RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Jasper
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RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von Jasper »

Die Staatsanwaltschaft hat einen Strafbefehl über 2500 € verhängt. Diesen hat der Schütze nicht akzeptiert uns so kommt es nun zu einer Verhandlung vorm Amtsgericht. Der Termin steht noch nicht fest.

Ich stelle jetzt mal keinen Link rein. Am besten gebt ihr bei Google / News mal das Stichwort "Wolf" ein, dann findet ihr die Meldung bei verschiedenen Zeitungen.

Grüße
Jasper
Grauer Wolf

Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von Grauer Wolf »

Danke für den Hinweis. Links gibt's bei Google tasächlich reichlich. Ich setze aber trotzdem mal ein paar dazu, damit man das auch später noch gut wiederfindet:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/lok ... 34713.html
http://anti-jagd.blog.de/2012/08/16/wes ... -14541601/
http://www.der-lokalanzeiger.de/index.p ... nwaltschaf

Ehrlich gesagt fasse ich es nicht ganz. Der Mann hat ein schweres Vergehen gegen den Artenschutz begangen und sollte heilfroh sein, dermaßen billig davonzukommen. Statt dessen wird er renintent...
Das Gericht in Montabaur kann auch deutlich höher gehen und ich hoffe, es tut's auch! :x Und ich hoffe ebenfalls, daß es nochmal ein sehr kritisches, mediales Echo gibt!
Lokalanzeiger hat geschrieben:Der Abschuss erfolgte nicht, als das Tier Wild jagte, sondern erst danach. Der Tatvorwurf betrifft deshalb auch einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
§ 17 TierSchG:
Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder…

Ausreizen und endlich mal ein Exempel statuieren!

Gruß
Wolf
jäger33
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Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von jäger33 »

Man sollte doch die Kirche im Dorf lassen und nicht immer bei jeder Gelegenheit nach schärferen Strafen schreien. Dieser "ich dachte das ist ein wildernder Hund Jäger" scheint ohnehin unbelehrbar und mal ehrlich wegen eines einzigen abschusses 3 Jahre Knast ? Schade um den Wolf schade um die italienischen Gene. Dies wird die Ausbreitung des wolfes aber auch nicht stopen
Vash
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Registriert: 8. Jan 2012, 13:18

Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von Vash »

@Jäger33: Es wäre allerdings ein positives Zeichen für den Artenschutz, wenn solche Straftaten auch mal mit abschreckenden Strafen gesühnt würden. Eine Strafe von 1.000 Euro und ggf. Entzug des Jagdscheins - da könnte man fast auf den Verdacht kommen, im lokalen Jägerverein hat man sich drauf geeinigt, dass der Älteste, der ohnehin bald den Jagdschein abgeben wollte, die Tat gesteht um einen jüngeren "Kollegen" zu decken. Für die Strafe legt man einfach gemeinschaftlich zusammen, schließlich profitiert man ja davon, wenn der Wolf weg ist.
Das heißt nicht, dass es im aktuellen Fall so gewesen sein muss, je milder jedoch die Strafen sind, desto leichter fällt es manchen sich über Gesetze hinwegzusetzen.

Selbst wenn er den Wolf für einen Hund gehalten haben sollte muss man in Frage stellen, ob er in diesem Fall das Recht gehabt hätte zu schießen,
Leider glaube ich selbst nicht daran, dass es hier mal zu abschreckenden Strafen kommen wird.
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Waldschrat
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Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von Waldschrat »

@jäger33:
die bisher verhängten strafen bewegten sich von garnix (für den wolfsschützen von altengrabow) bis 1000€ (für den "erlöser" von gedeliz) wobei der wert der eingezogenen tatwaffe die geldstrafe wohl übertroffen hat....mal ehrlich, drakonisch sieht mir das nicht aus.

interessant wäre zu wissen wieviel tagessätze die 2500€ bedeuten...wenn ich raten müsste, knapp unter 60 :roll:

bin wirklich gespannt was die verhandlung ergibt

grüße vom waldschrat
"It's not easy to be green"
____________________Kermit
balin
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Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von balin »

