Oberbayern bereitet sich vor ...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
zucka-l!ck-me*

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von zucka-l!ck-me* »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Aaaah, ja, das ist selbstverständlich ein Grund, ein Tier zu töten, das man nicht essen will..
Ja...so sieht das Landratsamt Sonthofen das ganze, leider!!!

Ansonsten geb ich dir völlig recht, der Tourismus nimmt hier immer mehr zu, es werden immer mehr Beschneiungssee'n, Pumpanlagen, Klettergärten und immer noch mehr allzu unnütziger quatsch gebaut!Hier geht es denen nur ums Geld, umso mehr man umsetzen kann, desto besser... .
Aber ich betone es nochmal, es sind nich die einheimischen Almkasperl denen die Natur egal ist, sondern den scheiß Bürokraten!
Die meisten einheimischen hätten selber gerne Ruhe vor den ganzen Touris, da diese nur ein haufen Dreck und Müll hinterlassen, die Haagzäune und Stecklinge zusammen latschen, die viehtränken verunreinigen oder sogar umwerfen!!!
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grauer-geselle
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Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von grauer-geselle »

LarsD hat geschrieben:
Genau! Wo kämen wir schließlich hin, wenn diese Almkasper mitten in der Natur weiterhin Lebensmittel für sich und andere produzieren? Dafür gibt's Massentierhaltung - da klappt das auf engstem Raum und zudem wolfssicher. Dann müssen wir nur noch diesen Städtern verklickern, dass sie dort oben nicht als Touris rumzulatschen haben. In den Städten gibt es reichlich Parks. Da können die ausreichend frische Luft schnappen. Und schon ist Platz für Wolf & Co. Wildnis ist möglich - auch in Deutschland! :mrgreen:
Gut, meine Sinne für die Aufnahme ironisch gemeinter Sätze sind, glaub ich, noch ganz aktiv! Trotzdem Lars, muss man da nicht unbedingt eine Lanze für diesen Unsinn
brechen. Aus den Zitaten in der SZ über dieses Faltblatt liest man doch deutlich heraus: " Der Wolf wird Unheil bringen, für Mensch, Tier, Berge, Almen und Wald !! " Das
ist ein Bollwerk an vorgeschobenen Prophezeiungen, in deren Kern nur eine Aussage liegt ! ICH WILL MEINEN PROFIT WIE IMMER ABSAHNEN, UND DER WOLF STÖRT MICH DABEI !
Nichts Anderes steckt dahinter. Darüber wird sich hier auch jeder klar sein !

Komischerweise, das Thema "Wolf-Bayern" hat ja nun langsam schon "sooo einen Bart", gibt es aus allen anderen Regionen Deutschlands keine derart gerichteten Aktionen.
( Mal abgesehen von den Anfangszeiten hier in der Lausitz, als die BILD noch Auflagen damit machen wollte, oder sich eine ( längst tote ) Bürgerinitiative gegen die "Gefahr"
auflehnen wollte. ) Hier ist der Wolf normal wie der Fuchs, zur Pilzzeit stehen mehr Autos als Bäume am Waldrand, die Jäger schiessen immer noch mehr als genug Wild.
Also von der bayrisch gemachten Apokalypse spüre ich hier nichts. Hier hat sich NICHTS und WIRKLICH NICHTS wegen dem Wolf geändert ! Aber in Bayern wird die Welt
zusammenbrechen ! Das bringt mich doch ein wenig zum Lachen.

