Naturschutzkriminalität

Themen über frei lebende Bären und Luchse in Europa (keine Gehegetiere).
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Nina
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Naturschutzkriminalität

Beitrag von Nina »

U. a. mit Informationen über illegal mit Carbofuran getötete Luchse, aber auch Greifvögel: nano, Sendung vom 07.04.2021.

Im Interview ist auch ein Vertreter des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern.
Ein ihm zugespieltes Dokument bestätigt seinen Verdacht. Darin macht ein Jäger seinem Ärger Luft. "So eine Aussage wie - ich gehe jetzt schon viele Jahre zur Jagd, aber ich zahle doch nicht, wenn mir vor der Nase alles weggefangen wird! - zeigt, dass es tatsächlich bei den Jägern, die jetzt hier, also bei diesem Einzelfall, nicht darum geht, dass er dieses Netz Natur da draußen schätzt, sondern bei dem geht's nur: Ich will jagen. Und wenn mir jemand dabei einen Fuß stellt, oder mich behindert daran, also ein Greifvogel, der vielleicht Niederwild fängt, dann geht's dem an den Kragen."

3sat nano, 07.04.2021: Naturschutzkriminalität, ab Min. 22:15 https://www.3sat.de/wissen/nano/210407- ... o-102.html
In der Filmaufnahme ist das Dokument kurz zu sehen, in dem u. a. zu lesen ist:
Zu meinem Bedauern wurde ich vor einigen Tagen von diversen Bekannten in Kenntnis gesetzt, dass Sie in der Sache "Habichtsfang" keine Ruhe geben! Ich gehe jetzt schon viele Jahre zur Jagd, aber ich zahle doch nicht, wenn mir vor der Nase alles weggefangen wird!
Glauben Sie eigentlich, Ihr Gejammere macht einen von diesen scheußlichen Vögeln wieder lebendig? Oder ich würde bestraft werden? Haben Sie in der Zeitung irgendetwas über den Fallensteller gelesen? Ich sage Ihnen, ein paar Geldscheine an der richtigen Stelle und die Sache ist vergessen! Advokaten und Wagenräder wollen gut geschmiert sein!
Wenn Sie weiterhin Ihre unseeligen Greifvögel in Schutz nehmen, werde ich meine Beziehungen
[...]

3sat nano, 07.04.2021: Naturschutzkriminalität, ab Min. 22:15 https://www.3sat.de/wissen/nano/210407- ... o-102.html
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Nina
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Re: Naturschutzkriminalität

Beitrag von Nina »

In Spanien klappt das besser mit der Aufklärung von Naturschutzkriminalität:
Die Polizei vermutet die Täter unter Landwirten oder Jägern. [...] Und während die Polizei in Bayern meist vergeblich ermittelt, hat man in Spanien in Andalusien in den letzten Jahren gezeigt, dass es auch anders geht: Früher starben extrem viele seltene Vögel durch Giftköder. Heute ermitteln die Behörden - per Gesetz verordnet . wie in einem Mordfall. Sie sichern Tatorte, machen forensische Untersuchungen, habens eigens ausgebildete Gift-Hundestaffeln. Und sie sind ernorm erfolgreich. "Wenn wir keine forensischen und kriminalistischen Untersuchungen machen, so ist die Aufklärungquote ungefähr bei drei, vier oder fünf Prozent. Aber wenn wir die forensischen Ermittlungstechniken anwenden, dann kommen wir auf eine Erfolgsquote von zwischen 65 und 85 Prozent." Dass Andalusien so erfolgreich ist, hat auch mit hohen Fördergeldern zu tun. In Bayern wünschen sich Tierschützer eine bessere Ausbildung der Polizei und z. B. Spürhunde, die Köder oder Täter zuverlässig finden können.

Bayerischer Rundfunk, quer, Sendung vom 22.04.2021 Min. 9:25 bis 14:55: Vergiftete Köder - Wer tötet die bayerischen Greifvögel? https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... ng100.html
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Nina
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Re: Naturschutzkriminalität

Beitrag von Nina »

Offenbar hat es den nächsten Luchs erwischt:
Der Tod eines jungen Luchses im Schwarzwald ist von Menschen verursacht worden. [...] Das hat eine pathologische Untersuchung des seltenen Tiers ergeben, wie Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und das Polizeipräsidium Freiburg mitteilten. „Der Luchs ist aufgrund einer äußeren Verletzung nach außen verblutet. Die Verletzung erlitt das Tier sehr wahrscheinlich durch einen Streifschuss“, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. [...] Um den rätselhaften Tod des Tieres aufzuklären, werden aktuell noch die Wundränder sowie zwei winzige im Tierkörper aufgefundene Metallteile vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg untersucht, wie es hieß.

Schwäbisches Tagblatt, 23.06.2021: Gutachten: Luchs womöglich durch Schuss getötet https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gut ... 05955.html
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