Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Grauer Wolf

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von Grauer Wolf »

Waldschrat hat geschrieben:4kg? ohne den uhus zu nahe treten zu wollen, das sind schon ganz schöne brocken. passen der winkel und geschwindigkeit, kommt das tierchen durch die frontscheibe und besucht den raser in der fahrgastzelle
...und reißt im den Kopp ab. Selbst bei einem Vogel werden bei hohen Geschwindigkeiten ungeheure Kräfte frei. Ich hab vor vieles Jahren mal das Foto eines Opel Manta gesehen, der bei 160 km/h eine Ente gefangen hatte. Der Scheinwerfer und der dahinterliegende Kotflügel waren demoliert, als hätte ein Dampfhammer zugeschlagen... Mit ½mv² ist halt nicht zu spaßen und wenn der Vogel auf einen zu fliegt, kommen mal schnell 180 km/h Relativgeschwindigkeit zusammen:
½*4kg*(50 m/s)² = 5000 Joule...
Waldschrat hat geschrieben:ich war ja ein großer fan der aktion mit den orangen dreibeinen (an jedem wildunfallort des letzten jahres) wird das eigenlich noch gemacht? man sollte noch einen drauf setzen und die autowracks ne zeit lang am strassenrand stehen lassen...
Wäre eine Idee, aber glaubst Du wirklich, die Leute lernen was draus? Wie war das noch? "Mir passiert das schon nicht..." :roll: Auf den Elchtest der besonderen Art könnte ich jedenfalls gut verzichten...

Gruß
Wolf
Benutzeravatar
Waldschrat
Beiträge: 194
Registriert: 5. Okt 2010, 23:45

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von Waldschrat »

@grauer wolf:
die sache mit den dreibeinen soll zu einer reduzierung der wildunfälle geführt haben. bin mir aber nicht sicher, wie lange so ein effekt wirkt. das es absolut beratungsresistente gibt ist mir schon klar, aber jeder unfall weniger ist ein erfolg.
manchmal glaube ich, dass das schild 142 "wildwechsel" mit allem möglichen verbunden wird, aber nicht mit einer gefahrenstelle.

grüße vom waldschrat
"It's not easy to be green"
____________________Kermit
Grauer Wolf

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von Grauer Wolf »

Waldschrat hat geschrieben:manchmal glaube ich, dass das schild 142 "wildwechsel" mit allem möglichen verbunden wird, aber nicht mit einer gefahrenstelle.
Der Punkt ist, daß meiner Meinung nach dieses Schild sehr gerne mißbraucht wird, um verdeckte Tempolimits durchzusetzen. Wie oft habe ich die Schilder schon gesehen, wo von der Topographie her kein Wild zu erwarten war? Die Behörden müssen die Bürger für völlig verblödet halten... Die logische Folge: Keiner achtet mehr drauf...
Wie auch immer, ich habe schon lange die Konsequenzen gezogen. Statt wie der treudoofe Bundesmichel ohne zu denken auf den Wust von Schildern zu achten, benutze ich lieber meinen Verstand und achte auf die Landschaft und deren Bewuchs. Dann überraschen einen Reh und Fuchs auch da nicht, wo sie einem begegnen, ohne daß das Wildwechsel-Schild es ihnen erlaubt hätten...

Mit den rotweißen Warnschildern vor scharfen Kurven (625, 105 und 103) ist das übrigens ähnlich. In Norddeutschland stehen die Dinger oft genug an Kurven, bei denen man nicht mal den Gasfuß heben muß, sondern einfach durchrauscht. Ergo achtet keiner mehr drauf. Wer das vom Norden kommend wie gewohnt auch in der Eifel macht, macht 100%ig einen Abflug in die Botanik oder schlimmeres, denn wenn man dort so einen Schild sieht, geht man besser voll in die Eisen... :p

Ich kann nur immer wieder fordern: Herr schmeiß Hirn vom Himmel, besonders über Behörden und das reichlich. Wenn man Gefahrenhinweise wie Wildwechsel u.ä. wirklich nur dort aufstellt, wo's tatsächlich gefährlich ist, dann würden die Leute das auch ernst nehmen...

Gruß
Wolf
aka

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von aka »

Der Punkt ist, daß meiner Meinung nach dieses Schild sehr gerne mißbraucht wird, um verdeckte Tempolimits durchzusetzen. Wie oft habe ich die Schilder schon gesehen, wo von der Topographie her kein Wild zu erwarten war? Die Behörden müssen die Bürger für völlig verblödet halten... Die logische Folge: Keiner achtet mehr drauf...
Hast völlig recht. Es gibt dazu sogar Untrsuchungen die, die von Dir genannten Tatsachen belegen. Manche Maßnahmen zur Verminderung der Wildunfälle
beginnen direkt mit dem Ausdünnen von 142. Daß die Dinge na Stellen stehen wo der "gesunde Menschenverstand" keine Begegnung mit Wild zu
erwarten läßt, hängt jedoch oft damit zusammen daß an diesen Stellen in der Vergangenheit tatsächlich Wildunfälle stattgefunden haben.
Daß in den folgenden 5 - 10 Jahren an diesen Stellen nix passiert ist ne andere Geschichte. Habe auch so einen kritischen Abschnitt wo im Jahr einge
Unfälle - Reh, Wildschwein, Waschbär, Fuchs, Fischotter - passieren. Kein Außenstehender würde es als Wildufallschwerpunkt wahrnehmen - Bebaung mit Lücken,
die nicht als solche - vom Auto aus - wahrgenommen werden und de facto als Wildwechsel genutzt werden. Das ganze in Ortsgrenzen. 142 habe
ich abgewehrt - andere Ideen sind entweder zu teuer oder nicht machbar oder von vorne herein als Unwirksam einzustufen - Zäune, Vergrämung etc.
Zum Kotz... aber praktisch nix zu machen.......
timber-der-wolf