In diesem Sinne ..............
Grauer Wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von Grauer Wolf »

zucka-l!ck-me* hat geschrieben:Ansonsten geb ich dir völlig recht, der Tourismus nimmt hier immer mehr zu, es werden immer mehr Beschneiungssee'n, Pumpanlagen, Klettergärten und immer noch mehr allzu unnütziger quatsch gebaut!Hier geht es denen nur ums Geld, umso mehr man umsetzen kann, desto besser... .
Aber ich betone es nochmal, es sind nich die einheimischen Almkasperl denen die Natur egal ist, sondern den scheiß Bürokraten!
Die meisten einheimischen hätten selber gerne Ruhe vor den ganzen Touris, da diese nur ein haufen Dreck und Müll hinterlassen, die Haagzäune und Stecklinge zusammen latschen, die viehtränken verunreinigen oder sogar umwerfen!!!
Ich komm ja kaum noch zum Urlaubmachen, aber was glaubst Du wohl, warum es mich nur noch da hin zieht, wo sich Fuchs oder meinethalben auch Wolf und Has' "Gute Nacht" sagen? Ich bin wie mein vierbeiniger Namensparton, ich will meine Ruhe... ;) Dazu brauche ich keine Klettergärten, keinen Alpenzauber, keine Kutschfahrten, keine Lifte, keine feinen Restaurants o.ä., dazu brauche ich nur meine Beine, a bisserl Ausrüstung und natürlich meine vierbeinige Begleitung... :) Wenn's dann abends noch eine schlichte Kammer und eine Brotzeit gibt, bin ich völlig zufrieden... Luxus? Wozu...?
Sauberes Wasser, gute Luft und eine feine Landschaft mit wilden Tieren, das ist von wahrem Wert! Sollte dort auch der Wolf zuhause sein, besser ging's nimmer! Denn dort fühle auch ich mich zuhause...

Mag etwas schräg klingen, aber diese ganze Konsumgesellschaft mit ihren Statussymbolen hängt mir allmählich zum Hals raus... Nein, schlimmer, sie widert mich an...
LarsD

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von LarsD »

Hallo Norbert,
timber-der-wolf hat geschrieben: Das ist absolutes Dummgeschwätz!
Für sogenannte "Stillegungsflächenen" werden immer noch immense Summen an Subventionen aus Steuermitteln an Landwirte / Landwirtschaftsbetriebe gezahlt. Wenn diese Flächen sinnvoll beweirtschaftet werden würden, gäbe es genügend hier im Lande produzierte Lebensmittel!


so, so ... der große Kenner mit furchtbar viel Ahnung von Wölfen, Wolfshunden und Landwirtschaft hat gesprochen. :mrgreen: Für Subventionen stillgelegte Ackerflächen in Deiner Gegend? Spannende Sache! Entweder Du kommst zu selten an die frische Luft oder es hat sich innerhalb von drei Jahren nicht bis zu Euren Bauern rumgesprochen, dass für Flächenstillegungen keine Subventionen mehr gezahlt werden. Letzteres halte ich für höchst unwahrscheinlich. Du kennst Dieter Nuhr? Sein wohl bekanntestes Zitat geht mir gerade durch den Kopf. ;-)

Viele Grüße

Lars
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SammysHP
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Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von SammysHP »

Bitte wieder etwas beruhigen und sachlich werden, ansonsten muss ich hier zumachen.
LarsD

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von LarsD »

grauer-geselle hat geschrieben: Gut, meine Sinne für die Aufnahme ironisch gemeinter Sätze sind, glaub ich, noch ganz aktiv! Trotzdem Lars, muss man da nicht unbedingt eine Lanze für diesen Unsinn brechen. Aus den Zitaten in der SZ über dieses Faltblatt liest man doch deutlich heraus: " Der Wolf wird Unheil bringen, für Mensch, Tier, Berge, Almen und Wald !! " Das ist ein Bollwerk an vorgeschobenen Prophezeiungen, in deren Kern nur eine Aussage liegt ! ICH WILL MEINEN PROFIT WIE IMMER ABSAHNEN, UND DER WOLF STÖRT MICH DABEI ! Nichts Anderes steckt dahinter. Darüber wird sich hier auch jeder klar sein !


