In der Bremer Regionalsendung "buten un binnen" des NDR gibt es mal wieder einen Aufriss wegen eines Wolfes, inklusive "Expertenmeinung".
"Nicht, dass sich da irgendwas festsetzt!" Vor allem nicht, dass sich in den Köpfen festsetzt, dass immer mal wieder ein Wolf zufällig durch einen Ort läuft und das selbst nahe von Siedlungen völlig unproblematisch ist (alles schon gehabt, z. B. Walsrode, Buchholz etc.).Ein Autofahrer filmt einen Wolf, folgt ihm in die Nebenstrasse. [...] [Vertreter der Landesjägerschaft:] "So, wie es aussieht, ein junges Tier, das auf der Reviersuche ist." [...] "Das Gebiet ist für den Wolf hochattraktiv. [...] Da haben wir viele Kleinviehhalter, wir haben Pferde, wir haben Schafe, wir haben Hühner... wir haben aber auch sehr viel Rehwild. Das heißt also, alles was für den Wolf als Beute in Frage kommt, und das ist relativ leicht zu greifen in einem relativ übersichtlichen Bereich, d. h. Nahrung ohne Ende." Gestern, am späten Nachmittag, eine weitere Sichtung aus nächster Nähe am Grollander See. "Dort hat er sich also in dem Gebüsch um den See herum wahrscheinlich versteckt. Ein Angler war dort unterwegs, ist dort direkt auf das Tier getroffen." [...] "Es kann sein, dass wir hier ein Phänomen haben, wo wir hoffen müssen, dass sich da nicht irgendwas festsetzt. Sag ich jetzt mal so. Weil das ist zu dicht am bewohnten Bereich. Und das bleibt jetzt abzuwarten und das müssen wir genau beobachten."
buten un binnen, 04.02.2021: Wolf in Stuhr mit Handykamera gefilmt https://www.butenunbinnen.de/videos/wol ... r-100.html
In den Köpfen setzt sich jetzt bei unkritischen Zuschauern aber fest, dass bei der Aufzählung attraktiver Wolfsbeute Pferde, Schafe und Hühner am Anfang aufgezählt werden, und erst dann "aber auch sehr viel Rehwild". In der Summe "Nahrung ohne Ende". Wie die Statistiken der Landesjägerschaft (!) aber zeigen, müssten die Nutztiere eigentlich ganz am hinteren Ende genannt werden (0,4%). Warum macht der Jäger das nicht?
Ginge es tatsächlich um Gesundheit von Menschen und Menschenleben, wäre es vom öffentlich-rechtlichen Sender und dem Herrn von der Landesjägerschaft durchaus wert gewesen, mal einen Blick auf die Handyaufnahme des Autofahres zu werfen: Die Kameraführung zeigt, dass es sich nicht um eine Dashcam handelt - der Autofahrer verfolgt den Wolf am linken Straßenrand mit dem Handy (sieht also nicht, was sich am rechten Rand nebst Fuß- und Radweg abspielt, und folgt dem Wolf mit Kamera und Aufmerksamkeit direkt nach rechts in die Nebenstrasse, ohne das der Fokus einmal verrutscht). Hätte jetzt dort ein Kind, ein Senior oder ein Radfahrer die Straße passieren wollen, hätten wir einen klassischen Abbiegeunfall, wie er ständig im Straßenverkehr zu beklagen ist.
Hey, aber die Gefahr muss man eingehen, um dem bösen, bösen Wolf Einhalt zu gebieten; und dazu braucht es Journalisten und Jäger, die den Bürgern erzählen, dass sich da nichts Falsches festsetzen darf.Smartphones am Steuer sind zur Unfallursache Nummer Eins geworden. Ist es das wert, für eine SMS oder einen Facebook-Post Leben zu riskieren? Ein Appell. [...] Ablenkung im Straßenverkehr kann viele Gesichter haben, aber keine ist derzeit so präsent wie das Smartphone. [...] Heute ist das Smartphone am Steuer Unfallursache Nr. 1 in Deutschland. [...] Meistens sind es nur wenige leichtsinnige Sekunden, die entscheidend sind, um ein oder gleich mehrere Leben im Nu zu verändern. Wir gehen von 500 Verkehrstoten bei 25.000 Verletzten in Deutschland allein durch das Thema Ablenkung am Steuer aus. [...] Dabei ist der Mehrheit immer noch nicht bewusst, dass eine eingeschränkte Wahrnehmung nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Mitmenschen gefährdet.
focus online, 16.09.2017: Der Tod tippt mit: Smartphone am Steuer ist Unfallursache Nummer Eins https://www.focus.de/auto/experten/habe ... 98701.html
500 Verkehrstote und 25.000 Verletzte durch Ablenkung am Steuer durch Smartphones & Co. - und die Bilanz des Wolfes? Null? Echt jetzt? Nicht zu glauben...