Das Sterben der Schäfer

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Erklärbär
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Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Erklärbär »

Hier zu Beginn dieser Sendung bekommt man eine Vorahnung, wie unser Land in 10 Jahren aussieht, wenn man das Wolfsmanagement nicht endlich mal umsetzt. Schäfer wird es dann wohl keine mehr geben.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 68872.html
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Redux

Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Redux »

Tja und wieder nichts als Hetze ! Wer nicht schützt verschwindet eben. Offensichtlich ist der interviewte Schäfer auch geistig nicht in der Lage den Anforderungen des Jobs gerecht zu werden. Nun nicht das Problem der Gesellschaft. Es gibt so gute Mähroboter. Kann mir allerdings auch vorstellen,daß das irgendwelche Bulgaren oder Rumänen machen möchten, die kein Problem mit Raubtieren haben und nur einen Bruchteil kosten. Sorry aber ich kann das stumpfe nichtslernende Gejammer nicht mehr hören.
Lutra
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Lutra »

Bei dem Thema dachte ich schon, es geht da drum:
https://www.welt.de/vermischtes/article ... Beruf.html
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Caronna
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Caronna »

Erklärbär hat geschrieben: 29. Nov 2019, 23:56 Hier zu Beginn dieser Sendung bekommt man eine Vorahnung, wie unser Land in 10 Jahren aussieht, wenn man das Wolfsmanagement nicht endlich mal umsetzt. Schäfer wird es dann wohl keine mehr geben.
die Zahl der Schäfer ging lange vor dem Wolf extrem zurück. Die Einnahmen aus der Tätigkeit sind mehr als mau. Immerhin werden manche Schäfer für ihre Tätigkeit bezahlt, sicher weiß ich das aus der Städteregion Aachen.
Natürlich muß sich ein Schäfer auch den Gegebenheiten anpassen in Sachen Schutz seiner Tiere.
Was viele nicht wissen wollen, Vorfälle wie heute mit Wölfen gabs in ähnlicher Anzahl auch als es hier noch keine Wölfe gab.
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Erklärbär
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Erklärbär »

Sorry Redux, was Du von Dir gibst ist völlig weltfremd.
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Lutra
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Lutra »

Erklärbär hat geschrieben: 29. Nov 2019, 23:56 Hier zu Beginn dieser Sendung bekommt man eine Vorahnung, wie unser Land in 10 Jahren aussieht, wenn man das Wolfsmanagement nicht endlich mal umsetzt. Schäfer wird es dann wohl keine mehr geben.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 68872.html
Wir haben seit 20 Jahren Wölfe in der Region und es gibt auch Schäfer. Habe gerade heute vormittag die Herde unseres heimischen Landwirtes gesehen, Heidschnucken und Burenziegen, die fast das ganze Jahr in der Königsbrücker Heide stehen hinter E-Netz und mit jetzt vier Pyrenäen-Berghunden.
Suchbild.JPG
Hinweisschild.JPG
Die Hunde lagen zwischen den Ziegen (im "Suchbild" zu finden). Als ich in 250m Entfernung an einem Gehölz langging, hatten sie mich schon bemerkt und positionierten sich am Zaun.
Die Schäferei stirbt nicht wegen der Wölfe aus, sonst gäbe es z.B. in Süd-Ost-Europa schon lange keine mehr. Die erwerbsmäßigen Schäfer in Deutschland haben größere Probleme als den Wolf.
Mit "das Wolfsmanagement umsetzen" meinst Du doch sicher "Management mit dem Gewehr"? Das wäre nun das, was den Schäfern am wenigsten hilft. Weshalb nicht brauche ich hier nicht noch mal ausführen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Erklärbär
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Erklärbär »

Moin Lutra,

Danke für die Schilderung Deiner Eindrücke.
Die Schäferei in Südosteuropa ist sicher auch nicht so einfach, wegen der Wölfe müssen die ja auch Massnahmen ergreifen. Jedoch wird da auch nicht so lange gefackelt, wie bei uns. M.W. werden gerade in Rumänien Wölfe auch gejagt, insofern ist eine größere Scheu vor dem Menschen und seinem Umfeld anzunehmen. Zudem kann man die Schäferei dort nicht mit der hiesigen vergleichen. Die Kosten, die ein Schäfer hier hat, sind um ein Vielfaches größer und dennoch muss er preislich konkurrieren.

Die Wolfsangriffe sind der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Zudem ist der Herdenschutz vor Wölfen im Vergleich zu den anderen Ausgaben wesentlich teurer. Frag mal Deinen Schäfer, wie das preislich reinhaut mit den Hunden und dem Zaun. Dann schreibe hier, was er gesagt hat. Danke.

Gruß Erklärbär
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Caronna
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von Caronna »

Erklärbär hat geschrieben: 2. Dez 2019, 09:20 Frag mal Deinen Schäfer, wie das preislich reinhaut mit den Hunden und dem Zaun. Dann schreibe hier, was er gesagt hat. Danke.