So kann man das Ganze sehen. Das geht dann aber an den Realitäten und vor allem an den eigentlichen Knackpunkten vorbei. Die Bauern dort sind noch ein ganzes Stück bodenständiger. Familienbetriebe in der xten Generation. Denen bedeutet ihr Vieh noch was. Da hat jeder Schumpen auf der Alm noch seinen Namen. Wirtschaftlich können sie mit den Kleinstrukturen am globalisierten Markt längst nicht mehr mithalten und sind auf Subventionen angewiesen. Allein das sorgt für Frust. Dann ist da noch ein affenartiger Aufriss, den die EU-Bürokratie veranstaltet und dem man sich unterordnen muss, wenn man von ihr Geld haben will/muss. Trotzdem lebt man dort ehr schlecht als recht, wenn man sich wirklich und die Familie allein von der Landwirtschaft ernähren möchte. Und jetzt kommen dann so ein paar Knaller daher und meinen, der Wolf müsse dort oben wieder seinen Platz haben. Wer darauf andere Reaktionen erwartet hat, als sie sich im besagten Faltblatt finden, lebt in einer anderen Welt.

Spannend ist jetzt nur die Frage, wie man diese verkantete Kiste unter Kontrolle bringt und einen für alle akzeptablen Kompromiss draus macht. Dazu müssen zuerst die Witzbolde kalt gestellt werden, denen es allein um den Konflikt an sich geht, mit dessen Hilfe man sich aufplustern und zur Schau stellen kann. Der Thread gibt da schöne Beispiele für ... ;-) Plumpe Polemik und Wichtigtuerei helfen dem Wolf kein Stück. Wer die Sorgen und Ängste der Leute bezüglich des Wolfes nicht ernst nimmt, hält sich aus der ganzen Diskussion besser raus, wenn er dem Wolf tatsächlich helfen will.

Aus der Sicht der Bauern dort verteidigen die Ihre bodenständige Lebensweise gegen fixe Ideen irgendwelcher verklärten Großstädter und realitätsferner Bürokraten. Gegen den Widerstand dieser Leute dort vor Ort läuft beim Wolfsschutz nichts. Es geht nur mit denen. Den nötigen Dialog kann kein Mensch aus dem Ruhrpott oder aus Brüssel führen. Die kommen an diese Leute gar nicht ran. Und wenn der erste Schumpen auf der Alm in Gunzesried von Wölfen zur Strecke gebracht wurde, hat auch unser "Zuckerlie" trotz Heimvorteil einfach verspielt. Dann ist bei den Leuten dort einfach Schluss mit Lustig. Das können wir hier kritisieren und zerpflücken, wie wir wollen. Es ändert nichts an der Tatsache, dass ein Bauer dort oben nur schwerlich akzeptieren wird, dass Wölfe seine Tiere reißen. Wer dort oben Akzeptanz für den Wolf will, muss Wege aufzeigen, wie Almwirtschaft und Wolf nebeneinander existieren können, ohne dass Vieh gerissen wird und das Ganze unter dem Strich noch die Familie ernährt. Ich habe im Moment keine Idee, wie das funktionieren soll.

Viele Grüße

Lars
timber-der-wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von timber-der-wolf »

