Wölfe in der Lausitz

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
aka

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von aka »

Vielleicht mal auf den Boden der Tatsachen zurückkehren ?

Solche Mittel - Vergrämung mit Gummigeschossen - müssten permanent eingestzt werden. Und wer soll es tun ?.
Beschiessen am Kadaver ist wie Senf nach dem Mittagessen - läuft darauf hinaus den Wölfen beizubringen, nach dem Riss nicht
an den Tatort zurückzukehern sonder sich eine neue Herde zu suchen...... :mrgreen:

Das gezielte "Entnehmen "/ Fang der Problemtiere gehört ins Reich der Phantasie und ist in dieser Hinsicht hier gut aufgehoben.

Italiener und Franzosen ballern regelmäßig auf die Tiere mit feinem Schrot - hier wäre das undenkbar. Glaube ich. Davon abgesehen, daß
es hierzulande zuerst ein Paar Idioten gefunden werden müssten, die sich darauf einlassen würden - sellbst wenn es irgendwann
legitimiert werden sollte.

Übrigens - was die Knallerei angeht - ich weisst nicht ob die Ergebnisse der Telemetrie im bezug auf das Verhalten der Wölfe - einzelner Exemplare/
und Rudel im Bezug auf die Drückjagden im Wald ausgewertet wurden. Scheint ein gutes Lockmittel für die Grauen zu sein wenn es irgendwo öfters knallt -
von Silvesterballerei abgesehen.
balin
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von balin »

Zitat Aka:
"Das gezielte "Entnehmen "/ Fang der Problemtiere gehört ins Reich der Phantasie und ist in dieser Hinsicht hier gut aufgehoben".
Das ist eine Frage des Informationsstandes. In Schweden gelegentlich und zb in Oregon beim Imnaha Pack kann man sehr wohl die Täterschaft zuordnen. Das Handwerk der Besenderung ist hierzulande und auch in Frankreich noch ausbaufähig. Und in einem hast du recht...wer soll das denn machen? Wir haben keine übergeordnete Institution, die sich solchen Projekten kontiunerlich verschreibt. In Idaho und Oregon läuft derzeit ein Projekt, wo die Interaktionen von Rinderherden und den dazugehörigen Wolfsrudeln aufgezeichnet werden.Da gibt es einen Typen, der jetzt im ganzen Land herumfährt und das Belungern seiner Herde durch die Wölfe in Diagrammen darstellt. Aus den bereitgestellten Daten schließt er, daß die Wölfe wohl täglich Kontakt zu den Rindern haben und es nur eine Frage der Zeit ist, bis etwas passiert. Das ist so ähnlich wie uns Lars erklärt, daß sich die Wölfe bei uns zwangsweise habitieren müßten.
Man kann das ja abwarten, aber eines ist mal sicher - wer am Monitoring spart, der macht den ersten Fehler, dem dann zwangsläufig alle weiteren folgen. Wenn wir das ganze mal verstanden haben, dann kann man vielleicht etwas kürzer treten. Aber bis dahin ist es noch weit.
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SammysHP
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Bei der Besenderung ist eines der Probleme der Preis. Ein GPS-Sender kostet einige tausend Euro, wenn man die jetzt blind bei jedem Vorfall anbringt, hat man da schnell die 50.000-100.000 Euro voll. Ein offenes Auge von allen Anwohnern ist da sicherlich hilfreicher.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

aka hat geschrieben:Italiener und Franzosen ballern regelmäßig auf die Tiere mit feinem Schrot - hier wäre das undenkbar. Glaube ich.
Ich würde jeden, den ich zufällig dabei erwische, unnachsichtig anzeigen... :x

§ 1 TierSchG
"Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."

Tut mir leid, ein Versicherungsfall ist kein vernünftiger Grund!

