:Dieses Thema gehört auch in einen Managementplan.


Viele Grüße
Lars
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
Jetzt aber mal zurück zum Bauernbund. Wenn er bis jetzt am Plan mitgearbeitet hat, was hat er dann bei den Sitzungen gemacht? Wenn sogar ich weiss, daß Wölfe
Rinder in Bewegung bringen und andernorts auch welche fressen, wieso ist er dann da nicht in prophylaktischer Hinsicht tätig geworden?
Gute Zäune sind das halbe Leben. Das gilt nicht nur für Schafe und Ziegen.
Meine Tiere sind übrigens auch direkt an größeren Verkehrswegen zugange wie die von dem Vorsitzenden da auch. Die Gelegenheit hätte ich mir nicht nehmen lassen da tätig zu werden. Der Bahn sollte man in solchen Fällen auch eine Sorgfaltspflicht auferlegen. Um die Autobahnen gibt es Wildzäune. Bei erhöhter Gefährdungslage und Weidevieh in der Nähe müßten eigentlich an Bahnlinien auch Vorkehrungen getroffen werden.
Die Franzosen waren in ähnlichen Sachen letzte Woche beim Minister für Landwirtschaft in Privataudienz. Sie arbeiten am neuen Plan Loup und man kann ihnen nicht nachsagen, daß sie mundfaul wären. Der Typ für die Schafhalter heisst Yves Derbiez und könnte die Kollegen vom Bauernbund sicherlich in Sachen aggressives Pressing beraten. Dem muß man allerdings zugute halten, daß er den Wölfen schon einige Schafe geopfert hat.
Rinder in Bewegung bringen und andernorts auch welche fressen, wieso ist er dann da nicht in prophylaktischer Hinsicht tätig geworden?
Gute Zäune sind das halbe Leben. Das gilt nicht nur für Schafe und Ziegen.
Meine Tiere sind übrigens auch direkt an größeren Verkehrswegen zugange wie die von dem Vorsitzenden da auch. Die Gelegenheit hätte ich mir nicht nehmen lassen da tätig zu werden. Der Bahn sollte man in solchen Fällen auch eine Sorgfaltspflicht auferlegen. Um die Autobahnen gibt es Wildzäune. Bei erhöhter Gefährdungslage und Weidevieh in der Nähe müßten eigentlich an Bahnlinien auch Vorkehrungen getroffen werden.
Die Franzosen waren in ähnlichen Sachen letzte Woche beim Minister für Landwirtschaft in Privataudienz. Sie arbeiten am neuen Plan Loup und man kann ihnen nicht nachsagen, daß sie mundfaul wären. Der Typ für die Schafhalter heisst Yves Derbiez und könnte die Kollegen vom Bauernbund sicherlich in Sachen aggressives Pressing beraten. Dem muß man allerdings zugute halten, daß er den Wölfen schon einige Schafe geopfert hat.
Re: Bauernbund kündigt Mitarbeit beim Wolfsmanagement
balin hat geschrieben:Jetzt aber mal zurück zum Bauernbund. Wenn er bis jetzt am Plan mitgearbeitet hat, was hat er dann bei den Sitzungen gemacht? Wenn sogar ich weiss, daß Wölfe Rinder in Bewegung bringen und andernorts auch welche fressen, wieso ist er dann da nicht in prophylaktischer Hinsicht tätig geworden?
Was Du weißt, weiß aber der für die Koordinierung dieses Managementplans zuständige Mitarbeiter des Umweltministeriums offenbar nicht (vergl. Zitat im Tagesspiegel). Vielleicht rufst Du einfach mal bei ihm an und klärst ihn auf?!

Nochmals die Frage, ob Du den Entwurf für unseren Managementplan kennst? Kann ich mir angesichts Deiner Fragen nicht vorstellen. Bei Interesse bitte einfach eine E-Mailadresse per PN schicken.
Viele Grüße
Lars