LarsD hat geschrieben:... Entweder Du kommst zu selten an die frische Luft ...
Du wirst lachen, aber ich bin täglich mehr als Du denkst an der frischen Luft. Und dabei kann man sehr gut sehen, dass es immer noch genügend unbewirtschaftete (still gelegte Acker-) Flächen gibt. Und das nicht nur in meiner unmittelbaren Umgebeung :shock: Ich bin überzeugt, das in der Summe diese stillgelegten und unbewirtschafteten Flächen bundesweit ein Vielfaches von dem sind, was dort in den Alpenregionen mühseelig mit wenig Ertrag in kleinstbäuerlicher Wirtschaftsweise bewirtschaftet wird.
LarsD hat geschrieben:So kann man das Ganze sehen.
Nein, genau so muss man es sehen, weil es die Realität ist!
LarsD hat geschrieben:Die Bauern dort sind noch ein ganzes Stück bodenständiger. Familienbetriebe in der xten Generation. Denen bedeutet ihr Vieh noch was.
Na und, auch im Ruhrgebiet, im Harz und anderswo haben die Kumpel auch seit x Generationen im Bergbau gearbeitet. Na und? Trotzdem gibts den Bergbau so gut wie gar nicht mehr. Und das Leben ging auch für diese Menschen weiter.
LarsD hat geschrieben:Wirtschaftlich können sie mit den Kleinstrukturen am globalisierten Markt längst nicht mehr mithalten und sind auf Subventionen angewiesen.
Subventionen sind nichts anderes als unser aller Steuern! Und genau deshalb wäre ich für die Abschaffung dieser Subventionen. Wenn sich eine produktion nicht lohnt, dann muss sie halt eingestellt werden. So funktioniert nun mal Marktwirtschaft. Ob man das gut findet oder nicht, ist eine andere Sache. Andererseits sind Subventionen so überflüssig wie ein Kropf. (Im realen Sozialismus wurde auch alles mögliche subventioniert. Und wo das hingeführt hat, sollte bekannt sein :-P ).
LarsD hat geschrieben: Trotzdem lebt man dort ehr schlecht als recht, wenn man sich wirklich und die Familie allein von der Landwirtschaft ernähren möchte.
Mir kommen gleich die Tränen, wenn ich das lese. Werde mal schnell einen alten Hut suchen und sammeln gehen :lol: :mrgreen: :lol:
LarsD hat geschrieben: Und jetzt kommen dann so ein paar Knaller daher und meinen, der Wolf müsse dort oben wieder seinen Platz haben. Wer darauf andere Reaktionen erwartet hat, als sie sich im besagten Faltblatt finden, lebt in einer anderen Welt.
So eine Aussage kann natürlich nur von einem Grünrock kommen, denn solche Aussagen, wie im Faltblatt, passen genau in die Ideologie einiger gestriger Jäger!
LarsD hat geschrieben:Spannend ist jetzt nur die Frage, wie man diese verkantete Kiste unter Kontrolle bringt und einen für alle akzeptablen Kompromiss draus macht.
Den Kompromiß, den sich die Jägerschaft wünscht, kann man in einschlägigen Jagdforen nachlesen. Gott sei Dank gibt es aber auch vernünftige Jäger, leider noch eine Minderheit, denen es nicht vordergründig ums Abknallen der Wölfe geht.
LarsD hat geschrieben:Dazu müssen zuerst die Witzbolde kalt gestellt werden, denen es allein um den Konflikt an sich geht, mit dessen Hilfe man sich aufplustern und zur Schau stellen kann.
Genau, siehe nur das LL-Forum, da geben einige Jäger das beste Beispiel als Witzbold und aufgeplusterter Schaumschläger ab :mrgreen:
LarsD hat geschrieben: ... Plumpe Polemik und Wichtigtuerei helfen dem Wolf kein Stück. Wer die Sorgen und Ängste der Leute bezüglich des Wolfes nicht ernst nimmt, hält sich aus der ganzen Diskussion besser raus, wenn er dem Wolf tatsächlich helfen will.
Es sollten sich auch genau die Leute heraushalten, die die Ängste und Befürchtungen noch schüren! Und das sind nun einmal nicht wenige Jäger, die im Grunde gar keine Ahnung vom Wolf haben, und nur alt hergebrachtes nachplapern anstatt sich mal intensiv und wertneutral mit der Thematik und wissenschaftlichen Forschungsergebnissen zu befassen. Aber das ist offensichtlich für einige Herrschaften der grünen Zunft zu viel des Guten verlangt.
LarsD hat geschrieben:Wer dort oben Akzeptanz für den Wolf will, muss Wege aufzeigen, wie Almwirtschaft und Wolf nebeneinander existieren können, ohne dass Vieh gerissen wird und das Ganze unter dem Strich noch die Familie ernährt.
Ganz ohne Verluste wird es sicher nie gehen, so realistisch muss man einfach sein! Außerdem sollten sie sich mal auf alte Traditionen der behütung besinnen ;-) , und vielleicht sollten sie sich mal in anderen Ländern (Bergregionen) umschauen, wie es da läuft. Beispiele gigts da genug ... nur wollen muss man, und das ist m.E. der eigentlich Knackpunkt und nichts anderes.
LarsD

