aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
LarsD

Re: aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Eindämmen, bejagen, vulgo abknallen... Nicht anderes habe ich von einem Jäger erwartet... :x
8 Junge sind ja wohl die absolute Ausnahme. Normal sind 4...6 Welpen und die Verluste gerade bei Jungwölfen dürften jedem bekannt sein, der ein bißchen Ahnung von der Materie hat. Von drastischer Vermehrung kann also überhaupt keine Rede sein...
Was für ein ausgeprägter Reflex ... :mrgreen: Aber Du musst zugeben, dass diese Zeile erst dann zu einem Aufreger wird, wenn Du sie aus dem Kontext des Artikels reisst. ;-) Was der Gute sonst so zum Thema Wolf sagt, sollte nicht nur Dich eigentlich glücklich machen. Aber wo kämen wir hin, wenn hier jemand positiv über einen Jäger schreibt ... ?! :mrgreen:

Viele Grüße

Lars
Grauer Wolf

Re: aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Was für ein ausgeprägter Reflex ... :mrgreen:
Lars, ich empfinde es einfach als traurig, ja empörend, wenn bei den paar Wölfchen, die wir hier in Deutschland haben, direkt mal von drastischer Vermehrung gefaselt und von "eindämmen" geredet wird...
Du meine Güte, es hat über 10 Jahre gedauert, bis sich der kleine Bestand aufgebaut hat, den wir jetzt haben, und Du kennst so gut wie ich den furchtbaren Blutzoll, den die Wölfe jedes Jahr dem Verkehr zollen... Und dann wären da noch die illegalen Abschüsse...
Ich möchte noch mal betonen, ich bin nicht prinzipiell gegen die Jagd, denn das wäre schlicht unehrlich, weil ich sehr gerne Wild esse (trotzdem gönne ich dem Wolf und anderen Beutegreifern ihren Anteil von Herzen!). Aber es besteht nicht die geringeste Notwendigkeit, bezüglich des Wolfes von "eindämmen" zu reden, weil es einfach nichts zu regulieren gibt (wir haben ja noch nicht mal eine wirklich stabile, widerstandsfähige Population)... Das führt dann bei mir zum Beißreflex... :p
Der Vergleich mit Marderhund, Waschbär und Nutria hinkt übrigens ganz gewaltig, denn diese Tiere wurden hierzulande mutwillig ausgesetzt (der Marderhund z.B. zu tausenden in Weißrußland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) oder sie sind aus Pelzfarmen ausgekniffen. Daß diese Art der Faunenverfälschung zu Problemen führen kann (besonders, wenn eine Art hierzulande keine natürlichen Feinde hat), ist unbestritten. Der Wolf hingegen ist ein nativ einheimisches Tier, das zur hiesigen Ökologie gehört und nur in seinen angestammten Lebensraum zurückkehrt, aus dem es vor 150 Jahren eliminiert wurde...

Gruß
Wolf
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Waldschrat
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Re: aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Beitrag von Waldschrat »

LarsD hat geschrieben: Aber wo kämen wir hin, wenn hier jemand positiv über einen Jäger schreibt ... ?! :mrgreen:
och, das kann man so nicht sagen, das war halt nur vor deiner zeit* :mrgreen:

grüße vom waldschrat

*wenn du zeit und lust hast kannst du ja gern mal ins archiv runter gehen
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Lutra
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Re: aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Beitrag von Lutra »

LarsD hat geschrieben: Aber wo kämen wir hin, wenn hier jemand positiv über einen Jäger schreibt ... ?! :mrgreen:

Viele Grüße

Lars
Na ja, wenns der Jäger wirklich so gesagt hat, ist es schon irgendwie dusselig. Manchmal wird ja von den Artikelschreibern dann auch noch was überspitzt.
Wolfsheuler
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Re: aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Beitrag von Wolfsheuler »

Wenn man diesen Artikel so liest, dann scheint es aber nicht so, dass der Wolf grossen Einfluss auf das Wild in der Colbitz Letzlinger Heide hat. Der Bestand an Rotwild steigt. Ja es scheint (entgegen den Artikeln die Lars D hier verlinkt hat) noch nicht einmal Wölfe dort zu geben, denn im Artikel heisst es:
." Die Colbitz-Letzlinger Heide sei Wolferwartungsgebiet und "früher oder später wird sich das eine oder andere Rudel ansiedeln".
Gibts nun Wölfe in der Heide oder doch nicht? Bleibt wohl ein grosses Geheimnis?
http://www.volksstimme.de/nachrichten/l ... ueber.html
Grauer Wolf

Re: aktuelle Zahl der Wolfsrudel in Deutschland

Beitrag von Grauer Wolf »

Danke für den Link!
Genau diese Passage
Auch Ulrich Mette, Referent für Jagdhoheit im Landesverwaltungsamt, warnte davor, die Hoffnungen auf den Wolf zu setzen: "Wir befinden uns als Jäger mit dem Rücken an der Wand." Es gebe Wildarten, die nicht mehr unter Kontrolle zu kriegen seien, etwa der Mink oder der Waschbär. Bei Rot-, Dam- und Rehwild habe er bisweilen den Eindruck, "dass wir das gar nicht in den Griff bekommen wollen", kritisierte Mette scharf.
läßt tief blicken... Ich bin froh, daß das mal einer offen ausspricht, der die Szene kennt!
Die Jägerschaft sollte eigentlich froh sein, mit dem Wolf einen tatkräftigen Helfer zur Seite zu haben, anstatt zu jammern, zu klagen, zu meckern und nach "Wolf ins Jagdrecht" zu schreien... Die Wildbestände sind doch schon längst völlig aus dem Ruder gelaufen...

Gruß
Wolf
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