Olaf's Witz des Tages: Mini-Shettys sind
"große Huftiere"
Das niedersächsische Umweltministerium hat in der Landtagsdrucksache 18/10655 aktuell die Abschussgenehmigung für je einen - nicht näher bezeichneten - Wolf aus den Rudeln Schiffdorf und Garlstedt begründet.
Den Riss der
"Pferde" betreffend (in diesem Fall: Mini-Shettys), schreibt das Umweltministerium:
"Die Übergriffe lassen erkennen, dass sich die Individuen aus den Rudeln Schiffdorf und Garlstedt nicht nur auf das Erbeuten kleinerer Nutztiere, wie z.B. Schafe, sondern auch auf das Erbeuten von großen Huftieren spezialisiert haben."
Begründung:
"Das Risiko eines erfolgreichen Wolfsangriffes auf [...]
Pferde ist aufgrund ihrer Wehrhaftigkeit und Größe deutlich geringer. [...]
Ihre Körpergröße und die Höhe des Halses macht es Wölfen insbesondere bei Pferden schwer, erfolgreich ausreichend lange die Luftröhre des Beutetiers per Kehlbiss zu verschließen, um das Tier anschließend zu überwältigen."
Nee klar, ein Mini-Shetty mit maximal 87 cm Schulterhöhe (Widerrist) hat
einen so hohen Hals, dass Wölfi - selbst mit 60 - 80 cm Schulterhöhe ausgestattet - da
NIEMALS dran kommt! Der Olaf und sein Fachwissen, seufz.
Denn: Den drei Mini-Shettys wird dabei ein
"selbstschutzfähiger Herdenverband" unterstellt - selbstschutzfähig gegen Wölfe, obwohl nicht größer bzw. gar kleiner als Schafe, wohlgemerkt!
Wölfe hätten demnach
"zum Selbstschutz befähigte Pferde angegriffen". Die niedersächsische Wolfsverordnung - erlassen unter dem Umweltminister Olaf Lies - sieht für die
"Gewährleistung eines selbstschutzfähigen Herdenverbands" bei der Haltung von Pferden
"mindestens die gleiche Anzahl von mindestens einjährigen Pferden gemeinsam mit unter einjährigen Pferden" vor, die
"auf der Weide gehalten werden".
Weder Rasse, Stockmass oder Gewicht spielen dabei eine Rolle - ein Minishetty (max. Stockmaß 87 cm!) von einem Jahr in Gemeinschaft mit einem Minishetty-Fohlen (naturgemäss noch kleiner) stellen demnach einen vor Wolfsangriffen "selbstschutzfähigen Herdenverband" dar. Wolfsabweisende Zäune seien daher auch
"nicht erforderlich".
Die angegriffenen Minishettys im Raum Cuxhaven waren zu fünft oder zu dritt - je nach Quelle -, hinter einem
"80-105 cm Litzenzaun ohne Strom" (Riss-Nr. 1722). Strom? Warum auch, mit Hälsen so hoch wie Giraffen...
Von dem Abschuss je eines Wolfes der beiden Rudel erhofft sich der niedersächsische Umweltminister, er wirke
"kurzfristig einer weiteren Schadensausbreitung entgegen. Mit der Zulassung einer Ausnahme für die Entnahme der Tiere könnten daher mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwartende weitere ernste bzw. erhebliche Schäden der Tierhalter in der betroffenen Region unterbunden werden." (Landtagsdrucksache 18/10655).
Ähm... nein. Aber man kann's ja mal versuchen, mal sehen, ob wenigstens die Gerichte Mini-Shettys von Giraffen unterscheiden können...
Kleine Anfrage zur kurzfristigen schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 2 GO LT mit Antwort der Landesregierung: Wie kam es zur Veröffentlichung von Abschussgenehmigungen von Wölfen im Raum Cuxhaven? Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer, Eva Viehoff und Imke Byl (GRÜNE), 20.01.2022 (Drs. 18/10591) und Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz vom 01.02.2022, Drucksache 18/10655 https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -10655.pdf