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von LarsD »

Hallo Norbert,

lassen wir mal Deine offensichtliche Jagdpsychose links liegen und konzentrieren uns auf das Wesentliche. ;-)
timber-der-wolf hat geschrieben: Ganz ohne Verluste wird es sicher nie gehen, so realistisch muss man einfach sein! Außerdem sollten sie sich mal auf alte Traditionen der behütung besinnen ;-) , und vielleicht sollten sie sich mal in anderen Ländern (Bergregionen) umschauen, wie es da läuft. Beispiele gigts da genug ... nur wollen muss man, und das ist m.E. der eigentlich Knackpunkt und nichts anderes.
In welcher Bergregion sollen sich die Almbauern denn umschauen? Sollen sie sich in Polen, Frankreich oder Spanien die Möglichkeiten der nicht wirklich legalen Formen zur Selbsthilfe beim Schutz der Herden durch Wilderei ansehen? Sollen sie sich in der Slowakei oder Romänien über die wirtschaftlichen Aspekte der Wolfsjagd informieren? Sollen sie inder Schweiz nachfragen, wie man dort mit Wölfen umgeht, die Rinder auf den Almen reißen? In welche Scheinwelt lebst Du?

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dich mal vor Ort begibst und das persönliche Gespräch mit den Menschen dort suchst. Fahr doch mal ins Allgäu und stell Dich in Hindelang, Sonthofen, Fischen oder Immenstadt auf den Marktplatz. So eine Ein-Mann-Demo für die Rückkehr der Wölfe könnte Dir zu völlig neuen Einsichten verhelfen. Versprich mir aber, dass Du das auf keinen Fall am 6. Dezember tust. :mrgreen:

Viele Grüße

Lars
timber-der-wolf

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von timber-der-wolf »