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von timber-der-wolf »

aka hat geschrieben:Wenn ich wegen Kröten auf einer 100- ter Strecke 12.00 Mittags 30 fahren muß is das nich besonders erbaulich......Und sowas gibt es auch....Dummheit ?
Was ist wohl wichtiger, das egoistische Fahren mit unbdingt 100 kmh oder das Leben der Kröten, die trotz Schutz und ohne menschliche Hilfe und Rücksicht, wenig Chancen hätten zu überleben ... einfach mal ein wenig nachdenken ... ;-)
LarsD

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von LarsD »

timber-der-wolf hat geschrieben:
aka hat geschrieben:Wenn ich wegen Kröten auf einer 100- ter Strecke 12.00 Mittags 30 fahren muß is das nich besonders erbaulich......Und sowas gibt es auch....Dummheit ?
Was ist wohl wichtiger, das egoistische Fahren mit unbdingt 100 kmh oder das Leben der Kröten, die trotz Schutz und ohne menschliche Hilfe und Rücksicht, wenig Chancen hätten zu überleben ... einfach mal ein wenig nachdenken ... ;-)
Ich habe nur für Dich die entscheidende Passage kenntlich gemacht. Jetzt folge Deinem eigenen Ratschlag und versuche es ein zweites Mal, aber jetzt bitte mit ein wenig Nachdenken ... ;-)

Viele Grüße

Lars
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von Lutra »

LarsD hat geschrieben:
timber-der-wolf hat geschrieben:
aka hat geschrieben:Wenn ich wegen Kröten auf einer 100- ter Strecke 12.00 Mittags 30 fahren muß is das nich besonders erbaulich......Und sowas gibt es auch....Dummheit ?
Was ist wohl wichtiger, das egoistische Fahren mit unbdingt 100 kmh oder das Leben der Kröten, die trotz Schutz und ohne menschliche Hilfe und Rücksicht, wenig Chancen hätten zu überleben ... einfach mal ein wenig nachdenken ... ;-)
Ich habe nur für Dich die entscheidende Passage kenntlich gemacht. Jetzt folge Deinem eigenen Ratschlag und versuche es ein zweites Mal, aber jetzt bitte mit ein wenig Nachdenken ... ;-)

Viele Grüße

Lars
Die Antwort ist ganz simpel. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird nach der Errichtung der Krötenschutzzäune zum Schutz der Leute eingerichtet, die die Kröten über die Straße tragen. Sollen die die Schilder jedes Mal hinstellen und wieder wegnehmen? (Zumal sie das wahrscheinlich nicht mal selbständig machen dürften)
Ohne Schutzzaun wären auch 30 km/h wenig sinnvoll. Dann würden die Kröten nur langsamer überfahren, aber eben nicht unbedingt 12.00 Uhr mittags, da habt Ihr schon Recht.
aka

Re: Wolf im Gebiet des Seenland Rudels überfahren

Beitrag von aka »

Die Antwort ist ganz simpel. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird nach der Errichtung der Krötenschutzzäune zum Schutz der Leute eingerichtet, die die Kröten über die Straße tragen. Sollen die die Schilder jedes Mal hinstellen und wieder wegnehmen? (Zumal sie das wahrscheinlich nicht mal selbständig machen dürften)
Ohne Schutzzaun wären auch 30 km/h wenig sinnvoll. Dann würden die Kröten nur langsamer überfahren, aber eben nicht unbedingt 12.00 Uhr mittags, da habt Ihr schon Recht.
Nur relativ wenige Kröten kommen direkt unter die Räder. Der Luftsog/Wirbel unter dem schnellfahrenden Fahrzeug ist für die Tiere ebenfalls problematisch -
Die Geschwindigkeitbegrenzung ohne Zäune macht schon Sinn (Es gibt sogar im Net was dazu). Krötenzäune sind nur bis dann sinnvol, bis die Predatoren die Futterstelle entdeckt haben und gelernt haben sie zu nutzen. Verluste an Krötenzäunen sind in diesem Fall höher als die Anzahl der Tiere, die möglicheweise überfahren werden. Wildschweinsichere Behälter sind nicht immer "das gelbe vom Ei". Die Zäune 3 - 4 Mal in der Nacht zu kontrollieren und
die Behälter leeren - eher eine Theorie....

(Stell mal spaßhalber eine Wildkamera am Krötenzaun, welcher seit Jahren regelmässig im Wald, am Wald oder in ähnlicher Umgebung aufgestellt wird -
es reicht mitunter an einer oder 2 Stellen die Erde zu Harken und zu qucken was und wie oft dort außer Fröschen/Kröten entlangspaziert....... :mrgreen: )


An manchen Stellen macht
es eben Sinn auf diese zu verzichten und an NACHTS wenig befahrenen Abschnitten zeitweise Geschwindigkeitbegrenzungen einzuführen. Aber eben NACHTS.....

Das gleiche übrigens wenn es um Sicherheit der Helfer ginge - wer den GANZEN TAG braucht um die Zäune zu kontrollieren.....Naja......

:mrgreen:

Im konkreten Fall - 30 Mittags bei 100 - hat jemand einfach nicht gedacht.
Antworten