Gruß Erklärbär
habe ich! hier gibs aber keine Wölfe, linksrheinisch. der sagte er würde mit wölfen kein Problem haben in der zukunft. Er hat zudem Herdenschutzhunde in der Hinterhand.
In der Städzeregion Aachen werden Schäfer bezahlt, schließlich machen die auch die Arbeit der Gemeindearbeiter. Trotzdem ist kaum was zu verdienen, Der Markt für Wolle ist Null, selbst das Fleisch lohnt sich kaum.
Grüße aus der Eifel
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von zaino »

Eben, große professionelle Schäfereien.... lohnen sich kaum noch, woran nicht der Wolf Schuld hat. Wo die extensive Schafhaltung in großen Herden vorhandene Ressourcen nutzt, z. B. auf Almen, in Bergregionen etc., da laufen schon ewig die HSH einfach mit, no Problem. Hobbyhalter, Streichelzoos etc.: Schön und gut, macht halt den Zaun dicht, verdammt nochmal.... oft passieren wiederholte Übergriffe ja, weil von Anfang an ein Loch wo war und der Wolf das jetzt einfach sportlich nimmt, selbst nach dem Umbau. Die Flatterbänder gleich am Anfang... geht nicht, funzt nicht, machen wir nicht.... das Material hätte evt. mal 10 Öcken gekostet.... Jetzt brauchts mehr und wird evt. teuer.

Und, verflucht, auch ohne Wolf gilt seit ewig: Z. B. Geflügel gehört nachts aufgestallt = gut geschützt. Warum? Weils 99x gut geht und beim 100. Mal schauen Fuchs, Marder, Wiesel, Iltis vorbei und krageln in einer Nacht alles ab. Bööööhze bööööhze.... rotten wir die jetzt auch alle aus oder kriegen die Hinkel nachts Schutz? Ich weiß, wovon ich rede, ich hatte selber schon Hühner, Bekannte haben/hatten Enten u.s.w.
Mutterschafe im Winter ohne Schutz draußen? Wenn ihnen die Lämmer erfrieren, ja mei.... wenn der Wolf was holt, wird geplärrt ohne Ende.
Genau so mit Pferden oder Rindvieh ... die können viel Sauwetter ab, aber wenn ich 3 Tage nimmer an der Koppel vorbeigucke, und das Neugeborene unterm Zaun durchpurzelt oder nicht gleich auf die Beine kommt, ist keiner da, der sich kümmert. Und es gibt ca. 100 verschiedene Gelegenheiten, dass es draufgeht. Mutter Natur ist da mitleidlos. Auch ohne Wolf.

Findet man dann das arme Ding tot vor, evt. abgenagt von Fleischfressern, ist wieder Geschrei, von wg. das wäre zig Tausend Euro wert gewesen. War ihnen zu Anfang aber keine Webcam, keine zweite, dritte Kontrolle am Tag, kein Einholen auf die hausnahe Koppel etc. wert, nö, das muss so laufen. Keine Zeit für Aufwand... aber Schadenersatz will man schon haben, oder? Regt sich aber über jede Überprüfung des Sachverhaltes schon mal auf.

Bin schon mehrmals zu Bauern auf den Hof gegangen, um ihnen mitzuteilen, dass eins ihrer Kälber außerhalb vom Zaun herumturnt... Shit happens.... Persönlich kenne ich Haflinger und Isländer, die durch die besten!!! Zäune Marke Fort Knox mal eben durch-diffundieren und die Halter raufen sich die Haare aus. Der Gaul grinst nur und frisst draußen weiter... Möchte aber nicht in der Haut des Autofahrers stecken, dem in finsterer Nacht so ein Ausreisser vors Auto springt - es dürfte klar sein, dass auch OHNE Wolf ein Mindestmaß an Sicherheit und Wachsamkeit notwendig ist, bei allem, was mehr wiegt als ein Stallhase.

Ja, artgerechte Weidehaltung nimmt zu - das ist GUT. Aber dass man alle Schäden akzeptiert, außer dem durch den Wolf, finde ich absurd.

Die Übergriffe auf die Wildbahn-Koniks: Auch das ist verdammt nochmal einzukalkulieren!!! Wölfen ist es nun mal egal, ob sie Reh, Hirsch, Wiesent, Wildsau oder Konik serviert bekommen. Ja, ich selber mag Pferde - aber unsere Vorfahren haben die auch gejagt, gegessen, den Göttern geopfert.... u.s.w.
Guckt mal Naturfilme - nicht jedes Neugeborene kriegt eine Chance. Nein, es ist nicht toll, wenn die Fohlen der Wildbahnherde gerissen werden. Aber die Mütter und der Herdenverband LERNEN ja auch - die Gene sprechen irgendwann wieder, die sind ja nicht weg... und dann wird der Wolf seinerseits wieder lernen, dass es bei Übergriff auf Herden von den Altstuten und dem Hengst mächtig auf die Zwölf gibt. Entweder ich akzeptiere das als einen Prozess einer authentischen Wildbahn-Haltung, oder ich schütze..... dazwischen gibts nun mal nix. Nada. Rien.

Und war da nicht mal was mit so einem Wildpark, wo die Viecher glatt verhungert sind, weil Areal zu klein, Futter zu knapp....? DAS war dann ok, oder?
zaino
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Re: Das Sterben der Schäfer

Beitrag von zaino »

Sorry für den langen Beitrag und die Wiederholungen. Aber in manche Gehirne kommt man wohl nur per Anklopfen mit der Bratpfanne 'rein...
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