Hallo Lars,
LarsD hat geschrieben:Hallo Norbert,
lassen wir mal Deine offensichtliche Jagdpsychose links liegen und konzentrieren uns auf das Wesentliche.
Nur noch mal für Dich, auch wenn ich es schon oft geschrieben habe, ich habe keine "Jagdpsychose" und vom Grundsatz her nichts gegen DIE Jagd und nichts gegen DIE Jäger! Mir ist sehr wohl bewußt, dass es Solche und Solche Jäger gibt. In meinem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis gibt es viele Jäger :shock: ;) .
Richtig ist allerdings, dass ich aus Erfahrung mit Jagd und Jägern in meinem engeren und weiteren Umfeld und auf Grund meiner fast 2 Jahrzehnte Tätigkeit als stellv. Jagdvorsteher sowie insbesondere als Schießleiter (und Ausbilder) auf einem Jagd- und Sportschießstand gegen bestimmte Dinge, Auswüchse, Äußerungen und vor allem Auftreten von einem Großteil der Jägerschaft sehr allergisch reagiere. Und leider sind es immer wieder die negativen Seiten der Jagd und und eines nicht geringen Teils der Jägerschaft, die in der Öffentlichkeit auffallen und nachhaltig prägen. Da können sich die vernünftigen Jäger noch so viel Mühe geben.
Richtig ist auch, dass ich die derzeitige Jagdgesetzgebung (Bund wie Länder) als längst überholungsbedürftig ansehe, da sie bei weitem nicht mehr den aktuellen gesellschaftlichen Erfordernissen sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen auf ökologischem und wildbiologischen Gebiet entspricht!
LarsD hat geschrieben:In welcher Bergregion sollen sich die Almbauern denn umschauen? Sollen sie sich in Polen, Frankreich oder Spanien die Möglichkeiten der nicht wirklich legalen Formen zur Selbsthilfe beim Schutz der Herden durch Wilderei ansehen? Sollen sie sich in der Slowakei oder Romänien über die wirtschaftlichen Aspekte der Wolfsjagd informieren? Sollen sie inder Schweiz nachfragen, wie man dort mit Wölfen umgeht, die Rinder auf den Almen reißen? In welche Scheinwelt lebst Du?
Lars, ich lebe in keiner Scheinwelt sondern sehe die Dinge schon sehr realistisch!
Die angebliche Wilderei und Selbsthilfe in den von Dir aufgeführten Ländern wird doch leider nur von bestimmten Jägerkreisen und teilweise Medien aufgebauscht und geht an der Realität völlig vorbei. Sicherlich wird es in dem einen und anderen Fall illegale Selbsthilfe und Wilderei geben. Nur sollte man das nicht überbewerten. Und bist Du Dir da sooo sicher, dass das nicht auch schon längst in D passiert? Auch durch Jäger?
Nur mal so am Rande, ich habe Verwandte in Rumänien, mit denen ich auch in Kontakt bin. Und zum Thema Wolf angesprochen, das kann ich Dir versichern, amüsieren sich die Menschen dort köstlich über die Hysterie, Angst und Schreckensmeldungen, die hier in D teilweise durch Medien, Betroffene und Jäger verbreitet wird. Dort lebt man seit eh und je mit Wolf, Bär und Luchs ... Meine Mutter, selbst bis kurz vor Kriegsende in Rumänien aufgewachsen und dort noch zur Schule gegangen, hat noch Wölfe kennen gelernt, ja auch in harten Wintern in den Karpaten, wo die Wölfe vor Hunger bis in die Siedlungen kamen. trotzdem hatte da Niemand Angst, weil man es dort nämlich nie verlernt hatte, mit den großen Beutegreifern zu leben und sich zu arangieren. Sie kann daher gar nicht verstehen, was hier in D für ein Drama um die paar existierenden Wölfe gemacht wird.
Und das bestätigt mir, wie auch mehrfach dokumentiert (u.a. von Promberger), dass es nichts ungewöhnliches ist, dass Wölfe und dort sogar teilweise Bären durch Ortschaften laufen, wenn sie auf Futtersuche sind. Kein Mensch kommt dort gleich auf die Idee, dann von einer Gefahr für den Menschen, von Problemwölfen (Problembären) zu faseln und diese Tiere sofort erlegen zu wollen, wie hier in D .
Sicher, dort wird der Wolf, Bär und Luchs in bestimmtem Umfang (noch) bejagt. Aber die Frage ist doch bei welchem Bestand dieser Tiere das geschieht.
LarsD

Re: Oberbayern bereitet sich vor ...

Beitrag von LarsD »

Hallo Norbert,

will man den Wolf in Deutschland schützen, muss man die Skeptiker überzeugen. Das gelingt ganz sicher nicht, wenn man mit großspurigen Tönen über alle und jeden her zieht, der Kritik oder Bedenken äußert. Es ist ein längst bekannter Flitz von Dir, Jäger als den Hauptfeind des Wolfes darstellen zu müssen. Hättest Du das Ohr dichter an der Masse, wäre auch Dir längst aufgefallen, dass die eigentlichen Probleme an anderer Stelle lauern. Der Flyer aus Bayern zeigt sehr deutlich, wo es wirklich klemmt. Der Wolf wird sich völlig ungeachtet solcher Flyer in Deutschland ausbreiten. Was wir heute als Probleme bezeichnen, werden wir in zwei, drei Jahren belächeln. Ob dann die Stimmung kippt, wird davon abhängen, wie weit Lieschen Müller zu dem Zeitpunkt noch davon überzeugt ist, dass sie Wölfe in der Landschaft wirklich haben will. Wenn ihr Pfiffi beim Spaziergang in den Bergen von Herdenschutzhunden zerlegt wurde, kannst Du ihr xfach die Geschichten von Großmutter und Mutter aus Siebenbürgen erzählen. Es wird sie nicht interessieren und ihr den Wolf nicht ein Stück sympathischer machen. Verstehst Du das?

Viele Grüße

Lars
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