LarsD hat geschrieben:Was für ein ausgeprägter Reflex ...
Lars, ich empfinde es einfach als traurig, ja empörend, wenn bei den paar Wölfchen, die wir hier in Deutschland haben, direkt mal von drastischer Vermehrung gefaselt und von "eindämmen" geredet wird...
Du meine Güte, es hat über 10 Jahre gedauert, bis sich der kleine Bestand aufgebaut hat, den wir jetzt haben, und Du kennst so gut wie ich den furchtbaren Blutzoll, den die Wölfe jedes Jahr dem Verkehr zollen... Und dann wären da noch die illegalen Abschüsse...
Ich möchte noch mal betonen, ich bin
nicht prinzipiell gegen die Jagd, denn das wäre schlicht unehrlich, weil ich sehr gerne Wild esse (trotzdem gönne ich dem Wolf und anderen Beutegreifern ihren Anteil von Herzen!). Aber es besteht nicht die geringeste Notwendigkeit, bezüglich des Wolfes von "eindämmen" zu reden, weil es einfach nichts zu regulieren gibt (wir haben ja noch nicht mal eine wirklich stabile, widerstandsfähige Population)... Das führt dann bei mir zum Beißreflex...
Der Vergleich mit Marderhund, Waschbär und Nutria hinkt übrigens ganz gewaltig, denn diese Tiere wurden hierzulande mutwillig ausgesetzt (der Marderhund z.B. zu tausenden in Weißrußland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) oder sie sind aus Pelzfarmen ausgekniffen. Daß diese Art der Faunenverfälschung zu Problemen führen
kann (besonders, wenn eine Art hierzulande keine natürlichen Feinde hat), ist unbestritten. Der Wolf hingegen ist ein nativ einheimisches Tier, das zur hiesigen Ökologie gehört und nur in seinen angestammten Lebensraum zurückkehrt, aus dem es vor 150 Jahren eliminiert wurde...
Gruß
Wolf