Selbst Gummigeschosse sind m.E. mehr als grenzwertig, weil sie bei kleineren Tieren (der Wolf ist kein großes Tier!) mit Leichtigkeit schwere bis tödliche Verletzungen hervorrufen können (Schwere Augenverletzungen (immer möglich), Knochenbrüche, u.U. innere Verletzungen an Organen, Luftröhre)... Gummigeschosse sind kein Spielzeug, die sollen verletzen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Gummigeschoss (einfach mal lesen!)
Mannomann... :grumpy:

Gruß
Wolf
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Klar sollte sein, dass man nicht einfach jeden mit so einem Teil schießen lassen soll. Derjenige muss schon zielsicher sein und die Auftreffenergie abschätzen und die Anwendung entsprechend abwägen (oder die Energie beeinflussen) können. Sportschützen also voran. ;)

Alternativ könnte man Taser einsetzen, die jedoch nur eine geringe Reichweite haben. Weiterhin einen Versuch wert: Akustische Waffen (ja, die gibt es und sie sind sogar recht interessant), Wasserwerfer.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Klar sollte sein, dass man nicht einfach jeden mit so einem Teil schießen lassen soll. Derjenige muss schon zielsicher sein und die Auftreffenergie abschätzen und die Anwendung entsprechend abwägen (oder die Energie beeinflussen) können. Sportschützen also voran. ;)
Da sprichst Du aber ein großes Wort gelassen aus...
SammysHP hat geschrieben:Alternativ könnte man Taser einsetzen, die jedoch nur eine geringe Reichweite haben. Weiterhin einen Versuch wert: Akustische Waffen (ja, die gibt es und sie sind sogar recht interessant), Wasserwerfer.
Taser haben auch schon mehrfach Todesfälle verursacht (Herzstillstand!), auch wenn das gerne totgeschwiegen wird. Akustische Waffen wären tatsächlich eine Alternative. Ich habe nur keine Vorstellung, was so ein Teil kostet. Aber auch hier ist z.B. ein irreparabler Hörschaden (146 dB!) ohne weiteres möglich, was für einen Wolf letztlich den Tod bedeutet... Evtl. wäre hier vielleicht eine nichtmilitärische Version möglich, die einfach nur nervensägend hochfrequent (20...30 kHz) und tierisch laut ist, aber definitiv unterhalb der Verletzungsgrenze bleibt. Mit einem Piezoschallgeber, einem kleinen Parabolspiegel und etwas Elektronik sollte das machbar sein... Was allerdings die Schafe dazu sagen (ich kenne deren Frequenzspektrum nicht)... :? Wenn die vor Panik erratisch durch die Gegend springen, ist damit auch keinem geholfen...

Gruß
Wolf
aka

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von aka »

... :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Mehr fällt mir dazu leider nicht ein...... :mrgreen:

Viel .....Wolfsfreundsheil ? Oder wie sagt man dazu ?
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Immerhin haben wir kreative Vorschläge. ;)
LarsD

Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von LarsD »

SammysHP hat geschrieben:Klar sollte sein, dass man nicht einfach jeden mit so einem Teil schießen lassen soll. Derjenige muss schon zielsicher sein und die Auftreffenergie abschätzen und die Anwendung entsprechend abwägen (oder die Energie beeinflussen) können. Sportschützen also voran. ;)

Alternativ könnte man Taser einsetzen, die jedoch nur eine geringe Reichweite haben. Weiterhin einen Versuch wert: Akustische Waffen (ja, die gibt es und sie sind sogar recht interessant), Wasserwerfer.
Mal ganz ehrlich ... es gibt auf dieser Welt sehr viele Leute, die sich genau mit diesem Thema "Problemwölfe" in der Praxis beschäftigen. Warum nutzen wir nicht deren Erfahrungen und picken uns aus der Vielzahl von praktisch auch umsetzbaren Möglichkeiten jene heraus, die unter unseren Gegebenheiten sehr wahrscheinlich ebenfalls den gewünschten Erfolg bringen werden? ;-)

Viele Grüße

Lars
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SammysHP
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Re: Wölfe in der Lausitz

Beitrag von SammysHP »

Welches wäre denn die von dir angesprochene Lösung? Ganz einfach "weg mit dem Wolf"? Und was machen wir, wenn keiner mehr seine Tiere schützt, weil der Wolf dann ja eh ganz schnell weg ist? Notfalls lässt man den Zaun mal ein paar Nächte weg und stellt ihn anschließend wieder auf. "War doch geschützt, jetzt muss der Wolf aber weg." Der Wolf steht noch am Anfang der Ausbreitung in Deutschland, da dürfen wir an so etwas noch gar nicht denken. (Vor allem nicht, weil gar nicht die Notwendigkeit der Entnahme entsteht. Und sollte es irgendwann soweit sein, wird diese Entscheidung auch getroffen werden - aber eben erst, wenn es Zeit dafür ist.)
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