Also, rein populistisch wird er wohl mit dem Urteil "Schwanz ab, Rübe runter!" leben müssen. Demenz ist in Deutschland in dem Alter noch nicht allgemeinüblich
und selber würde ich mir das in dem jugendlichen Alter auch verbitten. Bleibt nur eines, nämlich mal ein Exempel zu statuieren. Sonst haben wir es in Zukunft immer mit kurzsichtigen Halbidioten zu tun, die aber vollverantwortlich auf ihrem Jagdschein bestehen.
Biitte, bitte, andere werden schon wegen abartigem Verdacht aus dem Verkehr gezogen, für solche mit eindeutiger Leistungsbilanz sollte das dann umso mehr zutreffen!
aka

Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von aka »

Leute ihr unterstellt hier den Vorsatz - und zwar aufgrund der Tatsache das der Täter Lodenmantel trug - also Schwanz ab ! und aufhängen.
Oder umgekehrt . Wie denn auch.
Wie wäre es wenn der Typ den Wolf überfahren hätte ?. Einfach was gesehen Gas ! und fertig.Oder vergessen wo die Bremse ist. Absicht ? Vorsatz ?
Jeden Fahrer aufhängen oder nur die, die Lodenmantel tragen ?.


Ich glaube das ist ein bisschen komplizierter als man denkt.
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SammysHP
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Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von SammysHP »

Jeden Fahrer aufhängen oder nur die, die Lodenmantel tragen ?.
Jeden natürlich. Man kann nämlich leicht feststellen, ob gebremst wurde oder nicht. Und wenn nicht, ist man nicht tauglich für den Straßenverkehr und hat die Konsequenzen zu tragen.

In diesem Fall ist es anders. Jeder, der mit einer Waffe umgeht, ist für sein Handeln damit voll zu verantworten, egal, was er sich dabei gedacht hat. Da gibt es keine Ausreden, keine Versehen.

3 Jahre Gefängnis sind wohl sehr utopisch, auch wenn das laut Gesetz möglich wäre. Eine Bewährungsstrafe würde in diesem (Einzel-)Fall keinen Sinn machen. Wirksam ist eine Geldstrafe von über 90 Tagessätzen, das hat nämlich einen Eintrag im Führungszeugnis zur Folge, die Jagd kann nicht mehr durchgeführt werden und angenehm ist es weder für das Ego noch für den Geldbeutel. Außerdem kommen noch die Verfahrenskosten hinzu, die Dank einiger Gutachten sicherlich nicht gering sind.
polarwolf
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Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von polarwolf »

aka schreibt "Leute ihr unterstellt hier den Vorsatz"

Ja was ist es den sonst wenn man mit der Knarre in Busch auf Tiere schießt ? :x

gruß jochen
balin
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Re: RLP: Westerwald-/Giessener Wolf erschossen

Beitrag von balin »

Wenn ich Jäger wäre, würde ich das mit einbeziehen: In Deutschland gibt es etwa 6 Millionen Hunde und der schlechte Ruf der Jäger rührt vor allem
von der Tatsache her, daß sich die Hundehalter für ihren vierbeinigen Schützling permanent durch die Jäger bedroht fühlen. So ein Abschuss und dann auch noch mit der Begründung schürt solche Vorbehalte. Die Oma mit dem Fiffi und vor allem die anderen sehen die Lodenröcke nach derartigen Schlagzeilen dann noch viel lieber von weitem oder besser überhaupt nicht. Im neuen sächsischen Jagdrecht ist das unkontrollierte Umlegen von Hunden ausgeschlossen worden. Das ist schon mal nicht schlecht und würde die Wolfsproblematik auch deutlich entschärfen. Das genaue Procedere für die Eliminierung eines "wildernden" Hundes mit Rücksprache beim zuständigen Amt weiss ich jetzt nicht, aber die Denkpause reicht hoffentlich aus um solche Entgleisungen hoffentlich zu verhindern. Zur Öffentlichkeitsarbeit der Jäger würde ein vollständiger Verzicht auf den Jagdschutz gegen Hunde gut passen. Da gibt es bestimmt bessere Möglichkeiten um Hundespaziergänge angepasst zu erzwingen. Wenn es mal genug Wölfe gibt, dann kommt das vielleicht sogar von alleine.
Über die Hunde braucht man eigentlich nicht herzuziehen. Man muß mal beobachten, welche positiven Auswirkungen ein Hund auf ansonsten unausstehliche Menschen hat und schließlich ist ein Hund für viele das letzte Bindeglied zu Natur und Bewegung.
Aus meiner Sicht gibt es da für die Jägerschaft eine Menge zu überdenken.
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