Gift gegen die Wölfe

[aka]

In einer der letzen Ausgaben einer polnischen Jagdzeitung gabs ein Bericht - Auszüge eines Buches über Nachkriegsgeschichte der Karpaten - über
"Bekämpfung der Wolfsplage" mit vielen interessanten Details.

Der Wolf wurde 1955 aus dem Jagdgesetz herausgenommen und zum " Volksschädling" erklärt. Die Bejagung brachte relativ magere Ergebnisse,
trotz hohen Abschußprämien - es gab wenige Jäger, ausgerüstet überwiegend mit Schrotflinten. Wenig Abhilfe brachte auch die Herausgabe von
eniem Kontingent Gewehre aus den Armeebeständen.

Etwa 1956 wurde beschlossen Gift einzusetzen. Das Recht es auszulegen hatten nur die, im jedem Kreis ernannten Wolfsbeauftragten,
(bitte den Aufgabenbereich der damaligen Wolfsbeauftragten nicht mit dem Aufgabenbereich der heutigen Wolfsbeauftragten verwechseln).
die eine Extra - Schulung für diese Aufgabe absolvieren mussten.

Mit den Giften wurden Kadaver der Haustiere präpariert, die in den Wäldern ausgelegt worden sind, möglichst weit von Siedlungen und Dörfern.
Im Umkreis von 200 meter von diesen Stellen mussten Warnschilder angebracht werden. Das Gift wurde in der Regel erst dann ausgebracht, als sicher stand, daß die Wölfe das Kadaver angenommen hatten.

Als Gift wurde Anfangs ein Mittel auf Phenolbasis unter der Bezeichnung "luminal " (?) verwendet . Später hat man auch Strychnin eingesetzt,
was sich ebenfalls als relativ wirksam erwies.
Der Einsatz der Gifte war nicht unproblematisch. Sowohl die Köder als auch die Kadaver der toten Wölfe wurden von Füchsen, Adlern und
anderen Greifvögeln angenommen. Ebenso betroffen waren auch Wildschweine. Darüber hinaus ist die Dosis, die von den Wölfen aufgenommen wurde
häufig nicht sofort tödlich gewesen , die Tiere hatten gebrochen, sich mitunter weit entfernt und erst dann eingegangen.
Somit ging auch die Prämie futsch, da das Finden der Kadaver oft nicht möglich war - gezahlt wurde gegen Vorlage des Fells bzw des Schädels.

Als weniger problematisch hat sich ein Gift auf Zyanidbasis erwiesen, was etwa 1962 (1960 ?) aus Österreich importiert wurde. Hatte höhere Wirksamkeit und
zersetzte sich schneller, wodurch die Vergiftungsketten nicht so lang wurden.

Es is nicht eindeutig klar wann der Gifteinsatz eingestellt wurde - in den Karpaten relativ schnell, die Jäger standen dem Gifteinsatz ablehnend
gegenüber, mache Wolfsbeauftragten vernachlässigten auch stark diesen Aufgabenbereich, desto mehr dass die Wolfsbestände gegen Mitte der
60-er Jahre zu schrumpfen begannen. Ofiziell verboten wurde der Einsatz des Gifts 1973 - damals vermutlich schon längst nicht mehr praktiziert.

Es lässt nicht mehr feststellen wieviel von den ca. 2500 Wölfen, für die zwischen 1955 und 1965 Prämien bezahlt worden sind, durch Gift umkamen -
viele sind wohl gar nicht gefunden worden.
Mit dem Bestand ging es dann - ab 1965 - anscheinend rapide herunter - bis zu Wiederaufnahme des Wolfes in das Jagdgesetz sowie Versehen mit der Schonzeit - 1975 - sind noch etwa 700 Exemplare erlegt worden. Um die Zeit lag der geschätzte Bestand bei 150 - 200 Stück. Danach stiegen die Bestände bis Anfang der 90 etwa auf das heutige Niveau bei der jährlichen Strecke von 50 - 150 Stück. In den 80 - er ist der Wolf - wieder - auch in Westpolen (war schon in den 50-er da) aufgetaucht - wenn man den Streckemeldungen aus dieser Zeit glaben sollte. Zwischen 1992 und 1998 kommt unter Naturschutz - Anfangs westlich der Weichsel, zum Schluß
im ganzem Land. Und somit in die Black - Box. Keiner weiss so richtig wieviele es insgesamt sind und wie verbreitet......Gift ?

[Grauer Wolf]

Vielen Dank für den geschichtlichen Abriß!

Gift gegen Wölfe? Die Amis machen's noch heute, inkl. mit Giftgas... Es gibt keine zivilisierten Worte, meine Abscheu darüber auszudrücken...
Gift ist per se schon abscheulich und feige genug, aber Strychnin ist obendrein noch eine erbärmliche Tierquälerei, denn der Tod durch dieses Dreckszeug ist qualvoll... Aber es soll ja "Menschen" geben, die sich daran ergötzen...

Gruß
Wolf

[Wolfsheuler]

Einfach nur feige.